Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, II. Semester. I. Band.Wie jeder einzelne Baum dieses sein Baumsein -- 8it ve"i.t vvrlw! Wie jeder einzelne Baum dieses sein Baumsein — 8it ve»i.t vvrlw! <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0120" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/180679"/> <p xml:id="ID_255" prev="#ID_254"> Wie jeder einzelne Baum dieses sein Baumsein — 8it ve»i.t vvrlw!<lb/> — all allen anderen einzelnen Bäumen gemeinschaftlich hat und dem¬<lb/> gemäß die Allgemeinheit mit seiner Einzelheit unmittelbar verbunden<lb/> und eins ist, so hier. Die Hegelsche Kategone aber hat auf eine<lb/> widernatürliche Weise dieses Allgemeine von seinen Trägern getrennt<lb/> und für sich allein firirti sie spricht von einem Werden, das nicht<lb/> wird — sie will es construiren aus dem reinen Sein und Nichtsein,<lb/> d. h. aus dem Nichts überhaupt und bringt es denn auch varüber<lb/> nimmer hinaus. — Siehe da! Die logische Lüge! Und diese andau¬<lb/> ernde Abstraktion von willkürlich an einander gereihten Verhältnissen<lb/> und Beziehungen des Lebens — und es ist im Verlauf der Logik<lb/> die Rede von Mechanismus, Chemismus, Leben, von der Idee des<lb/> Guten und des Wahren — diese Verflüchtigung in eine schatten¬<lb/> hafte Allgemeinheit, dieser Gedanke ohne einen Denkenden will denn<lb/> zuletzt gar mit absoluter Nothwendigkeit die Natur aus sich produ-<lb/> ciren — die farblose monotone Idee die Mannigfaltigkeit und Uep¬<lb/> pigkeit des tausendfarbigen und tausendformigen Lebens — der ewige<lb/> einige Gott — die Fülle deS Daseins in Zeit und Raum. — Aber<lb/> Natur, Zeit und Raum sind Phrasen, wie Sein, Werden, Dasein<lb/> u. s. f., und daß die Phrase sich selber beweist, ist eben kein origi¬<lb/> nelles Kunststück.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0120]
Wie jeder einzelne Baum dieses sein Baumsein — 8it ve»i.t vvrlw!
— all allen anderen einzelnen Bäumen gemeinschaftlich hat und dem¬
gemäß die Allgemeinheit mit seiner Einzelheit unmittelbar verbunden
und eins ist, so hier. Die Hegelsche Kategone aber hat auf eine
widernatürliche Weise dieses Allgemeine von seinen Trägern getrennt
und für sich allein firirti sie spricht von einem Werden, das nicht
wird — sie will es construiren aus dem reinen Sein und Nichtsein,
d. h. aus dem Nichts überhaupt und bringt es denn auch varüber
nimmer hinaus. — Siehe da! Die logische Lüge! Und diese andau¬
ernde Abstraktion von willkürlich an einander gereihten Verhältnissen
und Beziehungen des Lebens — und es ist im Verlauf der Logik
die Rede von Mechanismus, Chemismus, Leben, von der Idee des
Guten und des Wahren — diese Verflüchtigung in eine schatten¬
hafte Allgemeinheit, dieser Gedanke ohne einen Denkenden will denn
zuletzt gar mit absoluter Nothwendigkeit die Natur aus sich produ-
ciren — die farblose monotone Idee die Mannigfaltigkeit und Uep¬
pigkeit des tausendfarbigen und tausendformigen Lebens — der ewige
einige Gott — die Fülle deS Daseins in Zeit und Raum. — Aber
Natur, Zeit und Raum sind Phrasen, wie Sein, Werden, Dasein
u. s. f., und daß die Phrase sich selber beweist, ist eben kein origi¬
nelles Kunststück.
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