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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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die Erziehung der Kinder vorzugsweise der Hauslehrerin anzuvertrauen. Es ist natürlich
daß die Mutter diesen Vorzug sehr schmerzlich suhlen mußte, aber es ist uicht weniger
natürlich, daß der Herzog, nachdem seine Liebe zu seiner Gattin abgenutzt war, er bei
ihrer inn>Ienco und iuennileitö leicht zu dem 'gefaßten Entschlüsse kommen konnte. In
dem nächsten Briefe (24. Januar 1842), schildert die unglückliche, die edle und hoch¬
herzige Fran ihre Liebe zu ihrem Manne. "Ich habe Deine Gesellschafterin, Deine
Freundin jeden Augenblickes sein, Deine Schmerzen, Deine Beschäftigungen, Deine
Interessen, Deine Vergnügungen theilen, mich mit Dir und unsern Kindern beschäftigen
wollen." Sie hatte gewiß die edelsten Absichten, aber jetzt mußten solche Erklärungen
eher schaden als nützen. Und wirklich fanden sie ein kaltes Herz und prallten daran
ab. Im nächsten Briefe erfahren wir, daß der Herzog sie zurückgewiesen und ihr gera¬
then, sich auswärts Banden und Freundschaften zu suchen.

Drei Tage später aber schreibt die Herzogin einen Brief (28. Januar), aus dem
hervorgeht, daß der Herzog Tags vorher einen Versuch der Aussöhnung gemacht hatte.
Sie schreibt: "Gestern Abend hast Du mich überhäuft mit Liebkosungen"--Und
was war die Folge? Die Herzogin fährt fort: "Gestern hast Du mich mit Liebkosungen
überhäuft--zu meiner großen Verwunderung, ich muß es gestehen. Die¬
sen Abend habe ich Dich gequält (denn-moiU"-), daß Du in's Theater gehen soll¬
test, Dich zu erheitern; Du hast mir gesagt, es sei zu spät. Dann gingst Du
und nahmst einen kleinen Wagen, um alle Abende aufzufahren -- als ob wir keinen
hätten, der Dir zu Gebote steht; Du hast das Ansehen, als ob Dn fürchtetest, daß
ich wisse, wohin Du gehest. Und in Wahrheit, was für Leute besuchst Du dann? Du
gehst um 6 Uhr zu Fuß aus; zu welcher Art von Verbindungen kann man zu der
Stunde gehen, zu Fuß gehen, noch beschmuzt von der Rückkunft ans der Pairskammer,
und wenn man weder Mutter, noch Schwester, noch Vater in Paris hat? Du bist
böse über mich, wegen meiner lmmeur invAille; aber wenn Du dich an meine Stelle
setztest, so würdest Du bald begreifen, was es ist ein solches Leben des Zweifels und
des Verdachts; und wer würde keine haben in Mitten der Mysterien, die Dein Leben
umgeben? Mein lieber Theobald, das heißt nicht leben. Soll ich denn stets in dieser
vollkommenen Ungewißheit über Alles, was Dich angeht, bleiben?"--

Das ist der schwarze Geist. Er hatte sich ihr wieder genähert, sie mit Liebkosun¬
gen überhäuft, und das war die Art, wie sie den verlorenen Sohn empfing. Sie
sagt: "Wenn Du, wie Du mich oft versicherst, vorziehst in Deinem Hause in voll¬
kommenem Vertrauen und Intimität mit Deiner Frau zu leben, warum nimmst Dn
denn Gewohnheiten an, die eine solche Vereinigung unmöglich machen?" Und dann
geht es weiter, und sie grübelt, wohin er gehen könne, bis endlich dieser Brief schließt:
"Ich liebe Dich, weil ich Dich durch den Adel und die Zartheit Deiner Ge¬
fühle hoher als alle Andern stelle, und dieser Gedanke verhindert mich zu glauben,
was mir bei Andern als wahrscheinlich vorkommen konnte." --

Die nächsten Briefe bekunden, daß dieser Versuch der Aussöhnung vollkommen
fehlgeschlagen, daß der Bruch mir immer größer wurde. Sehr bald kommt es zu scan-
dalösen Scenen. Der Herzog kam in's Zimmer der Herzogin und zerbrach ihren
Sonnenschirm, Tassen und dergleichen. Die Herzogin sieht darin eine Art Berechnung,
um sie zu strafen und zu bekehren. Sie ruft aus: "wenn's das ist, o dann liebt er
mich noch!" Sie erzählt, daß er ihr gesagt: er werde jedesmal kommen und Etwas
zerbrechen, wenn sie Etwas bei ihm zerbrochen habe, und setzt hinzu: "Ein wunder¬
licher Calcül, da ich nichts zerbrochen hatte, in der Absicht, es zu zerbrechen; ich hatte


die Erziehung der Kinder vorzugsweise der Hauslehrerin anzuvertrauen. Es ist natürlich
daß die Mutter diesen Vorzug sehr schmerzlich suhlen mußte, aber es ist uicht weniger
natürlich, daß der Herzog, nachdem seine Liebe zu seiner Gattin abgenutzt war, er bei
ihrer inn>Ienco und iuennileitö leicht zu dem 'gefaßten Entschlüsse kommen konnte. In
dem nächsten Briefe (24. Januar 1842), schildert die unglückliche, die edle und hoch¬
herzige Fran ihre Liebe zu ihrem Manne. „Ich habe Deine Gesellschafterin, Deine
Freundin jeden Augenblickes sein, Deine Schmerzen, Deine Beschäftigungen, Deine
Interessen, Deine Vergnügungen theilen, mich mit Dir und unsern Kindern beschäftigen
wollen." Sie hatte gewiß die edelsten Absichten, aber jetzt mußten solche Erklärungen
eher schaden als nützen. Und wirklich fanden sie ein kaltes Herz und prallten daran
ab. Im nächsten Briefe erfahren wir, daß der Herzog sie zurückgewiesen und ihr gera¬
then, sich auswärts Banden und Freundschaften zu suchen.

Drei Tage später aber schreibt die Herzogin einen Brief (28. Januar), aus dem
hervorgeht, daß der Herzog Tags vorher einen Versuch der Aussöhnung gemacht hatte.
Sie schreibt: „Gestern Abend hast Du mich überhäuft mit Liebkosungen"--Und
was war die Folge? Die Herzogin fährt fort: „Gestern hast Du mich mit Liebkosungen
überhäuft--zu meiner großen Verwunderung, ich muß es gestehen. Die¬
sen Abend habe ich Dich gequält (denn-moiU«-), daß Du in's Theater gehen soll¬
test, Dich zu erheitern; Du hast mir gesagt, es sei zu spät. Dann gingst Du
und nahmst einen kleinen Wagen, um alle Abende aufzufahren — als ob wir keinen
hätten, der Dir zu Gebote steht; Du hast das Ansehen, als ob Dn fürchtetest, daß
ich wisse, wohin Du gehest. Und in Wahrheit, was für Leute besuchst Du dann? Du
gehst um 6 Uhr zu Fuß aus; zu welcher Art von Verbindungen kann man zu der
Stunde gehen, zu Fuß gehen, noch beschmuzt von der Rückkunft ans der Pairskammer,
und wenn man weder Mutter, noch Schwester, noch Vater in Paris hat? Du bist
böse über mich, wegen meiner lmmeur invAille; aber wenn Du dich an meine Stelle
setztest, so würdest Du bald begreifen, was es ist ein solches Leben des Zweifels und
des Verdachts; und wer würde keine haben in Mitten der Mysterien, die Dein Leben
umgeben? Mein lieber Theobald, das heißt nicht leben. Soll ich denn stets in dieser
vollkommenen Ungewißheit über Alles, was Dich angeht, bleiben?"--

Das ist der schwarze Geist. Er hatte sich ihr wieder genähert, sie mit Liebkosun¬
gen überhäuft, und das war die Art, wie sie den verlorenen Sohn empfing. Sie
sagt: „Wenn Du, wie Du mich oft versicherst, vorziehst in Deinem Hause in voll¬
kommenem Vertrauen und Intimität mit Deiner Frau zu leben, warum nimmst Dn
denn Gewohnheiten an, die eine solche Vereinigung unmöglich machen?" Und dann
geht es weiter, und sie grübelt, wohin er gehen könne, bis endlich dieser Brief schließt:
„Ich liebe Dich, weil ich Dich durch den Adel und die Zartheit Deiner Ge¬
fühle hoher als alle Andern stelle, und dieser Gedanke verhindert mich zu glauben,
was mir bei Andern als wahrscheinlich vorkommen konnte." —

Die nächsten Briefe bekunden, daß dieser Versuch der Aussöhnung vollkommen
fehlgeschlagen, daß der Bruch mir immer größer wurde. Sehr bald kommt es zu scan-
dalösen Scenen. Der Herzog kam in's Zimmer der Herzogin und zerbrach ihren
Sonnenschirm, Tassen und dergleichen. Die Herzogin sieht darin eine Art Berechnung,
um sie zu strafen und zu bekehren. Sie ruft aus: „wenn's das ist, o dann liebt er
mich noch!" Sie erzählt, daß er ihr gesagt: er werde jedesmal kommen und Etwas
zerbrechen, wenn sie Etwas bei ihm zerbrochen habe, und setzt hinzu: „Ein wunder¬
licher Calcül, da ich nichts zerbrochen hatte, in der Absicht, es zu zerbrechen; ich hatte


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[0429] die Erziehung der Kinder vorzugsweise der Hauslehrerin anzuvertrauen. Es ist natürlich daß die Mutter diesen Vorzug sehr schmerzlich suhlen mußte, aber es ist uicht weniger natürlich, daß der Herzog, nachdem seine Liebe zu seiner Gattin abgenutzt war, er bei ihrer inn>Ienco und iuennileitö leicht zu dem 'gefaßten Entschlüsse kommen konnte. In dem nächsten Briefe (24. Januar 1842), schildert die unglückliche, die edle und hoch¬ herzige Fran ihre Liebe zu ihrem Manne. „Ich habe Deine Gesellschafterin, Deine Freundin jeden Augenblickes sein, Deine Schmerzen, Deine Beschäftigungen, Deine Interessen, Deine Vergnügungen theilen, mich mit Dir und unsern Kindern beschäftigen wollen." Sie hatte gewiß die edelsten Absichten, aber jetzt mußten solche Erklärungen eher schaden als nützen. Und wirklich fanden sie ein kaltes Herz und prallten daran ab. Im nächsten Briefe erfahren wir, daß der Herzog sie zurückgewiesen und ihr gera¬ then, sich auswärts Banden und Freundschaften zu suchen. Drei Tage später aber schreibt die Herzogin einen Brief (28. Januar), aus dem hervorgeht, daß der Herzog Tags vorher einen Versuch der Aussöhnung gemacht hatte. Sie schreibt: „Gestern Abend hast Du mich überhäuft mit Liebkosungen"--Und was war die Folge? Die Herzogin fährt fort: „Gestern hast Du mich mit Liebkosungen überhäuft--zu meiner großen Verwunderung, ich muß es gestehen. Die¬ sen Abend habe ich Dich gequält (denn-moiU«-), daß Du in's Theater gehen soll¬ test, Dich zu erheitern; Du hast mir gesagt, es sei zu spät. Dann gingst Du und nahmst einen kleinen Wagen, um alle Abende aufzufahren — als ob wir keinen hätten, der Dir zu Gebote steht; Du hast das Ansehen, als ob Dn fürchtetest, daß ich wisse, wohin Du gehest. Und in Wahrheit, was für Leute besuchst Du dann? Du gehst um 6 Uhr zu Fuß aus; zu welcher Art von Verbindungen kann man zu der Stunde gehen, zu Fuß gehen, noch beschmuzt von der Rückkunft ans der Pairskammer, und wenn man weder Mutter, noch Schwester, noch Vater in Paris hat? Du bist böse über mich, wegen meiner lmmeur invAille; aber wenn Du dich an meine Stelle setztest, so würdest Du bald begreifen, was es ist ein solches Leben des Zweifels und des Verdachts; und wer würde keine haben in Mitten der Mysterien, die Dein Leben umgeben? Mein lieber Theobald, das heißt nicht leben. Soll ich denn stets in dieser vollkommenen Ungewißheit über Alles, was Dich angeht, bleiben?"-- Das ist der schwarze Geist. Er hatte sich ihr wieder genähert, sie mit Liebkosun¬ gen überhäuft, und das war die Art, wie sie den verlorenen Sohn empfing. Sie sagt: „Wenn Du, wie Du mich oft versicherst, vorziehst in Deinem Hause in voll¬ kommenem Vertrauen und Intimität mit Deiner Frau zu leben, warum nimmst Dn denn Gewohnheiten an, die eine solche Vereinigung unmöglich machen?" Und dann geht es weiter, und sie grübelt, wohin er gehen könne, bis endlich dieser Brief schließt: „Ich liebe Dich, weil ich Dich durch den Adel und die Zartheit Deiner Ge¬ fühle hoher als alle Andern stelle, und dieser Gedanke verhindert mich zu glauben, was mir bei Andern als wahrscheinlich vorkommen konnte." — Die nächsten Briefe bekunden, daß dieser Versuch der Aussöhnung vollkommen fehlgeschlagen, daß der Bruch mir immer größer wurde. Sehr bald kommt es zu scan- dalösen Scenen. Der Herzog kam in's Zimmer der Herzogin und zerbrach ihren Sonnenschirm, Tassen und dergleichen. Die Herzogin sieht darin eine Art Berechnung, um sie zu strafen und zu bekehren. Sie ruft aus: „wenn's das ist, o dann liebt er mich noch!" Sie erzählt, daß er ihr gesagt: er werde jedesmal kommen und Etwas zerbrechen, wenn sie Etwas bei ihm zerbrochen habe, und setzt hinzu: „Ein wunder¬ licher Calcül, da ich nichts zerbrochen hatte, in der Absicht, es zu zerbrechen; ich hatte

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/429>, abgerufen am 27.07.2024.