Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
Volk.
Ha! da kommt auch der Herzog von Berry!
Chassecoeur.
Zu Fuß, von der Revue seiner Hausgarden,
der altadligen Zuckerhüte, die ihre Gewehre ver-
stecken, wenn es regnet. O Dreikaiserschlacht bei
Dresden!
Vitry.
Freilich, da regnete es sehr, und wir trieben sie
doch in die böhmischen Berghölen, wie das Vieh in
den Stall.
Chassecoeur.
Sieh einmal den großen weißen Federstrauß,
den der Junge am Kopfe trägt! Mir thun die
Augen davon weh!
Vitry.
I, Freund, das ist der Helmbusch Heinrich's des
Vierten, seines Ahnherrn -- Seine Familie hat den
Strauß so oft im Maul, daß ich fürchte, er wird
endlich schmutzig.
Chassecoeur.
Heinrich der Vierte? Was war der? Was
that er?

3
Volk.
Ha! da kommt auch der Herzog von Berry!
Chaſſecoeur.
Zu Fuß, von der Revue ſeiner Hausgarden,
der altadligen Zuckerhüte, die ihre Gewehre ver-
ſtecken, wenn es regnet. O Dreikaiſerſchlacht bei
Dresden!
Vitry.
Freilich, da regnete es ſehr, und wir trieben ſie
doch in die böhmiſchen Berghölen, wie das Vieh in
den Stall.
Chaſſecoeur.
Sieh einmal den großen weißen Federſtrauß,
den der Junge am Kopfe trägt! Mir thun die
Augen davon weh!
Vitry.
I, Freund, das iſt der Helmbuſch Heinrich’s des
Vierten, ſeines Ahnherrn — Seine Familie hat den
Strauß ſo oft im Maul, daß ich fürchte, er wird
endlich ſchmutzig.
Chaſſecoeur.
Heinrich der Vierte? Was war der? Was
that er?

3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0041" n="33"/>
            <sp who="#VOL">
              <speaker> <hi rendition="#g">Volk.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Ha! da kommt auch der Herzog von Berry!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CHA">
              <speaker> <hi rendition="#g">Cha&#x017F;&#x017F;ecoeur.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Zu Fuß, von der Revue &#x017F;einer Hausgarden,<lb/>
der altadligen Zuckerhüte, die ihre Gewehre ver-<lb/>
&#x017F;tecken, wenn es regnet. O Dreikai&#x017F;er&#x017F;chlacht bei<lb/>
Dresden!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#VIT">
              <speaker> <hi rendition="#g">Vitry.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Freilich, da regnete es &#x017F;ehr, und wir trieben &#x017F;ie<lb/>
doch in die böhmi&#x017F;chen Berghölen, wie das Vieh in<lb/>
den Stall.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CHA">
              <speaker> <hi rendition="#g">Cha&#x017F;&#x017F;ecoeur.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Sieh einmal den großen weißen Feder&#x017F;trauß,<lb/>
den der Junge am Kopfe trägt! Mir thun die<lb/>
Augen <choice><sic>davor</sic><corr>davon</corr></choice> weh!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#VIT">
              <speaker> <hi rendition="#g">Vitry.</hi> </speaker><lb/>
              <p>I, Freund, das i&#x017F;t der Helmbu&#x017F;ch Heinrich&#x2019;s des<lb/>
Vierten, &#x017F;eines Ahnherrn &#x2014; Seine Familie hat den<lb/>
Strauß &#x017F;o oft im Maul, daß ich fürchte, er wird<lb/>
endlich &#x017F;chmutzig.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CHA">
              <speaker> <hi rendition="#g">Cha&#x017F;&#x017F;ecoeur.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Heinrich der Vierte? Was war der? Was<lb/>
that er?</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0041] Volk. Ha! da kommt auch der Herzog von Berry! Chaſſecoeur. Zu Fuß, von der Revue ſeiner Hausgarden, der altadligen Zuckerhüte, die ihre Gewehre ver- ſtecken, wenn es regnet. O Dreikaiſerſchlacht bei Dresden! Vitry. Freilich, da regnete es ſehr, und wir trieben ſie doch in die böhmiſchen Berghölen, wie das Vieh in den Stall. Chaſſecoeur. Sieh einmal den großen weißen Federſtrauß, den der Junge am Kopfe trägt! Mir thun die Augen davon weh! Vitry. I, Freund, das iſt der Helmbuſch Heinrich’s des Vierten, ſeines Ahnherrn — Seine Familie hat den Strauß ſo oft im Maul, daß ich fürchte, er wird endlich ſchmutzig. Chaſſecoeur. Heinrich der Vierte? Was war der? Was that er? 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/41
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/41>, abgerufen am 28.03.2024.