Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.Steile Taschenbücher n. Die "Perlen" von Robert Heller. -- Oesterreichische Almanache und das nicht- österreichische Bublicum. -- "Iris" und A. Stifter. -- "Gedenke Mein". -- "Vielliebchen" von Bernb von Guscck. Erst seit fünf Jahren besteht das Taschenbuch, dem unter den Steile Taschenbücher n. Die „Perlen" von Robert Heller. — Oesterreichische Almanache und das nicht- österreichische Bublicum. — „Iris" und A. Stifter. — „Gedenke Mein". — „Vielliebchen" von Bernb von Guscck. Erst seit fünf Jahren besteht das Taschenbuch, dem unter den <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0546" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/271807"/> </div> </div> <div n="1"> <head> Steile Taschenbücher</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> n.</head><lb/> <note type="argument"> Die „Perlen" von Robert Heller. — Oesterreichische Almanache und das nicht-<lb/> österreichische Bublicum. — „Iris" und A. Stifter. — „Gedenke Mein". —<lb/> „Vielliebchen" von Bernb von Guscck.</note><lb/> <p xml:id="ID_1454" next="#ID_1455"> Erst seit fünf Jahren besteht das Taschenbuch, dem unter den<lb/> hier aufgeführten und noch auszuführenden seine Stelle dicht neben<lb/> Penelope und Urania angewiesen werden muß. Es heißt „Perlen",<lb/> sein Herausgeber ist Robert Heller. Dem Inhalte des Jahrganges<lb/> 1846 zufolge, des ersten welchen es im Verlage der Kornschen Buch¬<lb/> handlung erlebt, muß es sogar literarisch bedeutsamer als Penelope<lb/> genannt werden. Der Verstorbene, die Verfasserin von Godwic-<lb/> Castle und Se. Noche und der Herausgeber lieferten dafür die Be¬<lb/> dingungen in ihren Beiträgen. Ich bin keiner der leidenschaftlichen<lb/> Verehrer der neueren Erzeugnisse des Fürsten Pückler-Muskau. Al¬<lb/> lein eben so wenig mag ich jener Kritik beistimmen, die von vorn<lb/> herein vorurtheilsvoll an seine Schriften geht, weil darin eine An¬<lb/> schauung herrscht, welche für persönliche Vornehmheit, scharfen Geist<lb/> und aristokratische Behaglichkeit ihre Geltungörechte immerhin etwas<lb/> diktatorisch in Anspruch nimmt. Es wäre vollkommen überflüssig,<lb/> hier nochmals des Breiteren sich über die Eigenthümlichkeiten dieses<lb/> Schriftstellers zu ergehen. Wer mag aber die Thatsache läugnen,<lb/> daß nur sehr Wenige wie er das Interesse des Publicums zu fassen<lb/> und zu fesseln versteh»? Die Briefe eines Verstorbenen sind gelesen<lb/> worden, wie kein Touristenbuch weiter. Semilasso in Afrika und<lb/> die orientalische Reise findet man in den Bibliotheken der stillen<lb/> Schlösser, wie der neugeadelten Salons und der einfachen Zimmer<lb/> einer geschmackvollen Welt unter der Neiseliteratur obenan stehend.<lb/> Die Kritik schmäht zwar, das Publikum liest trotzdem. Es ist über-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0546]
Steile Taschenbücher
n.
Die „Perlen" von Robert Heller. — Oesterreichische Almanache und das nicht-
österreichische Bublicum. — „Iris" und A. Stifter. — „Gedenke Mein". —
„Vielliebchen" von Bernb von Guscck.
Erst seit fünf Jahren besteht das Taschenbuch, dem unter den
hier aufgeführten und noch auszuführenden seine Stelle dicht neben
Penelope und Urania angewiesen werden muß. Es heißt „Perlen",
sein Herausgeber ist Robert Heller. Dem Inhalte des Jahrganges
1846 zufolge, des ersten welchen es im Verlage der Kornschen Buch¬
handlung erlebt, muß es sogar literarisch bedeutsamer als Penelope
genannt werden. Der Verstorbene, die Verfasserin von Godwic-
Castle und Se. Noche und der Herausgeber lieferten dafür die Be¬
dingungen in ihren Beiträgen. Ich bin keiner der leidenschaftlichen
Verehrer der neueren Erzeugnisse des Fürsten Pückler-Muskau. Al¬
lein eben so wenig mag ich jener Kritik beistimmen, die von vorn
herein vorurtheilsvoll an seine Schriften geht, weil darin eine An¬
schauung herrscht, welche für persönliche Vornehmheit, scharfen Geist
und aristokratische Behaglichkeit ihre Geltungörechte immerhin etwas
diktatorisch in Anspruch nimmt. Es wäre vollkommen überflüssig,
hier nochmals des Breiteren sich über die Eigenthümlichkeiten dieses
Schriftstellers zu ergehen. Wer mag aber die Thatsache läugnen,
daß nur sehr Wenige wie er das Interesse des Publicums zu fassen
und zu fesseln versteh»? Die Briefe eines Verstorbenen sind gelesen
worden, wie kein Touristenbuch weiter. Semilasso in Afrika und
die orientalische Reise findet man in den Bibliotheken der stillen
Schlösser, wie der neugeadelten Salons und der einfachen Zimmer
einer geschmackvollen Welt unter der Neiseliteratur obenan stehend.
Die Kritik schmäht zwar, das Publikum liest trotzdem. Es ist über-
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