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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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"Theobald, Du bist für mich nicht mehr der beste der Menschen; mich ausgenommen,
bist Du es für Alle."

Der nächste Brief (12. Mai 1842) zeigt, daß sie es mit der Mademoiselle Deluzi
z" einer schimpflichen Erklärung hatte bringen wollen, und daß sie nur solche a la fullo
"I'nil einmal'temere gehabt hatte, und daß sie viel zufriedener mit ihr gewesen, als sie
vorausgesetzt. Das verhindert nicht, daß sie im nächsten Briefe wieder nach den äu¬
ßern Einflüssen forscht, die das Herz ihres Mannes, so gut, so theilnehmend, so grade,
so ehrbar, vergiftet haben könnten. -- In diesem Briefe ruft sie aus: "Ja, ich bin
verrückt, oft wahnsinnig; aber -- das ist Deine Schuld, Theobald!" n. s. w. In
diesem Briefe ist eine weitere Aeußerung, die wir ohne weitere Bemerkung lassen. Die
unglückliche Herzogin sagt: "Seit Du keine Kinder mehr haben willst, glaubst Du
dich befreit von allen zarten Gefühlen, allen Vorsorgen, allen Rücksichten für mich.
Ich war also nnr eine Maschine." --

In den letzten Briefen kommt endlich die Trennung zur Sprache. Erst will die
Herzogin reisen, dann sich trennen. Aber es scheint, als ob der Herzog dies nicht ge¬
wollt. Die "Familie" würde dadurch entehrt worden sein. Es scheint ein neues Mit¬
tel der Beruhigung versucht worden zu sein. Der Herzog reist und ein Theil
der Kinder bleibt bei der Herzogin, die dann der Mademoiselle Deluzi einen sehr
freundlichen Brief schreibt, und erklärt, daß sie denn<z mon"A<z mit ihren Kleinen
mache. Ein weiterer Brief der Herzogin vom 1. Jan. 1847 bekundet, daß die Haus¬
lehrerin ihr ein Geschenk geschickt, und die Herzogin sich dessen sehr freut. Der Brief
enthielt die schönsten Gefühle und Lehren, um den zukünftigen Frieden zu sichern. Der
nächste Brief aber (15. Juni 1847) bekundet, daß dieser Friede nicht Stich gehalten,
daß der Marschal Sebastiani sich in's Mittel gelegt, und die Hauslehrerin auf die An¬
klage mit dem Herzog in ehebrecherischen Umgange zu leben, das Hans verlassen mußte.

So fiel das Hinderniß weg, so trat eine materielle Annäherung ein. Und der
nächste Brief der Herzogin ist dann wieder voller Zweifel, voller Fragen: "Großer
Gott, welche Zukunft steht mir bevor. Wie böse er ist. Man sollte glauben, daß nicht
er der Schuldige ist!" -- -- "Er wird sich an mir rächen, Tag für Tag, Stunde
für Stunde, Minute für Minute. -- -- Wie verändert er ist, stets traurig, stets stille.
-- Es scheint mir, daß er nicht mehr derselbe Mensch ist, er war besser sonst" :c. Endlich
der letzte Brief, den die unglückliche Frau hinterlassen hatte. Sie waren vereinigt im
Schlosse von Prasum, aber -- nicht der Art, um ihr Herz vollkommen zu schließen!
Abermal sagt sie: "Das ist nicht mehr derselbe Mensch; wie sein Geist erloschen und
sein Herz zusammengeschrumpft ist. Wie grübelnd, gelangweilt, reizbar er gewor¬
den. Nichts belebt ihn, nichts interessirt ihn, nichts regt ihn an; kein edler, leiden¬
schaftlicher, enthusiastischer Gedanke lebt mehr in ihm.----Er sucht die Gesellschaft
von Hauslehrerinnen, er ist ihr dienender Kavalier, er wird ihr Sclave.--Aber
was merkwürdig ist, ich bin überzeugt, er glaubt fest, daß ich ans Liebe und Eifer-
sucht die Entfernung der Mademoiselle Deluzi forderte. ------- Aber im Iwmmo K
ten-e, ein gewöhnlicher Mensch, den liebt man nur wenn er gut, wenn er gerecht,
wenn er gewissenhaft ist und Euch das Leben angenehm macht.--Und
doch weiß ich nicht, ob er mich im Innersten seines Herzens nicht den Weibern
vorzieht, die er verachtet und fürchtet; und o -- ich, ich habe seiner satt l^v suis
"lesvncliimtv <1v lui). Er wird gegen Mich jetzt stets böse sein, er fühlt sein Unrecht
Zu sehr, er ist nachtragend und wird nie begreifen, daß ich vergeben und vergessen
kann.--Unsere Stellung ist sehr bizarr und traurig; während er den Vergnü-


Gr-nzloten. III. in"?. 56

„Theobald, Du bist für mich nicht mehr der beste der Menschen; mich ausgenommen,
bist Du es für Alle."

Der nächste Brief (12. Mai 1842) zeigt, daß sie es mit der Mademoiselle Deluzi
z» einer schimpflichen Erklärung hatte bringen wollen, und daß sie nur solche a la fullo
«I'nil einmal'temere gehabt hatte, und daß sie viel zufriedener mit ihr gewesen, als sie
vorausgesetzt. Das verhindert nicht, daß sie im nächsten Briefe wieder nach den äu¬
ßern Einflüssen forscht, die das Herz ihres Mannes, so gut, so theilnehmend, so grade,
so ehrbar, vergiftet haben könnten. — In diesem Briefe ruft sie aus: „Ja, ich bin
verrückt, oft wahnsinnig; aber — das ist Deine Schuld, Theobald!" n. s. w. In
diesem Briefe ist eine weitere Aeußerung, die wir ohne weitere Bemerkung lassen. Die
unglückliche Herzogin sagt: „Seit Du keine Kinder mehr haben willst, glaubst Du
dich befreit von allen zarten Gefühlen, allen Vorsorgen, allen Rücksichten für mich.
Ich war also nnr eine Maschine." —

In den letzten Briefen kommt endlich die Trennung zur Sprache. Erst will die
Herzogin reisen, dann sich trennen. Aber es scheint, als ob der Herzog dies nicht ge¬
wollt. Die „Familie" würde dadurch entehrt worden sein. Es scheint ein neues Mit¬
tel der Beruhigung versucht worden zu sein. Der Herzog reist und ein Theil
der Kinder bleibt bei der Herzogin, die dann der Mademoiselle Deluzi einen sehr
freundlichen Brief schreibt, und erklärt, daß sie denn<z mon»A<z mit ihren Kleinen
mache. Ein weiterer Brief der Herzogin vom 1. Jan. 1847 bekundet, daß die Haus¬
lehrerin ihr ein Geschenk geschickt, und die Herzogin sich dessen sehr freut. Der Brief
enthielt die schönsten Gefühle und Lehren, um den zukünftigen Frieden zu sichern. Der
nächste Brief aber (15. Juni 1847) bekundet, daß dieser Friede nicht Stich gehalten,
daß der Marschal Sebastiani sich in's Mittel gelegt, und die Hauslehrerin auf die An¬
klage mit dem Herzog in ehebrecherischen Umgange zu leben, das Hans verlassen mußte.

So fiel das Hinderniß weg, so trat eine materielle Annäherung ein. Und der
nächste Brief der Herzogin ist dann wieder voller Zweifel, voller Fragen: „Großer
Gott, welche Zukunft steht mir bevor. Wie böse er ist. Man sollte glauben, daß nicht
er der Schuldige ist!" — — „Er wird sich an mir rächen, Tag für Tag, Stunde
für Stunde, Minute für Minute. — — Wie verändert er ist, stets traurig, stets stille.
— Es scheint mir, daß er nicht mehr derselbe Mensch ist, er war besser sonst" :c. Endlich
der letzte Brief, den die unglückliche Frau hinterlassen hatte. Sie waren vereinigt im
Schlosse von Prasum, aber — nicht der Art, um ihr Herz vollkommen zu schließen!
Abermal sagt sie: „Das ist nicht mehr derselbe Mensch; wie sein Geist erloschen und
sein Herz zusammengeschrumpft ist. Wie grübelnd, gelangweilt, reizbar er gewor¬
den. Nichts belebt ihn, nichts interessirt ihn, nichts regt ihn an; kein edler, leiden¬
schaftlicher, enthusiastischer Gedanke lebt mehr in ihm.----Er sucht die Gesellschaft
von Hauslehrerinnen, er ist ihr dienender Kavalier, er wird ihr Sclave.--Aber
was merkwürdig ist, ich bin überzeugt, er glaubt fest, daß ich ans Liebe und Eifer-
sucht die Entfernung der Mademoiselle Deluzi forderte. ------- Aber im Iwmmo K
ten-e, ein gewöhnlicher Mensch, den liebt man nur wenn er gut, wenn er gerecht,
wenn er gewissenhaft ist und Euch das Leben angenehm macht.--Und
doch weiß ich nicht, ob er mich im Innersten seines Herzens nicht den Weibern
vorzieht, die er verachtet und fürchtet; und o — ich, ich habe seiner satt l^v suis
«lesvncliimtv <1v lui). Er wird gegen Mich jetzt stets böse sein, er fühlt sein Unrecht
Zu sehr, er ist nachtragend und wird nie begreifen, daß ich vergeben und vergessen
kann.--Unsere Stellung ist sehr bizarr und traurig; während er den Vergnü-


Gr-nzloten. III. in»?. 56
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[0431] „Theobald, Du bist für mich nicht mehr der beste der Menschen; mich ausgenommen, bist Du es für Alle." Der nächste Brief (12. Mai 1842) zeigt, daß sie es mit der Mademoiselle Deluzi z» einer schimpflichen Erklärung hatte bringen wollen, und daß sie nur solche a la fullo «I'nil einmal'temere gehabt hatte, und daß sie viel zufriedener mit ihr gewesen, als sie vorausgesetzt. Das verhindert nicht, daß sie im nächsten Briefe wieder nach den äu¬ ßern Einflüssen forscht, die das Herz ihres Mannes, so gut, so theilnehmend, so grade, so ehrbar, vergiftet haben könnten. — In diesem Briefe ruft sie aus: „Ja, ich bin verrückt, oft wahnsinnig; aber — das ist Deine Schuld, Theobald!" n. s. w. In diesem Briefe ist eine weitere Aeußerung, die wir ohne weitere Bemerkung lassen. Die unglückliche Herzogin sagt: „Seit Du keine Kinder mehr haben willst, glaubst Du dich befreit von allen zarten Gefühlen, allen Vorsorgen, allen Rücksichten für mich. Ich war also nnr eine Maschine." — In den letzten Briefen kommt endlich die Trennung zur Sprache. Erst will die Herzogin reisen, dann sich trennen. Aber es scheint, als ob der Herzog dies nicht ge¬ wollt. Die „Familie" würde dadurch entehrt worden sein. Es scheint ein neues Mit¬ tel der Beruhigung versucht worden zu sein. Der Herzog reist und ein Theil der Kinder bleibt bei der Herzogin, die dann der Mademoiselle Deluzi einen sehr freundlichen Brief schreibt, und erklärt, daß sie denn<z mon»A<z mit ihren Kleinen mache. Ein weiterer Brief der Herzogin vom 1. Jan. 1847 bekundet, daß die Haus¬ lehrerin ihr ein Geschenk geschickt, und die Herzogin sich dessen sehr freut. Der Brief enthielt die schönsten Gefühle und Lehren, um den zukünftigen Frieden zu sichern. Der nächste Brief aber (15. Juni 1847) bekundet, daß dieser Friede nicht Stich gehalten, daß der Marschal Sebastiani sich in's Mittel gelegt, und die Hauslehrerin auf die An¬ klage mit dem Herzog in ehebrecherischen Umgange zu leben, das Hans verlassen mußte. So fiel das Hinderniß weg, so trat eine materielle Annäherung ein. Und der nächste Brief der Herzogin ist dann wieder voller Zweifel, voller Fragen: „Großer Gott, welche Zukunft steht mir bevor. Wie böse er ist. Man sollte glauben, daß nicht er der Schuldige ist!" — — „Er wird sich an mir rächen, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. — — Wie verändert er ist, stets traurig, stets stille. — Es scheint mir, daß er nicht mehr derselbe Mensch ist, er war besser sonst" :c. Endlich der letzte Brief, den die unglückliche Frau hinterlassen hatte. Sie waren vereinigt im Schlosse von Prasum, aber — nicht der Art, um ihr Herz vollkommen zu schließen! Abermal sagt sie: „Das ist nicht mehr derselbe Mensch; wie sein Geist erloschen und sein Herz zusammengeschrumpft ist. Wie grübelnd, gelangweilt, reizbar er gewor¬ den. Nichts belebt ihn, nichts interessirt ihn, nichts regt ihn an; kein edler, leiden¬ schaftlicher, enthusiastischer Gedanke lebt mehr in ihm.----Er sucht die Gesellschaft von Hauslehrerinnen, er ist ihr dienender Kavalier, er wird ihr Sclave.--Aber was merkwürdig ist, ich bin überzeugt, er glaubt fest, daß ich ans Liebe und Eifer- sucht die Entfernung der Mademoiselle Deluzi forderte. ------- Aber im Iwmmo K ten-e, ein gewöhnlicher Mensch, den liebt man nur wenn er gut, wenn er gerecht, wenn er gewissenhaft ist und Euch das Leben angenehm macht.--Und doch weiß ich nicht, ob er mich im Innersten seines Herzens nicht den Weibern vorzieht, die er verachtet und fürchtet; und o — ich, ich habe seiner satt l^v suis «lesvncliimtv <1v lui). Er wird gegen Mich jetzt stets böse sein, er fühlt sein Unrecht Zu sehr, er ist nachtragend und wird nie begreifen, daß ich vergeben und vergessen kann.--Unsere Stellung ist sehr bizarr und traurig; während er den Vergnü- Gr-nzloten. III. in»?. 56

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/431>, abgerufen am 28.07.2024.