Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, I. Semester II. Band.von hundert Treffen gewesen, hatte tausend Kugeln all seinem Leibe vvr- Und die Kugel traf ihn doch endlich in einen: Scharmützel auf der Von dieser Zeit an konnte keine Waffenthat sein wankend gemachtes Aber sein Muth war nicht gebrochen. Als er hört, daß eine Eolonne Aber das Schicksal, einmal gegen einen Menschen verschworen, läßt Der Leutenant Marguerite war indeß aus Bu-Maza ausgeschickt wor¬ Einige Zeit später nähert sich eine kleinere Reiterschaar dem Orte, wo von hundert Treffen gewesen, hatte tausend Kugeln all seinem Leibe vvr- Und die Kugel traf ihn doch endlich in einen: Scharmützel auf der Von dieser Zeit an konnte keine Waffenthat sein wankend gemachtes Aber sein Muth war nicht gebrochen. Als er hört, daß eine Eolonne Aber das Schicksal, einmal gegen einen Menschen verschworen, läßt Der Leutenant Marguerite war indeß aus Bu-Maza ausgeschickt wor¬ Einige Zeit später nähert sich eine kleinere Reiterschaar dem Orte, wo <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0350" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/272249"/> <p xml:id="ID_1216" prev="#ID_1215"> von hundert Treffen gewesen, hatte tausend Kugeln all seinem Leibe vvr-<lb/> nberpseifeu hören und war unverletzbar geblieben. Wunden durch den Sä¬<lb/> bel, mit denen sein Leib bedeckt war, sprachen nicht wider die Heiligkeit<lb/> des Zaubers, der ihn seite. Es war die schmachvolle Kugel von schlechtem<lb/> Blei, die den Propheten nicht verletzen durfte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1217"> Und die Kugel traf ihn doch endlich in einen: Scharmützel auf der<lb/> Ebene von Orca und zerschmetterte ihm den Arm.</p><lb/> <p xml:id="ID_1218"> Von dieser Zeit an konnte keine Waffenthat sein wankend gemachtes<lb/> Ansehen wieder herstellen; der Zauber war gebrochen, der alle Gläubigen<lb/> an den kühnen Scheriff fesselte. Abtei-Kader, mit dem er gemeinsame Sache<lb/> machen wollte, verweigerte ihm ein Pferd in der Stunde der Gefahr und<lb/> hieß ihn allein mit den Seimgcn seine Sache ausfechten. Bu-Maza er¬<lb/> reichte Bory-Semrun mit nicht mehr als 30 Reitern.</p><lb/> <p xml:id="ID_1219"> Aber sein Muth war nicht gebrochen. Als er hört, daß eine Eolonne<lb/> von Bogar aufgebrochen ist, um ihn zu überfallen, sucht er Hilfe und Ver¬<lb/> stärkung bei den Stämmen von Alet Arkat und Ried Zegri, aber er wird<lb/> wieder geschlagen. Er versucht Tunis zu erreichen, aber auf dem Wege da¬<lb/> hin begegnet ihm ein Marabut und beschwört ihn, sich an die Völker von<lb/> Alet Sassi zu wenden, deren Abgott er früher gewesen. „Auf dem Felde<lb/> seiner ersten Heldenthat wird er frische Kräfte gewinnen, hundert Reiter<lb/> werden im Sattel sitzen, wenn der Mulei-saa sich zeigen wird."</p><lb/> <p xml:id="ID_1220"> Aber das Schicksal, einmal gegen einen Menschen verschworen, läßt<lb/> nicht so bald von ihm ab; Niederlage folgt Niederlage, alles Aufgebot von<lb/> verzweifeltem Muth kann nicht helfen, die Stämme gehorchen nicht mehr der<lb/> sonst so mächtigen Stimme, ja der Scheriff von Alet Sassi gibt ihm eine<lb/> Eskorte von 40 Reitern mit, um ihn bis Taguir zu begleiten, wo er sicher<lb/> sein könne.</p><lb/> <p xml:id="ID_1221"> Der Leutenant Marguerite war indeß aus Bu-Maza ausgeschickt wor¬<lb/> den. Er trifft ihn bei einem Walde und ein verzweifeltes Scharmützel geht<lb/> los. Bu-Maza hält das erste Treffen aus und schlägt sich wie ein Löwe,<lb/> dann verschwindet er im Dickicht. Dies Manöver wurde mit solcher Schnel¬<lb/> ligkeit ausgeführt, daß man Bu-Maza's Burnus und Sandalen, sein Ge¬<lb/> päck und Waffen noch vorfand. Zwei Stunden lang wurde das Dickicht<lb/> nach allen Seiten hin durchstöbert, Bu-Maza selbst war nicht zu finden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1222" next="#ID_1223"> Einige Zeit später nähert sich eine kleinere Reiterschaar dem Orte, wo<lb/> der Oberst Saint-Arnaud campirt. Ein Reiter tritt vor, begehrt den Obri-<lb/> sten zu sprechen und spricht ihn mit folgenden Worten an: „Franke, ich bin<lb/> Bu-Maza! Gegen Dich habe ich meine Krieger am Häufigsten geführt, ich</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0350]
von hundert Treffen gewesen, hatte tausend Kugeln all seinem Leibe vvr-
nberpseifeu hören und war unverletzbar geblieben. Wunden durch den Sä¬
bel, mit denen sein Leib bedeckt war, sprachen nicht wider die Heiligkeit
des Zaubers, der ihn seite. Es war die schmachvolle Kugel von schlechtem
Blei, die den Propheten nicht verletzen durfte.
Und die Kugel traf ihn doch endlich in einen: Scharmützel auf der
Ebene von Orca und zerschmetterte ihm den Arm.
Von dieser Zeit an konnte keine Waffenthat sein wankend gemachtes
Ansehen wieder herstellen; der Zauber war gebrochen, der alle Gläubigen
an den kühnen Scheriff fesselte. Abtei-Kader, mit dem er gemeinsame Sache
machen wollte, verweigerte ihm ein Pferd in der Stunde der Gefahr und
hieß ihn allein mit den Seimgcn seine Sache ausfechten. Bu-Maza er¬
reichte Bory-Semrun mit nicht mehr als 30 Reitern.
Aber sein Muth war nicht gebrochen. Als er hört, daß eine Eolonne
von Bogar aufgebrochen ist, um ihn zu überfallen, sucht er Hilfe und Ver¬
stärkung bei den Stämmen von Alet Arkat und Ried Zegri, aber er wird
wieder geschlagen. Er versucht Tunis zu erreichen, aber auf dem Wege da¬
hin begegnet ihm ein Marabut und beschwört ihn, sich an die Völker von
Alet Sassi zu wenden, deren Abgott er früher gewesen. „Auf dem Felde
seiner ersten Heldenthat wird er frische Kräfte gewinnen, hundert Reiter
werden im Sattel sitzen, wenn der Mulei-saa sich zeigen wird."
Aber das Schicksal, einmal gegen einen Menschen verschworen, läßt
nicht so bald von ihm ab; Niederlage folgt Niederlage, alles Aufgebot von
verzweifeltem Muth kann nicht helfen, die Stämme gehorchen nicht mehr der
sonst so mächtigen Stimme, ja der Scheriff von Alet Sassi gibt ihm eine
Eskorte von 40 Reitern mit, um ihn bis Taguir zu begleiten, wo er sicher
sein könne.
Der Leutenant Marguerite war indeß aus Bu-Maza ausgeschickt wor¬
den. Er trifft ihn bei einem Walde und ein verzweifeltes Scharmützel geht
los. Bu-Maza hält das erste Treffen aus und schlägt sich wie ein Löwe,
dann verschwindet er im Dickicht. Dies Manöver wurde mit solcher Schnel¬
ligkeit ausgeführt, daß man Bu-Maza's Burnus und Sandalen, sein Ge¬
päck und Waffen noch vorfand. Zwei Stunden lang wurde das Dickicht
nach allen Seiten hin durchstöbert, Bu-Maza selbst war nicht zu finden.
Einige Zeit später nähert sich eine kleinere Reiterschaar dem Orte, wo
der Oberst Saint-Arnaud campirt. Ein Reiter tritt vor, begehrt den Obri-
sten zu sprechen und spricht ihn mit folgenden Worten an: „Franke, ich bin
Bu-Maza! Gegen Dich habe ich meine Krieger am Häufigsten geführt, ich
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