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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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Daher ein durchgreifender Widerspruch, der sich in die rührendsten Klagen ergießt, so¬
bald ihr Mann sich von ihr entfernt, und der dann, so oft er sich ihr wieder nähert,
ihr Herz ihm wieder verschließt. Das ist die Hauptursache des schrecklichen Geschickes,
das über diese unglückliche Familie kam.

Der erste Brief der Herzogin aus dem Jahre 1841 -- wahrscheinlich geschrieben,
ehe Mademoiselle Deluzi als Hauslehrerin eintrat, jedenfalls lange, bevor sie irgend
einen Einfluß auf den Herzog ausübte -- ist in gewisser Beziehung ein offener Selbst-
cmklageact der unglücklichen Herzogin. Sie sagt sehr klar: "Die Heftigkeit meiner
Manieren (lit vinlonse <Je nos in-mieres) hat Dir dieses Widerstreben, Dich mir mit
Vertrauen zu nähern (cette reniiAii"une "le I'en.'lneller clnns mon sein) eingeflößt. --
Du hast Furcht vor me.man verdächtigenden, herrschsüchtigen Manieren----O, ich
schwöre es, ich will nicht mehr suchen, das Uebergewicht über Dich zu erlangen.---.
Du hast mich verlassen, weil Du fürchtest, daß ich Dich zu beherrschen suche. -- --
Ich werde Dich nicht mehr durch meine Eifersucht quälen, ich werde mir nicht mehr
das Recht, Dir Vorwürfe zu machen und Rath zu ertheilen, anmaßen."-----Sie
beruft sich dann auf "ein Herz, wie das Seinige," und mahnt ihn daran, "wie er
ihr oft gesagt, daß sie, in dem Falle, wo er im Ernste böse gegen sie sei, ihm
die Andenken ihrer Liebe in'S Gedächtniß zurückrufen solle," -- was sehr klar voraus¬
setzt, daß der Herzog schon sehr oft auf dem Punkte gestanden, sich von seiner Fran
abzuwenden, daß er diese Entwickelung vorhersah, fürchtete und ihr das Mittel an¬
deutete, ihn zurückzuführen. -- Sie mahnt ihn dann fortfahrend, an das Lob, das
sein Vater ihm ertheilt, und seht hinzu; "Ich war glücklich und stolz daraus, aber
nicht überrascht, denn ich weiß seit Langem was Dn werth bist." Sie rechnet auf
seine Großmuth, und sagt: "Je größer mein Unrecht (mes ntlenses) ist, desto würdi¬
ger ist es eines Herzens wie Deines, zu verzeihen. -- -- Du, der Dn mich so sehr
geliebt hast, verzeihe------ wirs die Furcht ab, daß mein Charakter Deine Güte
mißbrauchen werde--Du sollst in Zukunft nur Sanftmuth und Trost bei mir fin¬
den, und nie mehr werde ich versuchen, Dir meine Ideen aufzudrängen." --

Das ist der Inhalt des ersten Briefes der Herzogin. Er beweißt klar, daß ähn¬
liche Erklärungen, daß Trennungen und WiederauSsöhuungen sehr oft vorhergegangen
waren. Man ahnt, daß diese Selbstanklage nicht die erste ist und anch, daß die
Erfolge der vorhergehenden, die Aussöhnungen der beiden Gatten, stets wieder auf die¬
selben Klippen geriethen. Man ahnt, daß ein solcher Brief, nachdem er nöthig ge¬
worden, kaum noch viel nützen konnte. Es wird dies zur Gewißheit, wenn man weiß,
daß der Herzog ein edler, ein guter, ein schwacher -- und doch ein heftiger, reizbarer,
stolzer, vom Geschick, seiner Familie und seiner eigenen Frau verzogener Mann, mit
den gesellschaftlichen Tugenden und Lastern seines Standes und seiner Zeit behaftet war.
Diefer Brief wurde mir nöthig, weil die Gefühle abgenutzt waren, die einst das
Glück der beiden Gatten machten.

Der nächste Brief, der erste mit festem Datum, ist vom 21. Mai 1840. Er hat
im wesentlichen denselben Ton. Der Brief ist nicht neu, wir hören, daß bereits seit
drei Jahren die beiden Gatten sich fremd geblieben sind ; und noch hier klagt sich die
Herzogin ob ihrer Koutinies ä'empni'kommt et ä'iüxi-vin-e an. Im nächsten Briefe,
13. Januar 1842, tritt endlich die erste Anklage gegen die Hauslehrerin hervor, die
sie eine leichtfertige Person ohne religiöse Grundsätze nennt, -- nachdem sie zuvor zu¬
gegeben, daß sie "lange indolente und me-roMe gewesen, weil sie stets schwanger
war." Diese inäolvneo und iueanaeitv war für den Herzog die Ursache geworden,


Daher ein durchgreifender Widerspruch, der sich in die rührendsten Klagen ergießt, so¬
bald ihr Mann sich von ihr entfernt, und der dann, so oft er sich ihr wieder nähert,
ihr Herz ihm wieder verschließt. Das ist die Hauptursache des schrecklichen Geschickes,
das über diese unglückliche Familie kam.

Der erste Brief der Herzogin aus dem Jahre 1841 — wahrscheinlich geschrieben,
ehe Mademoiselle Deluzi als Hauslehrerin eintrat, jedenfalls lange, bevor sie irgend
einen Einfluß auf den Herzog ausübte — ist in gewisser Beziehung ein offener Selbst-
cmklageact der unglücklichen Herzogin. Sie sagt sehr klar: „Die Heftigkeit meiner
Manieren (lit vinlonse <Je nos in-mieres) hat Dir dieses Widerstreben, Dich mir mit
Vertrauen zu nähern (cette reniiAii»une «le I'en.'lneller clnns mon sein) eingeflößt. —
Du hast Furcht vor me.man verdächtigenden, herrschsüchtigen Manieren----O, ich
schwöre es, ich will nicht mehr suchen, das Uebergewicht über Dich zu erlangen.---.
Du hast mich verlassen, weil Du fürchtest, daß ich Dich zu beherrschen suche. — —
Ich werde Dich nicht mehr durch meine Eifersucht quälen, ich werde mir nicht mehr
das Recht, Dir Vorwürfe zu machen und Rath zu ertheilen, anmaßen."-----Sie
beruft sich dann auf „ein Herz, wie das Seinige," und mahnt ihn daran, „wie er
ihr oft gesagt, daß sie, in dem Falle, wo er im Ernste böse gegen sie sei, ihm
die Andenken ihrer Liebe in'S Gedächtniß zurückrufen solle," — was sehr klar voraus¬
setzt, daß der Herzog schon sehr oft auf dem Punkte gestanden, sich von seiner Fran
abzuwenden, daß er diese Entwickelung vorhersah, fürchtete und ihr das Mittel an¬
deutete, ihn zurückzuführen. — Sie mahnt ihn dann fortfahrend, an das Lob, das
sein Vater ihm ertheilt, und seht hinzu; „Ich war glücklich und stolz daraus, aber
nicht überrascht, denn ich weiß seit Langem was Dn werth bist." Sie rechnet auf
seine Großmuth, und sagt: „Je größer mein Unrecht (mes ntlenses) ist, desto würdi¬
ger ist es eines Herzens wie Deines, zu verzeihen. — — Du, der Dn mich so sehr
geliebt hast, verzeihe------ wirs die Furcht ab, daß mein Charakter Deine Güte
mißbrauchen werde--Du sollst in Zukunft nur Sanftmuth und Trost bei mir fin¬
den, und nie mehr werde ich versuchen, Dir meine Ideen aufzudrängen." —

Das ist der Inhalt des ersten Briefes der Herzogin. Er beweißt klar, daß ähn¬
liche Erklärungen, daß Trennungen und WiederauSsöhuungen sehr oft vorhergegangen
waren. Man ahnt, daß diese Selbstanklage nicht die erste ist und anch, daß die
Erfolge der vorhergehenden, die Aussöhnungen der beiden Gatten, stets wieder auf die¬
selben Klippen geriethen. Man ahnt, daß ein solcher Brief, nachdem er nöthig ge¬
worden, kaum noch viel nützen konnte. Es wird dies zur Gewißheit, wenn man weiß,
daß der Herzog ein edler, ein guter, ein schwacher — und doch ein heftiger, reizbarer,
stolzer, vom Geschick, seiner Familie und seiner eigenen Frau verzogener Mann, mit
den gesellschaftlichen Tugenden und Lastern seines Standes und seiner Zeit behaftet war.
Diefer Brief wurde mir nöthig, weil die Gefühle abgenutzt waren, die einst das
Glück der beiden Gatten machten.

Der nächste Brief, der erste mit festem Datum, ist vom 21. Mai 1840. Er hat
im wesentlichen denselben Ton. Der Brief ist nicht neu, wir hören, daß bereits seit
drei Jahren die beiden Gatten sich fremd geblieben sind ; und noch hier klagt sich die
Herzogin ob ihrer Koutinies ä'empni'kommt et ä'iüxi-vin-e an. Im nächsten Briefe,
13. Januar 1842, tritt endlich die erste Anklage gegen die Hauslehrerin hervor, die
sie eine leichtfertige Person ohne religiöse Grundsätze nennt, — nachdem sie zuvor zu¬
gegeben, daß sie „lange indolente und me-roMe gewesen, weil sie stets schwanger
war." Diese inäolvneo und iueanaeitv war für den Herzog die Ursache geworden,


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[0428] Daher ein durchgreifender Widerspruch, der sich in die rührendsten Klagen ergießt, so¬ bald ihr Mann sich von ihr entfernt, und der dann, so oft er sich ihr wieder nähert, ihr Herz ihm wieder verschließt. Das ist die Hauptursache des schrecklichen Geschickes, das über diese unglückliche Familie kam. Der erste Brief der Herzogin aus dem Jahre 1841 — wahrscheinlich geschrieben, ehe Mademoiselle Deluzi als Hauslehrerin eintrat, jedenfalls lange, bevor sie irgend einen Einfluß auf den Herzog ausübte — ist in gewisser Beziehung ein offener Selbst- cmklageact der unglücklichen Herzogin. Sie sagt sehr klar: „Die Heftigkeit meiner Manieren (lit vinlonse <Je nos in-mieres) hat Dir dieses Widerstreben, Dich mir mit Vertrauen zu nähern (cette reniiAii»une «le I'en.'lneller clnns mon sein) eingeflößt. — Du hast Furcht vor me.man verdächtigenden, herrschsüchtigen Manieren----O, ich schwöre es, ich will nicht mehr suchen, das Uebergewicht über Dich zu erlangen.---. Du hast mich verlassen, weil Du fürchtest, daß ich Dich zu beherrschen suche. — — Ich werde Dich nicht mehr durch meine Eifersucht quälen, ich werde mir nicht mehr das Recht, Dir Vorwürfe zu machen und Rath zu ertheilen, anmaßen."-----Sie beruft sich dann auf „ein Herz, wie das Seinige," und mahnt ihn daran, „wie er ihr oft gesagt, daß sie, in dem Falle, wo er im Ernste böse gegen sie sei, ihm die Andenken ihrer Liebe in'S Gedächtniß zurückrufen solle," — was sehr klar voraus¬ setzt, daß der Herzog schon sehr oft auf dem Punkte gestanden, sich von seiner Fran abzuwenden, daß er diese Entwickelung vorhersah, fürchtete und ihr das Mittel an¬ deutete, ihn zurückzuführen. — Sie mahnt ihn dann fortfahrend, an das Lob, das sein Vater ihm ertheilt, und seht hinzu; „Ich war glücklich und stolz daraus, aber nicht überrascht, denn ich weiß seit Langem was Dn werth bist." Sie rechnet auf seine Großmuth, und sagt: „Je größer mein Unrecht (mes ntlenses) ist, desto würdi¬ ger ist es eines Herzens wie Deines, zu verzeihen. — — Du, der Dn mich so sehr geliebt hast, verzeihe------ wirs die Furcht ab, daß mein Charakter Deine Güte mißbrauchen werde--Du sollst in Zukunft nur Sanftmuth und Trost bei mir fin¬ den, und nie mehr werde ich versuchen, Dir meine Ideen aufzudrängen." — Das ist der Inhalt des ersten Briefes der Herzogin. Er beweißt klar, daß ähn¬ liche Erklärungen, daß Trennungen und WiederauSsöhuungen sehr oft vorhergegangen waren. Man ahnt, daß diese Selbstanklage nicht die erste ist und anch, daß die Erfolge der vorhergehenden, die Aussöhnungen der beiden Gatten, stets wieder auf die¬ selben Klippen geriethen. Man ahnt, daß ein solcher Brief, nachdem er nöthig ge¬ worden, kaum noch viel nützen konnte. Es wird dies zur Gewißheit, wenn man weiß, daß der Herzog ein edler, ein guter, ein schwacher — und doch ein heftiger, reizbarer, stolzer, vom Geschick, seiner Familie und seiner eigenen Frau verzogener Mann, mit den gesellschaftlichen Tugenden und Lastern seines Standes und seiner Zeit behaftet war. Diefer Brief wurde mir nöthig, weil die Gefühle abgenutzt waren, die einst das Glück der beiden Gatten machten. Der nächste Brief, der erste mit festem Datum, ist vom 21. Mai 1840. Er hat im wesentlichen denselben Ton. Der Brief ist nicht neu, wir hören, daß bereits seit drei Jahren die beiden Gatten sich fremd geblieben sind ; und noch hier klagt sich die Herzogin ob ihrer Koutinies ä'empni'kommt et ä'iüxi-vin-e an. Im nächsten Briefe, 13. Januar 1842, tritt endlich die erste Anklage gegen die Hauslehrerin hervor, die sie eine leichtfertige Person ohne religiöse Grundsätze nennt, — nachdem sie zuvor zu¬ gegeben, daß sie „lange indolente und me-roMe gewesen, weil sie stets schwanger war." Diese inäolvneo und iueanaeitv war für den Herzog die Ursache geworden,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/428>, abgerufen am 27.07.2024.