Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.

Bild:
<< vorherige Seite



Verlag von Fr. Ludw. Hcrbig. -- Redacteur I. Kuranda.
Druck von Friedrich Andrä.
wirksam machen, die Herr Lewald, als Redacteur, hatte corrigiren können.
Dieser Wiener scheint den Begriff: "moralische Ueberzeugung" noch nicht zu
kennen und für gleichbedeutend alt Moralität zu halten; denn er verwundert
sich mit drei, vier Ausrufungszeichen darüber und begreift nicht, daß es eine
Verleumdung ist, wenn man das Ergebniß seiner moralischen Ueberzeugung
wie eine Thatsache ausspricht, um Jemand anzuklagen. Zweitens will er von
Herrn Rank's Benehmen gar nichts Schlechtes gesagt haben, wohl aber, wie
er selbst gesteht, Etwas, was "die Liberalen (notab'me, auch ihn) schmerzlich
berührte"! Drittens will er Das, was auf der Prager Polizei zwischen vier
Wänden im Vcryörzimmcr vorging, weder sich selbst construirt, noch von Mit¬
wissern derPolizci gehört haben/dennoch aber aus guter Quelle wissen. Denn der
WicnerCorr. bcricfsich sogar inseinererstcnEnlgcgnung aufDocumentc. Welches
sind nun diese Documente? Man höre! Liberale Leute in Wien haben es i h in crzäh'l!
-- Wen" diese Liberalen aber nicht Beisitzer beim Präger Verhör waren, wer hatte es
ihnen gesagt? Vielleicht wieder ein Paar "liberale Leute." Und diesen?
Vielleicht wieder ein Liberaler oder Serviler u. s. w. Also was man in Wien
von ein Paar Liberalen über das Benehmen eines jungen Schriftstellers im
Gefängnisse erzählen hört, das schreibt man gleich nach Carlsruhe in die Eu¬
ropa und bleibt dabei ein solider, würdevoller, ehrenwerther Mann; wir aber,
die wir ein so leichtsinniaes oder (was noch schlimmer wäre) besonnenes Um¬
springen mit dem guten Ruf eines jungen Autors rügen, wir sind natürlich
die Klätscher, die Denuncianten, das Gezücht u. f. w.' u. s. w.!" Weil wir ihn fragten, ob er mit der Polizei so "vertraut sei, weil
wirihm vorwarfen, daß er sich zum Organ eines "Vertraut.ngewäsches" mache,
sollen wir ihn denuncirt hab.n. Seht nur, wie empfindlich der Würdige ist,
der selbst so unempfindlich mit der Ehre Josef Rank's umgegangen. Wie
könnre übrigens von der Denunciation eines wohlweislich obscur Bleibenden
die Rede sein? Wir wissen freilich, daß ein österreichischer Corrcsp. für ein
auswärtiges Blatt sich nicht gut öffentlich nennen kann; ein Solcher wisse
aber auch, daß er über manche Angelegenheiten, zufolge seiner Stellung, nicht
competent ist; sondern er schweigt hübsch fein von Dingen, die eine öffentliche
und persönliche Verantwortung so nöthig manier. Sonst dürste jeder Corresp.
aus Oesterreich, von den dortigen Ccnsürgesctzen blos Vortheil ziehend, dem
ersten Besten die Ehre abschneiden und sich dann hinter den Umstand flüchten,
man dürfe ihn nicht um seinen Namen fragen, um feine theuere Ruhe nicht
zu gefährden. Ueberdies gibt es ja Mittel, sich persönlich unter vier oder
acht Augen mit einander bekannt zu machen. Kurz nachdem die Gr.nzbotcn
die erwähnte Rüge (wegen Rank) gebracht hatten, befand ich mich in Wien.
Eine dritte Person, Dr. --" --, kam zu mir und verlangte im Namen des
Anonymen einen Widerruf mit der Drohung, daß der Cvrrcsp. mich sonst
persönlich zurRechenschaft ziehen werde. Ich verweigerte natürlich den Wider¬
ruf, mit der Bemerkung, daß ich keine Behauptung meines Blattes zurück¬
nehme, ehe mir die Beweise von ihrer Unrichtigkeit geliefert würden. Was
die persönliche Rechenschaft betreffe, so wollte ich drei Tage i" meiner Woh¬
nung bis 1 Uhr den Unbekannten oder seinen Freund erwarten. Zwei Herrn,
die ich nöthigenfalls nennen kann, ("r. i"v>>. P. und Prof. S...), waren Zeu¬
gen dieser Erklärung. Ich wartete drei Tage, ich wartete einen Monat.
Vergebens. Jetzt ruft mir der Ehrenmann auf dem etwas weiten Umweg
über Karlsruhe nach, ich sei ein Verleumder ze., wenn ich ihm nicht Ehren¬
erklärung gäbe. Er hätte sie näher haben können.



Verlag von Fr. Ludw. Hcrbig. — Redacteur I. Kuranda.
Druck von Friedrich Andrä.
wirksam machen, die Herr Lewald, als Redacteur, hatte corrigiren können.
Dieser Wiener scheint den Begriff: „moralische Ueberzeugung" noch nicht zu
kennen und für gleichbedeutend alt Moralität zu halten; denn er verwundert
sich mit drei, vier Ausrufungszeichen darüber und begreift nicht, daß es eine
Verleumdung ist, wenn man das Ergebniß seiner moralischen Ueberzeugung
wie eine Thatsache ausspricht, um Jemand anzuklagen. Zweitens will er von
Herrn Rank's Benehmen gar nichts Schlechtes gesagt haben, wohl aber, wie
er selbst gesteht, Etwas, was „die Liberalen (notab'me, auch ihn) schmerzlich
berührte"! Drittens will er Das, was auf der Prager Polizei zwischen vier
Wänden im Vcryörzimmcr vorging, weder sich selbst construirt, noch von Mit¬
wissern derPolizci gehört haben/dennoch aber aus guter Quelle wissen. Denn der
WicnerCorr. bcricfsich sogar inseinererstcnEnlgcgnung aufDocumentc. Welches
sind nun diese Documente? Man höre! Liberale Leute in Wien haben es i h in crzäh'l!
— Wen» diese Liberalen aber nicht Beisitzer beim Präger Verhör waren, wer hatte es
ihnen gesagt? Vielleicht wieder ein Paar „liberale Leute." Und diesen?
Vielleicht wieder ein Liberaler oder Serviler u. s. w. Also was man in Wien
von ein Paar Liberalen über das Benehmen eines jungen Schriftstellers im
Gefängnisse erzählen hört, das schreibt man gleich nach Carlsruhe in die Eu¬
ropa und bleibt dabei ein solider, würdevoller, ehrenwerther Mann; wir aber,
die wir ein so leichtsinniaes oder (was noch schlimmer wäre) besonnenes Um¬
springen mit dem guten Ruf eines jungen Autors rügen, wir sind natürlich
die Klätscher, die Denuncianten, das Gezücht u. f. w.' u. s. w.!" Weil wir ihn fragten, ob er mit der Polizei so „vertraut sei, weil
wirihm vorwarfen, daß er sich zum Organ eines „Vertraut.ngewäsches" mache,
sollen wir ihn denuncirt hab.n. Seht nur, wie empfindlich der Würdige ist,
der selbst so unempfindlich mit der Ehre Josef Rank's umgegangen. Wie
könnre übrigens von der Denunciation eines wohlweislich obscur Bleibenden
die Rede sein? Wir wissen freilich, daß ein österreichischer Corrcsp. für ein
auswärtiges Blatt sich nicht gut öffentlich nennen kann; ein Solcher wisse
aber auch, daß er über manche Angelegenheiten, zufolge seiner Stellung, nicht
competent ist; sondern er schweigt hübsch fein von Dingen, die eine öffentliche
und persönliche Verantwortung so nöthig manier. Sonst dürste jeder Corresp.
aus Oesterreich, von den dortigen Ccnsürgesctzen blos Vortheil ziehend, dem
ersten Besten die Ehre abschneiden und sich dann hinter den Umstand flüchten,
man dürfe ihn nicht um seinen Namen fragen, um feine theuere Ruhe nicht
zu gefährden. Ueberdies gibt es ja Mittel, sich persönlich unter vier oder
acht Augen mit einander bekannt zu machen. Kurz nachdem die Gr.nzbotcn
die erwähnte Rüge (wegen Rank) gebracht hatten, befand ich mich in Wien.
Eine dritte Person, Dr. —» —, kam zu mir und verlangte im Namen des
Anonymen einen Widerruf mit der Drohung, daß der Cvrrcsp. mich sonst
persönlich zurRechenschaft ziehen werde. Ich verweigerte natürlich den Wider¬
ruf, mit der Bemerkung, daß ich keine Behauptung meines Blattes zurück¬
nehme, ehe mir die Beweise von ihrer Unrichtigkeit geliefert würden. Was
die persönliche Rechenschaft betreffe, so wollte ich drei Tage i» meiner Woh¬
nung bis 1 Uhr den Unbekannten oder seinen Freund erwarten. Zwei Herrn,
die ich nöthigenfalls nennen kann, (»r. i»v>>. P. und Prof. S...), waren Zeu¬
gen dieser Erklärung. Ich wartete drei Tage, ich wartete einen Monat.
Vergebens. Jetzt ruft mir der Ehrenmann auf dem etwas weiten Umweg
über Karlsruhe nach, ich sei ein Verleumder ze., wenn ich ihm nicht Ehren¬
erklärung gäbe. Er hätte sie näher haben können.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0354" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/269769"/>
            <note xml:id="FID_46" prev="#FID_45" place="foot">
              <p xml:id="ID_1027" prev="#ID_1026"> wirksam machen, die Herr Lewald, als Redacteur, hatte corrigiren können.<lb/>
Dieser Wiener scheint den Begriff: &#x201E;moralische Ueberzeugung" noch nicht zu<lb/>
kennen und für gleichbedeutend alt Moralität zu halten; denn er verwundert<lb/>
sich mit drei, vier Ausrufungszeichen darüber und begreift nicht, daß es eine<lb/>
Verleumdung ist, wenn man das Ergebniß seiner moralischen Ueberzeugung<lb/>
wie eine Thatsache ausspricht, um Jemand anzuklagen. Zweitens will er von<lb/>
Herrn Rank's Benehmen gar nichts Schlechtes gesagt haben, wohl aber, wie<lb/>
er selbst gesteht, Etwas, was &#x201E;die Liberalen (notab'me, auch ihn) schmerzlich<lb/>
berührte"! Drittens will er Das, was auf der Prager Polizei zwischen vier<lb/>
Wänden im Vcryörzimmcr vorging, weder sich selbst construirt, noch von Mit¬<lb/>
wissern derPolizci gehört haben/dennoch aber aus guter Quelle wissen. Denn der<lb/>
WicnerCorr. bcricfsich sogar inseinererstcnEnlgcgnung aufDocumentc. Welches<lb/>
sind nun diese Documente? Man höre! Liberale Leute in Wien haben es i h in crzäh'l!<lb/>
&#x2014; Wen» diese Liberalen aber nicht Beisitzer beim Präger Verhör waren, wer hatte es<lb/>
ihnen gesagt? Vielleicht wieder ein Paar &#x201E;liberale Leute." Und diesen?<lb/>
Vielleicht wieder ein Liberaler oder Serviler u. s. w. Also was man in Wien<lb/>
von ein Paar Liberalen über das Benehmen eines jungen Schriftstellers im<lb/>
Gefängnisse erzählen hört, das schreibt man gleich nach Carlsruhe in die Eu¬<lb/>
ropa und bleibt dabei ein solider, würdevoller, ehrenwerther Mann; wir aber,<lb/>
die wir ein so leichtsinniaes oder (was noch schlimmer wäre) besonnenes Um¬<lb/>
springen mit dem guten Ruf eines jungen Autors rügen, wir sind natürlich<lb/>
die Klätscher, die Denuncianten, das Gezücht u. f. w.' u. s. w.!"</p>
              <p xml:id="ID_1028"> Weil wir ihn fragten, ob er mit der Polizei so &#x201E;vertraut sei, weil<lb/>
wirihm vorwarfen, daß er sich zum Organ eines &#x201E;Vertraut.ngewäsches" mache,<lb/>
sollen wir ihn denuncirt hab.n. Seht nur, wie empfindlich der Würdige ist,<lb/>
der selbst so unempfindlich mit der Ehre Josef Rank's umgegangen. Wie<lb/>
könnre übrigens von der Denunciation eines wohlweislich obscur Bleibenden<lb/>
die Rede sein? Wir wissen freilich, daß ein österreichischer Corrcsp. für ein<lb/>
auswärtiges Blatt sich nicht gut öffentlich nennen kann; ein Solcher wisse<lb/>
aber auch, daß er über manche Angelegenheiten, zufolge seiner Stellung, nicht<lb/>
competent ist; sondern er schweigt hübsch fein von Dingen, die eine öffentliche<lb/>
und persönliche Verantwortung so nöthig manier. Sonst dürste jeder Corresp.<lb/>
aus Oesterreich, von den dortigen Ccnsürgesctzen blos Vortheil ziehend, dem<lb/>
ersten Besten die Ehre abschneiden und sich dann hinter den Umstand flüchten,<lb/>
man dürfe ihn nicht um seinen Namen fragen, um feine theuere Ruhe nicht<lb/>
zu gefährden. Ueberdies gibt es ja Mittel, sich persönlich unter vier oder<lb/>
acht Augen mit einander bekannt zu machen. Kurz nachdem die Gr.nzbotcn<lb/>
die erwähnte Rüge (wegen Rank) gebracht hatten, befand ich mich in Wien.<lb/>
Eine dritte Person, Dr. &#x2014;» &#x2014;, kam zu mir und verlangte im Namen des<lb/>
Anonymen einen Widerruf mit der Drohung, daß der Cvrrcsp. mich sonst<lb/>
persönlich zurRechenschaft ziehen werde. Ich verweigerte natürlich den Wider¬<lb/>
ruf, mit der Bemerkung, daß ich keine Behauptung meines Blattes zurück¬<lb/>
nehme, ehe mir die Beweise von ihrer Unrichtigkeit geliefert würden. Was<lb/>
die persönliche Rechenschaft betreffe, so wollte ich drei Tage i» meiner Woh¬<lb/>
nung bis 1 Uhr den Unbekannten oder seinen Freund erwarten. Zwei Herrn,<lb/>
die ich nöthigenfalls nennen kann, (»r. i»v&gt;&gt;. P. und Prof. S...), waren Zeu¬<lb/>
gen dieser Erklärung. Ich wartete drei Tage, ich wartete einen Monat.<lb/>
Vergebens. Jetzt ruft mir der Ehrenmann auf dem etwas weiten Umweg<lb/>
über Karlsruhe nach, ich sei ein Verleumder ze., wenn ich ihm nicht Ehren¬<lb/>
erklärung gäbe. Er hätte sie näher haben können.</p>
            </note><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Verlag von Fr. Ludw. Hcrbig. &#x2014; Redacteur I. Kuranda.<lb/>
Druck von Friedrich Andrä.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0354] Verlag von Fr. Ludw. Hcrbig. — Redacteur I. Kuranda. Druck von Friedrich Andrä. wirksam machen, die Herr Lewald, als Redacteur, hatte corrigiren können. Dieser Wiener scheint den Begriff: „moralische Ueberzeugung" noch nicht zu kennen und für gleichbedeutend alt Moralität zu halten; denn er verwundert sich mit drei, vier Ausrufungszeichen darüber und begreift nicht, daß es eine Verleumdung ist, wenn man das Ergebniß seiner moralischen Ueberzeugung wie eine Thatsache ausspricht, um Jemand anzuklagen. Zweitens will er von Herrn Rank's Benehmen gar nichts Schlechtes gesagt haben, wohl aber, wie er selbst gesteht, Etwas, was „die Liberalen (notab'me, auch ihn) schmerzlich berührte"! Drittens will er Das, was auf der Prager Polizei zwischen vier Wänden im Vcryörzimmcr vorging, weder sich selbst construirt, noch von Mit¬ wissern derPolizci gehört haben/dennoch aber aus guter Quelle wissen. Denn der WicnerCorr. bcricfsich sogar inseinererstcnEnlgcgnung aufDocumentc. Welches sind nun diese Documente? Man höre! Liberale Leute in Wien haben es i h in crzäh'l! — Wen» diese Liberalen aber nicht Beisitzer beim Präger Verhör waren, wer hatte es ihnen gesagt? Vielleicht wieder ein Paar „liberale Leute." Und diesen? Vielleicht wieder ein Liberaler oder Serviler u. s. w. Also was man in Wien von ein Paar Liberalen über das Benehmen eines jungen Schriftstellers im Gefängnisse erzählen hört, das schreibt man gleich nach Carlsruhe in die Eu¬ ropa und bleibt dabei ein solider, würdevoller, ehrenwerther Mann; wir aber, die wir ein so leichtsinniaes oder (was noch schlimmer wäre) besonnenes Um¬ springen mit dem guten Ruf eines jungen Autors rügen, wir sind natürlich die Klätscher, die Denuncianten, das Gezücht u. f. w.' u. s. w.!" Weil wir ihn fragten, ob er mit der Polizei so „vertraut sei, weil wirihm vorwarfen, daß er sich zum Organ eines „Vertraut.ngewäsches" mache, sollen wir ihn denuncirt hab.n. Seht nur, wie empfindlich der Würdige ist, der selbst so unempfindlich mit der Ehre Josef Rank's umgegangen. Wie könnre übrigens von der Denunciation eines wohlweislich obscur Bleibenden die Rede sein? Wir wissen freilich, daß ein österreichischer Corrcsp. für ein auswärtiges Blatt sich nicht gut öffentlich nennen kann; ein Solcher wisse aber auch, daß er über manche Angelegenheiten, zufolge seiner Stellung, nicht competent ist; sondern er schweigt hübsch fein von Dingen, die eine öffentliche und persönliche Verantwortung so nöthig manier. Sonst dürste jeder Corresp. aus Oesterreich, von den dortigen Ccnsürgesctzen blos Vortheil ziehend, dem ersten Besten die Ehre abschneiden und sich dann hinter den Umstand flüchten, man dürfe ihn nicht um seinen Namen fragen, um feine theuere Ruhe nicht zu gefährden. Ueberdies gibt es ja Mittel, sich persönlich unter vier oder acht Augen mit einander bekannt zu machen. Kurz nachdem die Gr.nzbotcn die erwähnte Rüge (wegen Rank) gebracht hatten, befand ich mich in Wien. Eine dritte Person, Dr. —» —, kam zu mir und verlangte im Namen des Anonymen einen Widerruf mit der Drohung, daß der Cvrrcsp. mich sonst persönlich zurRechenschaft ziehen werde. Ich verweigerte natürlich den Wider¬ ruf, mit der Bemerkung, daß ich keine Behauptung meines Blattes zurück¬ nehme, ehe mir die Beweise von ihrer Unrichtigkeit geliefert würden. Was die persönliche Rechenschaft betreffe, so wollte ich drei Tage i» meiner Woh¬ nung bis 1 Uhr den Unbekannten oder seinen Freund erwarten. Zwei Herrn, die ich nöthigenfalls nennen kann, (»r. i»v>>. P. und Prof. S...), waren Zeu¬ gen dieser Erklärung. Ich wartete drei Tage, ich wartete einen Monat. Vergebens. Jetzt ruft mir der Ehrenmann auf dem etwas weiten Umweg über Karlsruhe nach, ich sei ein Verleumder ze., wenn ich ihm nicht Ehren¬ erklärung gäbe. Er hätte sie näher haben können.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341548_269416
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341548_269416/354
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341548_269416/354>, abgerufen am 22.07.2024.