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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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Die Hauptschwierigkeit bei dem Weggehen war die Anschaffung eines Passes für
Paris. Ein Freund, an den ich mich in dieser Beziehung gewandt hatte, inter-
essirte den Grafen R..... zu Paris für mich, und dieser veranlaßte seine Frau
an seinen ehemaligen Gesandtschaftssecretär Herrn von B..... zu schreiben, der
damals französischer Geschäftsträger in Rom war, mir einen Paß oder dort ein
Visum zu geben. Dieser aber hatte gemessene Befehle von Paris ans und schlug
alle Applicationen ab. So blieb mir nun nichts anders übrig, als zum ersten
Male in meinem Leben unter fremdem Namen zu reisen. Ein Züricher Freund
gab mir einen Paß, den er für sich selbst hatte ausstellen lassen, und so ging ich
als Schweizer nach Frankreich, und war fast ein Jahr lang allen Nachforschungen
der Polizei entschwunden. Zur größern Sicherheit hatte ich noch durch die Zei¬
tungen ausbreiten lassen, ich sei nach Nordamerika gegangen.




Grenzbotc,,, IV,

Die Hauptschwierigkeit bei dem Weggehen war die Anschaffung eines Passes für
Paris. Ein Freund, an den ich mich in dieser Beziehung gewandt hatte, inter-
essirte den Grafen R..... zu Paris für mich, und dieser veranlaßte seine Frau
an seinen ehemaligen Gesandtschaftssecretär Herrn von B..... zu schreiben, der
damals französischer Geschäftsträger in Rom war, mir einen Paß oder dort ein
Visum zu geben. Dieser aber hatte gemessene Befehle von Paris ans und schlug
alle Applicationen ab. So blieb mir nun nichts anders übrig, als zum ersten
Male in meinem Leben unter fremdem Namen zu reisen. Ein Züricher Freund
gab mir einen Paß, den er für sich selbst hatte ausstellen lassen, und so ging ich
als Schweizer nach Frankreich, und war fast ein Jahr lang allen Nachforschungen
der Polizei entschwunden. Zur größern Sicherheit hatte ich noch durch die Zei¬
tungen ausbreiten lassen, ich sei nach Nordamerika gegangen.




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[0245] Die Hauptschwierigkeit bei dem Weggehen war die Anschaffung eines Passes für Paris. Ein Freund, an den ich mich in dieser Beziehung gewandt hatte, inter- essirte den Grafen R..... zu Paris für mich, und dieser veranlaßte seine Frau an seinen ehemaligen Gesandtschaftssecretär Herrn von B..... zu schreiben, der damals französischer Geschäftsträger in Rom war, mir einen Paß oder dort ein Visum zu geben. Dieser aber hatte gemessene Befehle von Paris ans und schlug alle Applicationen ab. So blieb mir nun nichts anders übrig, als zum ersten Male in meinem Leben unter fremdem Namen zu reisen. Ein Züricher Freund gab mir einen Paß, den er für sich selbst hatte ausstellen lassen, und so ging ich als Schweizer nach Frankreich, und war fast ein Jahr lang allen Nachforschungen der Polizei entschwunden. Zur größern Sicherheit hatte ich noch durch die Zei¬ tungen ausbreiten lassen, ich sei nach Nordamerika gegangen. Grenzbotc,,, IV,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/245>, abgerufen am 12.12.2024.