Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, II. Semester. II. Band.brave Frau, und es thut mir leid um die arme" Kinder, die solch "Ja, Gott verzeih' ihr. Sie hat den dummen Streich, daß sie "Ja, das älteste hat der Schuhmacher im Keller dort zu sich "Das hat lange genug gedauert. Der Magistrat wollte nichts "Ja, die Stadt hat zuletzt für Alles aufkommen müssen, auch So war es. Die Kinder im Waisenhaus und in fremder Das ist so eine Geschichte aus der deutschen Heimath. Ernst Dronte. brave Frau, und es thut mir leid um die arme» Kinder, die solch „Ja, Gott verzeih' ihr. Sie hat den dummen Streich, daß sie „Ja, das älteste hat der Schuhmacher im Keller dort zu sich „Das hat lange genug gedauert. Der Magistrat wollte nichts „Ja, die Stadt hat zuletzt für Alles aufkommen müssen, auch So war es. Die Kinder im Waisenhaus und in fremder Das ist so eine Geschichte aus der deutschen Heimath. Ernst Dronte. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0226" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/271487"/> <p xml:id="ID_634" prev="#ID_633"> brave Frau, und es thut mir leid um die arme» Kinder, die solch<lb/> eine Mutter verlieren mußten."</p><lb/> <p xml:id="ID_635"> „Ja, Gott verzeih' ihr. Sie hat den dummen Streich, daß sie<lb/> einen Büchermacher geheirathet, schwer genug gebüßt! Was aber<lb/> die Kinder betrifft, nun, so ist eines ja schon versorgt, und die bei¬<lb/> den andern werden wohl auch noch unterkommen."</p><lb/> <p xml:id="ID_636"> „Ja, das älteste hat der Schuhmacher im Keller dort zu sich<lb/> genommen, die andern sind inS Waisenhaus gebracht worden."</p><lb/> <p xml:id="ID_637"> „Das hat lange genug gedauert. Der Magistrat wollte nichts<lb/> davon wissen, weil der Mann ein hergelaufener Mensch war, und<lb/> bei ihm zu Hause wollten sie auch nichts damit zu thun haben.<lb/> Also jetzt sind sie doch hier im Waisenhause/'</p><lb/> <p xml:id="ID_638"> „Ja, die Stadt hat zuletzt für Alles aufkommen müssen, auch<lb/> für das Begräbniß der Frau. Nun, Gott hab' sie selig!"</p><lb/> <p xml:id="ID_639"> So war es. Die Kinder im Waisenhaus und in fremder<lb/> Pflege, die Mutter auf öffentliche Kosten begraben, und der Vater<lb/> — gute Nacht!</p><lb/> <p xml:id="ID_640"> Das ist so eine Geschichte aus der deutschen Heimath.</p><lb/> <note type="byline"> Ernst Dronte.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0226]
brave Frau, und es thut mir leid um die arme» Kinder, die solch
eine Mutter verlieren mußten."
„Ja, Gott verzeih' ihr. Sie hat den dummen Streich, daß sie
einen Büchermacher geheirathet, schwer genug gebüßt! Was aber
die Kinder betrifft, nun, so ist eines ja schon versorgt, und die bei¬
den andern werden wohl auch noch unterkommen."
„Ja, das älteste hat der Schuhmacher im Keller dort zu sich
genommen, die andern sind inS Waisenhaus gebracht worden."
„Das hat lange genug gedauert. Der Magistrat wollte nichts
davon wissen, weil der Mann ein hergelaufener Mensch war, und
bei ihm zu Hause wollten sie auch nichts damit zu thun haben.
Also jetzt sind sie doch hier im Waisenhause/'
„Ja, die Stadt hat zuletzt für Alles aufkommen müssen, auch
für das Begräbniß der Frau. Nun, Gott hab' sie selig!"
So war es. Die Kinder im Waisenhaus und in fremder
Pflege, die Mutter auf öffentliche Kosten begraben, und der Vater
— gute Nacht!
Das ist so eine Geschichte aus der deutschen Heimath.
Ernst Dronte.
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