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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.

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Darteien und Parteitmgen i"t Berlin.
Vom socialistischen Standpunkte.^)
Zweite Abtheilung.



Die Konservativen. -- Zweierlei Liberalismus. -- Die Radikalen. " Bankstreit.
-- Arm und reich. -- Verein für arbeitende Klassen. -- Der CommunismuZ. --
Hegel And seine Nachfolger. -- Bruno Bauer. -- Die Theorie des Egoismus.
-- Schelling. -- Kirchliche Interessen. -- Pietismus. Schöne Literatur. --
Sieyös und Eduard Gans. --

Die Elemente, deren allgemeine Aufzählung wir so eben versucht
haben, treffen vielfach in dem Co nserv atismus zusammen: in
dem Wunsche und der Bemühung, unseren sogenannten politischen
"t-eens quo aufrecht zu erhalten. Alle sind dann aber nur deshalb
konservative, weil sie nicht den Muth haben, consequent zu sein. Die
Haller'schen haben nicht den Muth, den vollständigen Patrimonial-
staat zu verlangen, die Rechtshistorischen können eine Weiterbildung
der Gesetzgebung nicht hindern, die Bureaukratie hat weder den Muth,
den Adel in seinem Wesen zu vernichten, noch das Volk als einen
ganz todten Stoff zu behandeln, die Aristokratie hat nicht den Muth,
die Particularisation des Staates zu erstreben, die nationalen haben
ebenfalls nicht den Muth, bestimmt auszuschließen, bestimmt anzuneh-
men. So kommen wir zu dem Conservatismus, der bei uns häusig
eine conservative "Partei" genannt wird, während er nichts weniger als
eine Partei ist, denn er geht innerlich nach allen verschiedenen Nich-



*) Durch ein Versehen ist diese Bezeichnung bei der ersten Abtheilung dieses
D. Red. Aufsatzes (Heft 31) ausgelassen worden.
Vrcnzbvten. M. Z?
Darteien und Parteitmgen i»t Berlin.
Vom socialistischen Standpunkte.^)
Zweite Abtheilung.



Die Konservativen. — Zweierlei Liberalismus. — Die Radikalen. " Bankstreit.
— Arm und reich. — Verein für arbeitende Klassen. — Der CommunismuZ. —
Hegel And seine Nachfolger. — Bruno Bauer. — Die Theorie des Egoismus.
— Schelling. — Kirchliche Interessen. — Pietismus. Schöne Literatur. —
Sieyös und Eduard Gans. —

Die Elemente, deren allgemeine Aufzählung wir so eben versucht
haben, treffen vielfach in dem Co nserv atismus zusammen: in
dem Wunsche und der Bemühung, unseren sogenannten politischen
»t-eens quo aufrecht zu erhalten. Alle sind dann aber nur deshalb
konservative, weil sie nicht den Muth haben, consequent zu sein. Die
Haller'schen haben nicht den Muth, den vollständigen Patrimonial-
staat zu verlangen, die Rechtshistorischen können eine Weiterbildung
der Gesetzgebung nicht hindern, die Bureaukratie hat weder den Muth,
den Adel in seinem Wesen zu vernichten, noch das Volk als einen
ganz todten Stoff zu behandeln, die Aristokratie hat nicht den Muth,
die Particularisation des Staates zu erstreben, die nationalen haben
ebenfalls nicht den Muth, bestimmt auszuschließen, bestimmt anzuneh-
men. So kommen wir zu dem Conservatismus, der bei uns häusig
eine conservative „Partei" genannt wird, während er nichts weniger als
eine Partei ist, denn er geht innerlich nach allen verschiedenen Nich-



*) Durch ein Versehen ist diese Bezeichnung bei der ersten Abtheilung dieses
D. Red. Aufsatzes (Heft 31) ausgelassen worden.
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[0281] Darteien und Parteitmgen i»t Berlin. Vom socialistischen Standpunkte.^) Zweite Abtheilung. Die Konservativen. — Zweierlei Liberalismus. — Die Radikalen. " Bankstreit. — Arm und reich. — Verein für arbeitende Klassen. — Der CommunismuZ. — Hegel And seine Nachfolger. — Bruno Bauer. — Die Theorie des Egoismus. — Schelling. — Kirchliche Interessen. — Pietismus. Schöne Literatur. — Sieyös und Eduard Gans. — Die Elemente, deren allgemeine Aufzählung wir so eben versucht haben, treffen vielfach in dem Co nserv atismus zusammen: in dem Wunsche und der Bemühung, unseren sogenannten politischen »t-eens quo aufrecht zu erhalten. Alle sind dann aber nur deshalb konservative, weil sie nicht den Muth haben, consequent zu sein. Die Haller'schen haben nicht den Muth, den vollständigen Patrimonial- staat zu verlangen, die Rechtshistorischen können eine Weiterbildung der Gesetzgebung nicht hindern, die Bureaukratie hat weder den Muth, den Adel in seinem Wesen zu vernichten, noch das Volk als einen ganz todten Stoff zu behandeln, die Aristokratie hat nicht den Muth, die Particularisation des Staates zu erstreben, die nationalen haben ebenfalls nicht den Muth, bestimmt auszuschließen, bestimmt anzuneh- men. So kommen wir zu dem Conservatismus, der bei uns häusig eine conservative „Partei" genannt wird, während er nichts weniger als eine Partei ist, denn er geht innerlich nach allen verschiedenen Nich- *) Durch ein Versehen ist diese Bezeichnung bei der ersten Abtheilung dieses D. Red. Aufsatzes (Heft 31) ausgelassen worden. Vrcnzbvten. M. Z?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_183020/281>, abgerufen am 24.07.2024.