Die Grenzboten. Jg. 3, 1844, I. Semester.Ein Besuch beim ungarischen Reichstag, März 18.44. ^"^V I. Politische und natürliche Grenzen. -- Die Fahrt auf dem Dampfschiff -- Na- turschönheiten; Kolorit der Gesellschaft.-- Schwarzenberg, S-mdor, Esterhazy___ Die Frage der Adelsbesteuerung. -- Hunncnburg und die Nibelungen. -- Die schwarzen und die rothen drei Könige und Rttila. -- Ungarische Wohlfeilheit. Politik des Weines. Wenn man in Deutschland von Ungarn und seinen von dem Gruizbotc" 184-!, I. 6Z
Ein Besuch beim ungarischen Reichstag, März 18.44. ^«^V I. Politische und natürliche Grenzen. — Die Fahrt auf dem Dampfschiff — Na- turschönheiten; Kolorit der Gesellschaft.— Schwarzenberg, S-mdor, Esterhazy___ Die Frage der Adelsbesteuerung. — Hunncnburg und die Nibelungen. — Die schwarzen und die rothen drei Könige und Rttila. — Ungarische Wohlfeilheit. Politik des Weines. Wenn man in Deutschland von Ungarn und seinen von dem Gruizbotc» 184-!, I. 6Z
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Ein Besuch beim ungarischen Reichstag,
März 18.44. ^«^V
I.
Politische und natürliche Grenzen. — Die Fahrt auf dem Dampfschiff — Na-
turschönheiten; Kolorit der Gesellschaft.— Schwarzenberg, S-mdor, Esterhazy___
Die Frage der Adelsbesteuerung. — Hunncnburg und die Nibelungen. — Die
schwarzen und die rothen drei Könige und Rttila. — Ungarische Wohlfeilheit.
Politik des Weines.
Wenn man in Deutschland von Ungarn und seinen von dem
übrigen Oesterreich so himmelweit verschiedenen Gesetzen und Beweg¬
ungen spricht; wenn man von Wien hört und seiner fast orientalischen
Weichheit, seiner strengen Polizciüberwachung und politischen Unmün¬
digkeit, und gleich darauf wieder von der straffen, glühenden Ent¬
schlossenheit der Magyaren, von ihren stürmischen Reichstagen und
revolutionären Reden, Forderungen und Wahlerzcssen — so kommt
man auf den natürlichen Gedanken, daß Oesterreich von Un¬
garn durch unwegsame Gebirge, reißende Flüsse getrennt sein müsse,
um nicht angesteckt zu werden; daß man viele Tagreisen mit allen
Hindernissen eines scharfen Grenzweges zu kämpfen habe, bis man
von diesem ruhigen Wien endlich in dem reichötagstürmischen Pre߬
burg, von der österreichischen Idylle zu dem Grabbe'schen Drama der
Magyaren gelangt. Dies ist ein Irrthum. Von Wien nach Pre߬
burg fährt das Dampfboot — in drei Stunden. In drei friedlichen
Stunden machst Du in einem und demselben Staate einen Ueber¬
gang, der in Frankreich Jahre voll Blut und guillotinirter Menschen¬
opfer gekostet hat; auf dem Schiffe wehen dieselben Fahnen, dasselbe
Wappen, dieselben Uniformen findest Du beim Aussteigen wie beim
Einsteigen und doch, welche Revolution ist mittlerweile vorgegangen.
Als Du Dich eingeschifft, umwehte Dich die absolute Luft einer unbe¬
schränkten Monarchie; der letzte Mann, den Du an Bord sahst, war ein
Polizei-Soldat. Hüte Dich, daß Du kein unbesonnenes Wort
Dir entschlüpfen läßt, daß Dein Paß, Dein Passirschein in stren-
Gruizbotc» 184-!, I. 6Z
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