Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.hätte. Anders, verhielt' es sich mit dein armen HerrcpnS, welcher historische Langsamer ging dieseUmbildung in Belgien von Statten, wo der hätte. Anders, verhielt' es sich mit dein armen HerrcpnS, welcher historische Langsamer ging dieseUmbildung in Belgien von Statten, wo der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0036" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267251"/> <p xml:id="ID_97" prev="#ID_96"> hätte. Anders, verhielt' es sich mit dein armen HerrcpnS, welcher historische<lb/> und manchmal auch niptholoAische Gegenstände behandelte.' Obgleich er eine<lb/> Stellung inne hatte, die ihm kein unbedeutendes Gewicht gab, — er war<lb/> Direktor' der Antwerpener Akademie> — so zitterte er doch schon bei dem NaMen<lb/> Davids; er verschloß sich in seinem Atelier und verbirg seine Thür mit<lb/> Teppichen, aus Furcht, eS möchte draußen kund werden, daß er da drincn<lb/> nichts als schöne, echte flamändische Malerei in der Arbeit habe. Nu^<lb/> wenige treue Schüler fanden, fast verstohlener. Weise, bei ihm Eingangs<lb/> Sein Atelier war eine Art Freimaurerloge, wo'man wohl eine Verschwörung<lb/> anzulegen wünschte, aber sich nicht erkühnte 'sie auszuführen; so gefürchtet<lb/> war die Macht, die man zu überwinden hatte. Unterdessen wären'in<lb/> Frankreich große politische Veränderungen vorgegangen; und nach der<lb/> Niederlage von Waterloo mußte David, der für den Tod, Ludwigs'XVI.<lb/> gestimmt und sich gerühmt hatte, daß er, „während der Schreckensregierung<lb/> viel Noth gerieben habe,// in unserem Vaterland eine'Zuflucht suchen^<lb/> Herrepns schloß sich noch sorgsamer als vorher ab. Wie er erst<lb/> seine Thür verhangen hatte, so würde er es auch jetzt mit den Fenstern<lb/> gethan haben, hätte er nicht Sonne und Lust auf seine Leinewand müssen<lb/> fallen lassen. Denn nun war David in Brüssel, der Mann der rauben<lb/> und'heftigen Neo'c, ininicr bereit zu richten und zu kämpfen; David war<lb/> da, welcher eifrig darüber wachte, seine Herrschaft ungeschmälert zu vererben;<lb/> während wir, durch die Verträge von einmTheil der Meisterwerke' der<lb/> flamändischen Kunst'wieder,erlangt hatten, welche uns von den' Muin-<lb/> nlins von entrissen waren. Indessen hatte David 'so gar leichtes<lb/> Spiel nicht, ' Die Zeit schritt voran, und mit ihr der Geschmack für das'<lb/> SelMe, Große und Wahre. Unter den Augen des Meisters selbst,' war'<lb/> eine neue Bewegung in die französische Kunst gekonunen; obschon man<lb/> dem von David eingesetzten historischen Princip getreu blieb, so hatten<lb/> doch manche Künstler die griechische Welt bereits verlassen, ' und ihre<lb/> Gegenstände der Geschichte ihres Vaterlandes entnommen ' Gros wär<lb/> der erste, der hierin sein Glück versuchte; er malte die heroischen Scenen<lb/> euer fast fabelhaften Erpedition von Aegypten: Jaffa,'Nazareth und<lb/> Aboukir. Gerctrd ging in das sechszehnte Jahrhundert zurück, und<lb/> Malte Heinrichs ÄV. Einzug in Paris. Prudhon'wußte seinem Styl<lb/> einen Zug von Correggio'S Grazie zu verleihen. Zuletzt trat Gericault<lb/> crus, und Frankreich erhielt einen Mater und Zeichner eisten Rangs, in<lb/> dem berühmten Meister des,Schiffbruchs der'Medusa.''<lb/> '</p><lb/> <p xml:id="ID_98" next="#ID_99"> Langsamer ging dieseUmbildung in Belgien von Statten, wo der</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
hätte. Anders, verhielt' es sich mit dein armen HerrcpnS, welcher historische
und manchmal auch niptholoAische Gegenstände behandelte.' Obgleich er eine
Stellung inne hatte, die ihm kein unbedeutendes Gewicht gab, — er war
Direktor' der Antwerpener Akademie> — so zitterte er doch schon bei dem NaMen
Davids; er verschloß sich in seinem Atelier und verbirg seine Thür mit
Teppichen, aus Furcht, eS möchte draußen kund werden, daß er da drincn
nichts als schöne, echte flamändische Malerei in der Arbeit habe. Nu^
wenige treue Schüler fanden, fast verstohlener. Weise, bei ihm Eingangs
Sein Atelier war eine Art Freimaurerloge, wo'man wohl eine Verschwörung
anzulegen wünschte, aber sich nicht erkühnte 'sie auszuführen; so gefürchtet
war die Macht, die man zu überwinden hatte. Unterdessen wären'in
Frankreich große politische Veränderungen vorgegangen; und nach der
Niederlage von Waterloo mußte David, der für den Tod, Ludwigs'XVI.
gestimmt und sich gerühmt hatte, daß er, „während der Schreckensregierung
viel Noth gerieben habe,// in unserem Vaterland eine'Zuflucht suchen^
Herrepns schloß sich noch sorgsamer als vorher ab. Wie er erst
seine Thür verhangen hatte, so würde er es auch jetzt mit den Fenstern
gethan haben, hätte er nicht Sonne und Lust auf seine Leinewand müssen
fallen lassen. Denn nun war David in Brüssel, der Mann der rauben
und'heftigen Neo'c, ininicr bereit zu richten und zu kämpfen; David war
da, welcher eifrig darüber wachte, seine Herrschaft ungeschmälert zu vererben;
während wir, durch die Verträge von einmTheil der Meisterwerke' der
flamändischen Kunst'wieder,erlangt hatten, welche uns von den' Muin-
nlins von entrissen waren. Indessen hatte David 'so gar leichtes
Spiel nicht, ' Die Zeit schritt voran, und mit ihr der Geschmack für das'
SelMe, Große und Wahre. Unter den Augen des Meisters selbst,' war'
eine neue Bewegung in die französische Kunst gekonunen; obschon man
dem von David eingesetzten historischen Princip getreu blieb, so hatten
doch manche Künstler die griechische Welt bereits verlassen, ' und ihre
Gegenstände der Geschichte ihres Vaterlandes entnommen ' Gros wär
der erste, der hierin sein Glück versuchte; er malte die heroischen Scenen
euer fast fabelhaften Erpedition von Aegypten: Jaffa,'Nazareth und
Aboukir. Gerctrd ging in das sechszehnte Jahrhundert zurück, und
Malte Heinrichs ÄV. Einzug in Paris. Prudhon'wußte seinem Styl
einen Zug von Correggio'S Grazie zu verleihen. Zuletzt trat Gericault
crus, und Frankreich erhielt einen Mater und Zeichner eisten Rangs, in
dem berühmten Meister des,Schiffbruchs der'Medusa.''
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Langsamer ging dieseUmbildung in Belgien von Statten, wo der
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