Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester."ut Fabriken fürchten würdet. Oder ihr, ihr reizenden Geister Schott-' Ich kehre zurück in mein schönes, grünes Irland. Lebe Wohl, Ich kehre zurück in die wilden Einöden meines theuern Schott- Ich kehre zurück zu meinen schönen Seeen, auf deren Grund So würdet ihr Alle sprechen und davon fliegen, um euch nie , Und nun schreibe einer noch einen Roman, besonders einen phan¬ „ut Fabriken fürchten würdet. Oder ihr, ihr reizenden Geister Schott-' Ich kehre zurück in mein schönes, grünes Irland. Lebe Wohl, Ich kehre zurück in die wilden Einöden meines theuern Schott- Ich kehre zurück zu meinen schönen Seeen, auf deren Grund So würdet ihr Alle sprechen und davon fliegen, um euch nie , Und nun schreibe einer noch einen Roman, besonders einen phan¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0530" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267743"/> <p xml:id="ID_1815" prev="#ID_1814"> „ut Fabriken fürchten würdet. Oder ihr, ihr reizenden Geister Schott-'<lb/> lands, ihr die Brüder jenes Trilby, den die Edeldamen von Argali<lb/> mit ihren reichsten Kleinoten bezahlt hatten, was wolltet ihr bei uns<lb/> beginnen? Der Lärm unsrer Hochöfen würde Euch sicherlich verscheu¬<lb/> chen. Was wolltet ihr bei uns thun, all' ihr Luftgeister und Was¬<lb/> sergeister und Blumengeister, die Moore, der Dichter Irlands und<lb/> Novalis, Deutschlands Poet, in ihren Träumen gesehen und in ihren<lb/> Versen besungen? Ihr könntet bei uns nicht nach Belieben athmen.<lb/> Die Telegraphen, die Kamine unsrer Fabriken, der Rauch unsrer<lb/> Dampfmaschinen, haben sich eures, Reichs bemächtigt, ihr'Luftgeister.<lb/> Die Räder der Dampfschiffe, die Räder unsrer Mühlen, die sogar<lb/> das Eisen zermalmen, haben eure Bäche, eure Flüsse, eure Ströme<lb/> erobert, ihr unbesieglichen Wassergeister. Und auf unsern Feldern,<lb/> da wachsen nur Rehs, nur Getraide' und Klee, ihr armen Blumen¬<lb/> geister; da ist auch nicht Eine einfache Rose, um euch ein Obdach<lb/> für eine einzige Nacht zu bieten, nicht Eim- Lilie, um euch einen Au¬<lb/> genblick vor den Strahlen der Mittagssonne zu schützen. Nicht Einer<lb/> von euch würde den ersten Tag überstehen; ihr würdet sofort vor<lb/> Langweile sterben. Ihr alle würdet eure smaragdnen und saphirnen<lb/> Fittiche entfalten- und ausrufen: > ' ,<lb/> - Ich'kehre''an Kä's'Ufer me'mes vielgeliebten Rheins zurück. Lebe<lb/> wohl/ Land der Eisenbahnen. - >' '' /<lb/> '</p><lb/> <p xml:id="ID_1816"> Ich kehre zurück in mein schönes, grünes Irland. Lebe Wohl,<lb/> Laich der Chausseen. ' -'</p><lb/> <p xml:id="ID_1817"> Ich kehre zurück in die wilden Einöden meines theuern Schott-<lb/> lands. Lebe wohl, Land der Banken und anonymen Gesellschaften.'</p><lb/> <p xml:id="ID_1818"> Ich kehre zurück zu meinen schönen Seeen, auf deren Grund<lb/> azur- und silberfarbene Fischlein schwimmen, deren wundersame Schup¬<lb/> pen eure Frauen an Ohren und Hals - tragen möchten. Lebe wohl,<lb/> Land der Dampfmaschinen. ' -' '</p><lb/> <p xml:id="ID_1819"> So würdet ihr Alle sprechen und davon fliegen, um euch nie<lb/> wieder auf unsern für euch 'so ungastlichen Boden zu verirren.</p><lb/> <p xml:id="ID_1820" next="#ID_1821"> , Und nun schreibe einer noch einen Roman, besonders einen phan¬<lb/> tastischen Roman! Es ist'ganz unmöglich, seiner Einbildungskraft freien<lb/> Hauf-zu 'lassen; die zarte Sylphide würde ''in'ihrem ' Flüge' nur'zu<lb/> bald' M 'etwas' sehr Positivem, sehr M'rklickM anstoßen,' mÄ bete<lb/> buntfarbigen' MOcnstaub ihrer- Me? - veMren. Die PoG - hat</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0530]
„ut Fabriken fürchten würdet. Oder ihr, ihr reizenden Geister Schott-'
lands, ihr die Brüder jenes Trilby, den die Edeldamen von Argali
mit ihren reichsten Kleinoten bezahlt hatten, was wolltet ihr bei uns
beginnen? Der Lärm unsrer Hochöfen würde Euch sicherlich verscheu¬
chen. Was wolltet ihr bei uns thun, all' ihr Luftgeister und Was¬
sergeister und Blumengeister, die Moore, der Dichter Irlands und
Novalis, Deutschlands Poet, in ihren Träumen gesehen und in ihren
Versen besungen? Ihr könntet bei uns nicht nach Belieben athmen.
Die Telegraphen, die Kamine unsrer Fabriken, der Rauch unsrer
Dampfmaschinen, haben sich eures, Reichs bemächtigt, ihr'Luftgeister.
Die Räder der Dampfschiffe, die Räder unsrer Mühlen, die sogar
das Eisen zermalmen, haben eure Bäche, eure Flüsse, eure Ströme
erobert, ihr unbesieglichen Wassergeister. Und auf unsern Feldern,
da wachsen nur Rehs, nur Getraide' und Klee, ihr armen Blumen¬
geister; da ist auch nicht Eine einfache Rose, um euch ein Obdach
für eine einzige Nacht zu bieten, nicht Eim- Lilie, um euch einen Au¬
genblick vor den Strahlen der Mittagssonne zu schützen. Nicht Einer
von euch würde den ersten Tag überstehen; ihr würdet sofort vor
Langweile sterben. Ihr alle würdet eure smaragdnen und saphirnen
Fittiche entfalten- und ausrufen: > ' ,
- Ich'kehre''an Kä's'Ufer me'mes vielgeliebten Rheins zurück. Lebe
wohl/ Land der Eisenbahnen. - >' '' /
'
Ich kehre zurück in mein schönes, grünes Irland. Lebe Wohl,
Laich der Chausseen. ' -'
Ich kehre zurück in die wilden Einöden meines theuern Schott-
lands. Lebe wohl, Land der Banken und anonymen Gesellschaften.'
Ich kehre zurück zu meinen schönen Seeen, auf deren Grund
azur- und silberfarbene Fischlein schwimmen, deren wundersame Schup¬
pen eure Frauen an Ohren und Hals - tragen möchten. Lebe wohl,
Land der Dampfmaschinen. ' -' '
So würdet ihr Alle sprechen und davon fliegen, um euch nie
wieder auf unsern für euch 'so ungastlichen Boden zu verirren.
, Und nun schreibe einer noch einen Roman, besonders einen phan¬
tastischen Roman! Es ist'ganz unmöglich, seiner Einbildungskraft freien
Hauf-zu 'lassen; die zarte Sylphide würde ''in'ihrem ' Flüge' nur'zu
bald' M 'etwas' sehr Positivem, sehr M'rklickM anstoßen,' mÄ bete
buntfarbigen' MOcnstaub ihrer- Me? - veMren. Die PoG - hat
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