Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester.Arenberg, von Mansfeld uno so viele andere Edelleute, Haupt- "Und wo sind die Satzungen und Constitutionen der Kirche, Arenberg, von Mansfeld uno so viele andere Edelleute, Haupt- „Und wo sind die Satzungen und Constitutionen der Kirche, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0146" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/266763"/> <p xml:id="ID_363" prev="#ID_362"> Arenberg, von Mansfeld uno so viele andere Edelleute, Haupt-<lb/> leute uno Soldaten, sowohl aus diesen Provinzen, als aus Spa¬<lb/> nien, welche alle von dem allerkalholischsten König dem allerchrist-<lb/> lichsten, von den Waffen und Gewaltthaten der Ketzer fast erdrückten<lb/> Königreich zu Hilfe gesandt wurden! Und weshalb hat er dies<lb/> gethan? Wollte er etwa König von Frankreich werden und sich<lb/> einen fremden Staat aneignen, wie dies eben so unverschämter als<lb/> unsinniger Weise verleumderisch von denen behauptet wird, die<lb/> nichts zu thun wissen, als zu lügen und zu verleumden? Wahrlich<lb/> nicht deshalb, that er es; denn König Karl IX. lebte ja noch und die<lb/> Königin Maria war hoffnungsreich an Kindern und Erben; es<lb/> lebten noch zwei Brüder des Königs, jung und gesund, die Herzoge<lb/> von Anjou und Alm«.wu. Weshalb denn also hat er eS gethan?<lb/> Weil er als ein durchaus christlicher Fürst nie den Streit Jesu<lb/> Christi verlassen wollte, wo eS auch immer war; weil er als der<lb/> allerkathvlischste König der katholischen Kirche helfen und sie aufrecht<lb/> erhalten und unterstützen wollte, wo sie auch immer von ihren Fein¬<lb/> den angegriffen und bedrängt wurde. Und weil er dem überaus<lb/> religiösen Hause Oesterreich entsprossen war, wollte er von der Fröm¬<lb/> migkeit und dem glühenden Eifer seiner erlauchten Ahnen nicht<lb/> nachlassen. Und weil er ein weiser Fürst war, sah er sehr wohl<lb/> ein, daß es kein verderblicheres Gift, keine tätlichere Pest und nichts<lb/> vor Gott Abscheulicheres und dem Staate Verderblicheres giebt, als<lb/> die Ketzerei . .</p><lb/> <p xml:id="ID_364" next="#ID_365"> „Und wo sind die Satzungen und Constitutionen der Kirche,<lb/> besonders des Heiligen-Concils von Trident, besser gehalten und<lb/> beobachtet worden, als in den Königreichen, Ländern und Pro¬<lb/> vinzen dieses Monarchen? Und mit welcher Unterwürfigkeit, De¬<lb/> muth und Frömmigkeit, mit welchem Eifer und Fleiß hat er. die<lb/> Wiederaussöhnung deS Königreichs England mit dem heiligen Stuhl<lb/> bewerkstelligt, sobald er durch Heirath König daselbst geworden? —<lb/> Und damit nicht zufrieden, hat er Bischöfe, Priester und Mönche<lb/> verschiedener Orden nach Indien, Mexico, Florida, Peru und anders¬<lb/> wohin gesandt und hat daselbst viele Kirchen, Klöster, Collegien der<lb/> Väter der Gesellschaft Jesu, so wie Schulen begründet und sie er¬<lb/> bauen lassen, damit in diesen Gegenden unsere heilige Religion um<lb/> so besser und ausgebreiteter sich fortpflanze und die Kenntniß und</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0146]
Arenberg, von Mansfeld uno so viele andere Edelleute, Haupt-
leute uno Soldaten, sowohl aus diesen Provinzen, als aus Spa¬
nien, welche alle von dem allerkalholischsten König dem allerchrist-
lichsten, von den Waffen und Gewaltthaten der Ketzer fast erdrückten
Königreich zu Hilfe gesandt wurden! Und weshalb hat er dies
gethan? Wollte er etwa König von Frankreich werden und sich
einen fremden Staat aneignen, wie dies eben so unverschämter als
unsinniger Weise verleumderisch von denen behauptet wird, die
nichts zu thun wissen, als zu lügen und zu verleumden? Wahrlich
nicht deshalb, that er es; denn König Karl IX. lebte ja noch und die
Königin Maria war hoffnungsreich an Kindern und Erben; es
lebten noch zwei Brüder des Königs, jung und gesund, die Herzoge
von Anjou und Alm«.wu. Weshalb denn also hat er eS gethan?
Weil er als ein durchaus christlicher Fürst nie den Streit Jesu
Christi verlassen wollte, wo eS auch immer war; weil er als der
allerkathvlischste König der katholischen Kirche helfen und sie aufrecht
erhalten und unterstützen wollte, wo sie auch immer von ihren Fein¬
den angegriffen und bedrängt wurde. Und weil er dem überaus
religiösen Hause Oesterreich entsprossen war, wollte er von der Fröm¬
migkeit und dem glühenden Eifer seiner erlauchten Ahnen nicht
nachlassen. Und weil er ein weiser Fürst war, sah er sehr wohl
ein, daß es kein verderblicheres Gift, keine tätlichere Pest und nichts
vor Gott Abscheulicheres und dem Staate Verderblicheres giebt, als
die Ketzerei . .
„Und wo sind die Satzungen und Constitutionen der Kirche,
besonders des Heiligen-Concils von Trident, besser gehalten und
beobachtet worden, als in den Königreichen, Ländern und Pro¬
vinzen dieses Monarchen? Und mit welcher Unterwürfigkeit, De¬
muth und Frömmigkeit, mit welchem Eifer und Fleiß hat er. die
Wiederaussöhnung deS Königreichs England mit dem heiligen Stuhl
bewerkstelligt, sobald er durch Heirath König daselbst geworden? —
Und damit nicht zufrieden, hat er Bischöfe, Priester und Mönche
verschiedener Orden nach Indien, Mexico, Florida, Peru und anders¬
wohin gesandt und hat daselbst viele Kirchen, Klöster, Collegien der
Väter der Gesellschaft Jesu, so wie Schulen begründet und sie er¬
bauen lassen, damit in diesen Gegenden unsere heilige Religion um
so besser und ausgebreiteter sich fortpflanze und die Kenntniß und
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