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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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Erndte schon vor der Thüre. So jeder eigenen Herbeischaffung von Hülfe beraubt, ist
selbe am allerwenigsten von oben zu erwarten, selbst wenn ganz leichte Vorkehrungen
hiezu mitwirken tonnen. So z. B. haben im vorigen Winter mehrere Privateisenbah-
ncn Deutschlands große Gctreidequantitäten, die zur Unterstützung der Nothleidenden
bestimmt, ganz unentgeltlich transportirt; aus unseren Staatsbahnen eine ähnliche Wohl¬
that zu gewahren -- und wäre es auch nnr um den Willen zur Hülse zu zeigen --
fiel Niemanden bei, obwohl bei den Verhandlungen über die Grundeinlösungen zum
Eisenbahnbau, (wovon übrigens manches Eigenthümliche zu erzählen wäre) ein Haupt-
mittel der Ueberredung zur Erzielung wohlfeilerer Ablösung in der den Bauern gemach¬
ten Vorspiegelungen bestand, daß in Zeiten der Noth die Eisenbahn vom Staate als
Mittel zu jeder Art vou Hülfe benützt werden würde. -- Ueberhaupt sind unsere Eisen¬
bahnen noch weit entfernt, die Voraussetzungen, von welchen man dabei ausging, zu
rechtfertigen. Daß man die dazu gemachten Aulchen mit 5 pEt. verzinst, während das
Erträgniß mit Mühe 2 pCt. erreicht, wäre das geringste Uebel, wenn nur das große
Dpser, welches der Staat dabei bringt, dem Verkehr im Allgemeinen zu Gute käme,
was aber leider nicht der Fall ist und nicht sein wird, so lange der Betrieb an die
Gesellschaft der Ferdinands-Norddbcchn verpachtet bleibt, die eben so wenig den guten
Willen als ihre Betriebs-Administration die Fähigkeit hat, die Zwecke der Staatsbahn
zu erfüllen. Die zur Oeffentlichkeit gelangte" Klagen, die zwar eine phrasenrciche Erwiderung,
aber keine thatsächliche Besserung des Transports zur Folge hatten, veranlaßten zwar eine
Untersuchung durch den Hofrath Kramer, der, gehörig angemeldet, alles natürlich in
bester Ordnung fand, um so mehr, da er nur die Bestallten der Nordbahn, nicht aber
practische und unabhängige Geschäftsmänner zu Rathe zu ziehen für gut fand. --
Als aber selbst die Berichte der vom Staate bestellten Aufsichtsorgane -- deren hiesi¬
gem Vorstande eine gewisse Tüchtigkeit, Diensteifer und humanes Benehmen zuerkannt
werden muß, -- die Mängel des Betriebs forwährend rügten, konnte die Direction
der Nordbahn nicht umhin, der Sache einige Beachtung zu schenken. Anstatt aber ihre
notorisch unfähigen Leute durch bessere Kräfte zu ersetzen, begnügte sie sich ihren
hiesigen Chefbcamten, dessen Jneapazität am meisten das ganze Uebel verschuldet, zur
mündlichen Rechtfertigung nach Wien vorzuladen, er kam anch wirklich gerechtfertigt
zurück, brachte jedoch den-----gewohnten Schlendrian ebenfalls wieder mit und so
wird die Eiscnbahnmisere bei uns bis zum Ausgange der Pachtzcit fortdauern, auch
auf den Betrieb der Prag-Dresdner Bahn übergehend, es müßte denn endlich doch
den hiesigen Kaufleuten und Fabrikanten zum Bewußtsein kommen, daß es in ihrer
Hand liegt, das Uebel zu beseitigen durch gemeinsame energische und beharrliche Auf-
deckung der BetriebSmäugcl, durch deren Fortdauer die Pachtgescllschaft den bei dem
Bahnverkehr Betheiligten sowohl als dem Staate so große Nachtheile verursacht. Ge¬
schähen hierin die angemessenen Schritte, so würde die Gcncraldircction der Staats-
eiscnbahn den Pachtvertrag gewiß aufheben, wozu sie aber nicht die Initiative ergreifen
kann, ohne auf angemessene Weise dnrch die benachtheiligten Privaten hiezu veranlaßt
zu werden. Freilich sollte eine solche Vertretung vom Vorstande des hiesigen Handelö-
standes ausgehen, leider aber ist Letzterer eben so bejammernswürdig repräsentirt wie die
gesammte Bürgerschaft durch die bisherigen Stadtverordneten, (Gemeiudcrcpräscntantcn)
und so bleiben denn auch alle unsere Lokalangelegcnheitcn in der bisherigen Versum-
pfung, und unser einziger Trost bleibt die trostlose'Vertröstung Blases: Abwarten!!! --
(Das gräßliche Unglück, das in dieser Woche aus der StaatSbahn stattfand, beweist daß
,
D. Red.) diese theilweise der Verwaltung der Ferdinands - Nordbahn nicht nachsteht.


Erndte schon vor der Thüre. So jeder eigenen Herbeischaffung von Hülfe beraubt, ist
selbe am allerwenigsten von oben zu erwarten, selbst wenn ganz leichte Vorkehrungen
hiezu mitwirken tonnen. So z. B. haben im vorigen Winter mehrere Privateisenbah-
ncn Deutschlands große Gctreidequantitäten, die zur Unterstützung der Nothleidenden
bestimmt, ganz unentgeltlich transportirt; aus unseren Staatsbahnen eine ähnliche Wohl¬
that zu gewahren — und wäre es auch nnr um den Willen zur Hülse zu zeigen —
fiel Niemanden bei, obwohl bei den Verhandlungen über die Grundeinlösungen zum
Eisenbahnbau, (wovon übrigens manches Eigenthümliche zu erzählen wäre) ein Haupt-
mittel der Ueberredung zur Erzielung wohlfeilerer Ablösung in der den Bauern gemach¬
ten Vorspiegelungen bestand, daß in Zeiten der Noth die Eisenbahn vom Staate als
Mittel zu jeder Art vou Hülfe benützt werden würde. — Ueberhaupt sind unsere Eisen¬
bahnen noch weit entfernt, die Voraussetzungen, von welchen man dabei ausging, zu
rechtfertigen. Daß man die dazu gemachten Aulchen mit 5 pEt. verzinst, während das
Erträgniß mit Mühe 2 pCt. erreicht, wäre das geringste Uebel, wenn nur das große
Dpser, welches der Staat dabei bringt, dem Verkehr im Allgemeinen zu Gute käme,
was aber leider nicht der Fall ist und nicht sein wird, so lange der Betrieb an die
Gesellschaft der Ferdinands-Norddbcchn verpachtet bleibt, die eben so wenig den guten
Willen als ihre Betriebs-Administration die Fähigkeit hat, die Zwecke der Staatsbahn
zu erfüllen. Die zur Oeffentlichkeit gelangte» Klagen, die zwar eine phrasenrciche Erwiderung,
aber keine thatsächliche Besserung des Transports zur Folge hatten, veranlaßten zwar eine
Untersuchung durch den Hofrath Kramer, der, gehörig angemeldet, alles natürlich in
bester Ordnung fand, um so mehr, da er nur die Bestallten der Nordbahn, nicht aber
practische und unabhängige Geschäftsmänner zu Rathe zu ziehen für gut fand. —
Als aber selbst die Berichte der vom Staate bestellten Aufsichtsorgane — deren hiesi¬
gem Vorstande eine gewisse Tüchtigkeit, Diensteifer und humanes Benehmen zuerkannt
werden muß, — die Mängel des Betriebs forwährend rügten, konnte die Direction
der Nordbahn nicht umhin, der Sache einige Beachtung zu schenken. Anstatt aber ihre
notorisch unfähigen Leute durch bessere Kräfte zu ersetzen, begnügte sie sich ihren
hiesigen Chefbcamten, dessen Jneapazität am meisten das ganze Uebel verschuldet, zur
mündlichen Rechtfertigung nach Wien vorzuladen, er kam anch wirklich gerechtfertigt
zurück, brachte jedoch den-----gewohnten Schlendrian ebenfalls wieder mit und so
wird die Eiscnbahnmisere bei uns bis zum Ausgange der Pachtzcit fortdauern, auch
auf den Betrieb der Prag-Dresdner Bahn übergehend, es müßte denn endlich doch
den hiesigen Kaufleuten und Fabrikanten zum Bewußtsein kommen, daß es in ihrer
Hand liegt, das Uebel zu beseitigen durch gemeinsame energische und beharrliche Auf-
deckung der BetriebSmäugcl, durch deren Fortdauer die Pachtgescllschaft den bei dem
Bahnverkehr Betheiligten sowohl als dem Staate so große Nachtheile verursacht. Ge¬
schähen hierin die angemessenen Schritte, so würde die Gcncraldircction der Staats-
eiscnbahn den Pachtvertrag gewiß aufheben, wozu sie aber nicht die Initiative ergreifen
kann, ohne auf angemessene Weise dnrch die benachtheiligten Privaten hiezu veranlaßt
zu werden. Freilich sollte eine solche Vertretung vom Vorstande des hiesigen Handelö-
standes ausgehen, leider aber ist Letzterer eben so bejammernswürdig repräsentirt wie die
gesammte Bürgerschaft durch die bisherigen Stadtverordneten, (Gemeiudcrcpräscntantcn)
und so bleiben denn auch alle unsere Lokalangelegcnheitcn in der bisherigen Versum-
pfung, und unser einziger Trost bleibt die trostlose'Vertröstung Blases: Abwarten!!! —
(Das gräßliche Unglück, das in dieser Woche aus der StaatSbahn stattfand, beweist daß
,
D. Red.) diese theilweise der Verwaltung der Ferdinands - Nordbahn nicht nachsteht.


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[0267] Erndte schon vor der Thüre. So jeder eigenen Herbeischaffung von Hülfe beraubt, ist selbe am allerwenigsten von oben zu erwarten, selbst wenn ganz leichte Vorkehrungen hiezu mitwirken tonnen. So z. B. haben im vorigen Winter mehrere Privateisenbah- ncn Deutschlands große Gctreidequantitäten, die zur Unterstützung der Nothleidenden bestimmt, ganz unentgeltlich transportirt; aus unseren Staatsbahnen eine ähnliche Wohl¬ that zu gewahren — und wäre es auch nnr um den Willen zur Hülse zu zeigen — fiel Niemanden bei, obwohl bei den Verhandlungen über die Grundeinlösungen zum Eisenbahnbau, (wovon übrigens manches Eigenthümliche zu erzählen wäre) ein Haupt- mittel der Ueberredung zur Erzielung wohlfeilerer Ablösung in der den Bauern gemach¬ ten Vorspiegelungen bestand, daß in Zeiten der Noth die Eisenbahn vom Staate als Mittel zu jeder Art vou Hülfe benützt werden würde. — Ueberhaupt sind unsere Eisen¬ bahnen noch weit entfernt, die Voraussetzungen, von welchen man dabei ausging, zu rechtfertigen. Daß man die dazu gemachten Aulchen mit 5 pEt. verzinst, während das Erträgniß mit Mühe 2 pCt. erreicht, wäre das geringste Uebel, wenn nur das große Dpser, welches der Staat dabei bringt, dem Verkehr im Allgemeinen zu Gute käme, was aber leider nicht der Fall ist und nicht sein wird, so lange der Betrieb an die Gesellschaft der Ferdinands-Norddbcchn verpachtet bleibt, die eben so wenig den guten Willen als ihre Betriebs-Administration die Fähigkeit hat, die Zwecke der Staatsbahn zu erfüllen. Die zur Oeffentlichkeit gelangte» Klagen, die zwar eine phrasenrciche Erwiderung, aber keine thatsächliche Besserung des Transports zur Folge hatten, veranlaßten zwar eine Untersuchung durch den Hofrath Kramer, der, gehörig angemeldet, alles natürlich in bester Ordnung fand, um so mehr, da er nur die Bestallten der Nordbahn, nicht aber practische und unabhängige Geschäftsmänner zu Rathe zu ziehen für gut fand. — Als aber selbst die Berichte der vom Staate bestellten Aufsichtsorgane — deren hiesi¬ gem Vorstande eine gewisse Tüchtigkeit, Diensteifer und humanes Benehmen zuerkannt werden muß, — die Mängel des Betriebs forwährend rügten, konnte die Direction der Nordbahn nicht umhin, der Sache einige Beachtung zu schenken. Anstatt aber ihre notorisch unfähigen Leute durch bessere Kräfte zu ersetzen, begnügte sie sich ihren hiesigen Chefbcamten, dessen Jneapazität am meisten das ganze Uebel verschuldet, zur mündlichen Rechtfertigung nach Wien vorzuladen, er kam anch wirklich gerechtfertigt zurück, brachte jedoch den-----gewohnten Schlendrian ebenfalls wieder mit und so wird die Eiscnbahnmisere bei uns bis zum Ausgange der Pachtzcit fortdauern, auch auf den Betrieb der Prag-Dresdner Bahn übergehend, es müßte denn endlich doch den hiesigen Kaufleuten und Fabrikanten zum Bewußtsein kommen, daß es in ihrer Hand liegt, das Uebel zu beseitigen durch gemeinsame energische und beharrliche Auf- deckung der BetriebSmäugcl, durch deren Fortdauer die Pachtgescllschaft den bei dem Bahnverkehr Betheiligten sowohl als dem Staate so große Nachtheile verursacht. Ge¬ schähen hierin die angemessenen Schritte, so würde die Gcncraldircction der Staats- eiscnbahn den Pachtvertrag gewiß aufheben, wozu sie aber nicht die Initiative ergreifen kann, ohne auf angemessene Weise dnrch die benachtheiligten Privaten hiezu veranlaßt zu werden. Freilich sollte eine solche Vertretung vom Vorstande des hiesigen Handelö- standes ausgehen, leider aber ist Letzterer eben so bejammernswürdig repräsentirt wie die gesammte Bürgerschaft durch die bisherigen Stadtverordneten, (Gemeiudcrcpräscntantcn) und so bleiben denn auch alle unsere Lokalangelegcnheitcn in der bisherigen Versum- pfung, und unser einziger Trost bleibt die trostlose'Vertröstung Blases: Abwarten!!! — (Das gräßliche Unglück, das in dieser Woche aus der StaatSbahn stattfand, beweist daß , D. Red.) diese theilweise der Verwaltung der Ferdinands - Nordbahn nicht nachsteht.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/267>, abgerufen am 22.07.2024.