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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.

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Nichts Geringeres als eine weltgeschichtliche Epoche möge den Antritt meines
Wochenberichts bezeichnen, den ich aber für dießmal ans die Ereignisse des fünfzehnten
Mai's und was seitdem geschehen, beschränke. Es ist das zweite Stadium unserer
Revolution, welches damit anhebt, -- verhängnißvoll wie das erste, aber in Trauer
und Niedergeschlagenheit angetreten, statt wie jenes mit Freude und Erhebung begrüßt.
Was ihm unmittelbar voranging, übersieht sich nicht allzu schwer. Verschiedene Ge¬
walten hatten an dem Staats- und Regierungswagen und an den Zügeln, die ihn
lenkten, gezerrt, und lange Besorgniß war dadurch rege geworden, ihn auf diese oder
jene Seite in einen Abgrund stürzen zu sehen. Nach Oben, Räthe der Krone, die
sich aus unverantwortliche Weise über verantwortliche Minister stellten, tief unter eben
so unberufene Volkstribunen, -- Reactionisten die Einen, Jacobiner die Andern; sicht¬
bar getrennt von diesen, sür Alle die sehen wollten, eine edle Gironde -- die nur
zu übersprudelnde Aula; kaum getrennt von jenen der Troß von Büreaukraten und
Plutokratcn, die Geld oder Einfluß verloren hatten und wieder zu gewinnen trach¬
teten; mitten drinnen aber, die verantwortlichen Minister -- und ich spreche nur von
den jetzigen, -- hochsinnig und umsichtig, aber wie Laocoon und seine Kinder, hier
vom Kopf und dort vom Schweif der Schlange umstrickt und unfähig sich der Bande
zu entledigen. Und was das ärgste war: dies Ministerium, zögernd und bedächtig,
selbst da, wo niemand mehr zu bedenken fand, verfehlte es billigen Wünschen zuvorzu¬
kommen, bevor sie nicht mit Eclat und Ungestüm geäußert worden waren. So ging
es mit der Entfernung allgemein mißliebiger Personen, eines Windischgrätz, Taafe, Fi-
quclmont, Erzherzog Ludwig, so mit dem Preß- und Wahlgesetz in der ersten Erschei¬
nung und einer Menge anderer Dinge. Als habe man es darauf abgesehn, die Gegen-
regicruug, die ihren Sitz in der durch die Universität und den Schriftstellerverein reprä-
sentirten Intelligenz hatte, umsichtiger und kräftiger als die eigene herauszustellen, ließ
man sich durch Katzeuuuisiken oder aber Petition und Presse, dasjenige abbringen,
welchem als vernünftig und zeitgemäß zuvorzukommen erschien, und was sich von der
öffentlichen Meinung getragen fand. So hatte man gleichsam systematisch in dem poli¬
tischen Centralcomitv, das sich aus den Intelligenzen heraus gebildet und sich durch
Vereinigung mit dem Nationalgardencomitv verstärkt hatte, eine Herrschaft aufgezogen
oder vielmehr verzogen, die immer mächtiger ward, und sich in Nationalitäten, im Bür-
gerthum, insbesondere aber im Proletariat die wärmsten und durchgreifendsten Sympa¬
thien erworben hatte, weil es bisher ehrlich und ungetheilt nur das Wahre und Gute
gewollt und es energisch wollend, auch durchzusetzen verstanden hatte. So kam es denn
auch, daß Uebergriffe der unverantwortlichsten Weise wie sie namentlich bei den Ge-
waltsccnen in Fiquelmont's Hanse stattgefunden, zwar schon den Einfluß der Control-
regicrung benachtheiligt hatten, eben so sehr als eS schon das beständige Schütteln und
Rütteln, Bellen und Miauen gethan: dennoch aber nicht in dem Grade, um die Fort¬
schrittspartei auf ihre Hut zu bringen und von übelLerechnetcn Schritten abzuhalten.

So rückte der fünfzehnte Mai heran. In Folge der Bemänglungen, welche an der
Konstitution gemacht worden waren, hatte man einem neuen Wahlgesetz Raum gegeben,
und dabei insbesondere die Besorgnisse abzuwehren gesucht, welche in den früheren Be¬
stimmungen über die erste Kammer in derselben ein gefährliches Uebergewicht erblicken
ließen. Die unbegrenzte Prärogative der Krone zur Ernennung vou Senatoren wurde
auf ein Viertheil der Senatoren, die Prinzen eingerechnet, beschränkt und der Spielraum
zur Erwählung unter den Besitzenden, stellte sich noch immer weit genug heraus, um
der Intelligenz allen möglichen Zutritt zu gewähren. Es schien aber, als wollte man
zur Perhorrcscirung ganzer Kasten zurückkehre"; die Gegenregierung war zum ersten


Grenzboten. II. 42

Nichts Geringeres als eine weltgeschichtliche Epoche möge den Antritt meines
Wochenberichts bezeichnen, den ich aber für dießmal ans die Ereignisse des fünfzehnten
Mai's und was seitdem geschehen, beschränke. Es ist das zweite Stadium unserer
Revolution, welches damit anhebt, — verhängnißvoll wie das erste, aber in Trauer
und Niedergeschlagenheit angetreten, statt wie jenes mit Freude und Erhebung begrüßt.
Was ihm unmittelbar voranging, übersieht sich nicht allzu schwer. Verschiedene Ge¬
walten hatten an dem Staats- und Regierungswagen und an den Zügeln, die ihn
lenkten, gezerrt, und lange Besorgniß war dadurch rege geworden, ihn auf diese oder
jene Seite in einen Abgrund stürzen zu sehen. Nach Oben, Räthe der Krone, die
sich aus unverantwortliche Weise über verantwortliche Minister stellten, tief unter eben
so unberufene Volkstribunen, — Reactionisten die Einen, Jacobiner die Andern; sicht¬
bar getrennt von diesen, sür Alle die sehen wollten, eine edle Gironde — die nur
zu übersprudelnde Aula; kaum getrennt von jenen der Troß von Büreaukraten und
Plutokratcn, die Geld oder Einfluß verloren hatten und wieder zu gewinnen trach¬
teten; mitten drinnen aber, die verantwortlichen Minister — und ich spreche nur von
den jetzigen, — hochsinnig und umsichtig, aber wie Laocoon und seine Kinder, hier
vom Kopf und dort vom Schweif der Schlange umstrickt und unfähig sich der Bande
zu entledigen. Und was das ärgste war: dies Ministerium, zögernd und bedächtig,
selbst da, wo niemand mehr zu bedenken fand, verfehlte es billigen Wünschen zuvorzu¬
kommen, bevor sie nicht mit Eclat und Ungestüm geäußert worden waren. So ging
es mit der Entfernung allgemein mißliebiger Personen, eines Windischgrätz, Taafe, Fi-
quclmont, Erzherzog Ludwig, so mit dem Preß- und Wahlgesetz in der ersten Erschei¬
nung und einer Menge anderer Dinge. Als habe man es darauf abgesehn, die Gegen-
regicruug, die ihren Sitz in der durch die Universität und den Schriftstellerverein reprä-
sentirten Intelligenz hatte, umsichtiger und kräftiger als die eigene herauszustellen, ließ
man sich durch Katzeuuuisiken oder aber Petition und Presse, dasjenige abbringen,
welchem als vernünftig und zeitgemäß zuvorzukommen erschien, und was sich von der
öffentlichen Meinung getragen fand. So hatte man gleichsam systematisch in dem poli¬
tischen Centralcomitv, das sich aus den Intelligenzen heraus gebildet und sich durch
Vereinigung mit dem Nationalgardencomitv verstärkt hatte, eine Herrschaft aufgezogen
oder vielmehr verzogen, die immer mächtiger ward, und sich in Nationalitäten, im Bür-
gerthum, insbesondere aber im Proletariat die wärmsten und durchgreifendsten Sympa¬
thien erworben hatte, weil es bisher ehrlich und ungetheilt nur das Wahre und Gute
gewollt und es energisch wollend, auch durchzusetzen verstanden hatte. So kam es denn
auch, daß Uebergriffe der unverantwortlichsten Weise wie sie namentlich bei den Ge-
waltsccnen in Fiquelmont's Hanse stattgefunden, zwar schon den Einfluß der Control-
regicrung benachtheiligt hatten, eben so sehr als eS schon das beständige Schütteln und
Rütteln, Bellen und Miauen gethan: dennoch aber nicht in dem Grade, um die Fort¬
schrittspartei auf ihre Hut zu bringen und von übelLerechnetcn Schritten abzuhalten.

So rückte der fünfzehnte Mai heran. In Folge der Bemänglungen, welche an der
Konstitution gemacht worden waren, hatte man einem neuen Wahlgesetz Raum gegeben,
und dabei insbesondere die Besorgnisse abzuwehren gesucht, welche in den früheren Be¬
stimmungen über die erste Kammer in derselben ein gefährliches Uebergewicht erblicken
ließen. Die unbegrenzte Prärogative der Krone zur Ernennung vou Senatoren wurde
auf ein Viertheil der Senatoren, die Prinzen eingerechnet, beschränkt und der Spielraum
zur Erwählung unter den Besitzenden, stellte sich noch immer weit genug heraus, um
der Intelligenz allen möglichen Zutritt zu gewähren. Es schien aber, als wollte man
zur Perhorrcscirung ganzer Kasten zurückkehre»; die Gegenregierung war zum ersten


Grenzboten. II. 42
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276205/331>, abgerufen am 26.06.2024.