senheit oder Mangel der Fähigkeit gleichsam entweyhete.
Jn Wahrheit, der durchdringende Verstand Ew. Excell. und Hochwohlgeb. Gnaden; De- ro Erfahrung in den öffentlichen Staats-An- gelegenheiten; die mit den vollkommensten Hofmanieren so genau verschwisterste Auf- richtigkeit des Hertzens; die aus der männlich schönen Bildung, Dero vollkommensten Lei- bes-Gestalt hervorleuchtende leutseelige Groß- muth, dadurch sich dieselbe Hohe und Niedrige verbinden, ja gantz zu eigen machen; und was ich zu allererst hätte erwehnen sollen, der un- verbrüchliche Eifer in den Diensten unsers al- lergnädigsten Königes, der niemahls besser, als durch das vollkommene Vertrauen Seiner Majestät, gegen Dieselben vergolten werden können: Dieses alles, sage ich, verdiente ja wohl von einem solchen Dichter beschrieben und gepriesen zu werden, dessen Gabe zu schildern so vollkommen wäre, als die Vorzüge, dadurch sich Ew. Excell. und Hochwohlgeb. Gnaden eine all- gemeine Bewunderung zuwege gebracht haben.
Da nun die Absicht dieses Buches auch diese hauptsächlich ist, den Grossen dieser Welt ge- schickte Herolde ihrer Thaten zu verschaffen; so wird es verhoffentlich so unbillig nicht seyn,
wenn
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ſenheit oder Mangel der Faͤhigkeit gleichſam entweyhete.
Jn Wahrheit, der durchdringende Verſtand Ew. Excell. und Hochwohlgeb. Gnaden; De- ro Erfahrung in den oͤffentlichen Staats-An- gelegenheiten; die mit den vollkommenſten Hofmanieren ſo genau verſchwiſterſte Auf- richtigkeit des Hertzens; die aus der maͤnnlich ſchoͤnen Bildung, Dero vollkommenſten Lei- bes-Geſtalt hervorleuchtende leutſeelige Groß- muth, dadurch ſich dieſelbe Hohe und Niedrige verbinden, ja gantz zu eigen machen; und was ich zu allererſt haͤtte erwehnen ſollen, der un- verbruͤchliche Eifer in den Dienſten unſers al- lergnaͤdigſten Koͤniges, der niemahls beſſer, als durch das vollkommene Vertrauen Seiner Majeſtaͤt, gegen Dieſelben vergolten werden koͤnnen: Dieſes alles, ſage ich, verdiente ja wohl von einem ſolchen Dichter beſchrieben und geprieſen zu werden, deſſen Gabe zu ſchildern ſo vollkommen waͤre, als die Vorzuͤge, dadurch ſich Ew. Excell. und Hochwohlgeb. Gnaden eine all- gemeine Bewunderung zuwege gebracht haben.
Da nun die Abſicht dieſes Buches auch dieſe hauptſaͤchlich iſt, den Groſſen dieſer Welt ge- ſchickte Herolde ihrer Thaten zu verſchaffen; ſo wird es verhoffentlich ſo unbillig nicht ſeyn,
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[0013]
ſenheit oder Mangel der Faͤhigkeit gleichſam
entweyhete.
Jn Wahrheit, der durchdringende Verſtand
Ew. Excell. und Hochwohlgeb. Gnaden; De-
ro Erfahrung in den oͤffentlichen Staats-An-
gelegenheiten; die mit den vollkommenſten
Hofmanieren ſo genau verſchwiſterſte Auf-
richtigkeit des Hertzens; die aus der maͤnnlich
ſchoͤnen Bildung, Dero vollkommenſten Lei-
bes-Geſtalt hervorleuchtende leutſeelige Groß-
muth, dadurch ſich dieſelbe Hohe und Niedrige
verbinden, ja gantz zu eigen machen; und was
ich zu allererſt haͤtte erwehnen ſollen, der un-
verbruͤchliche Eifer in den Dienſten unſers al-
lergnaͤdigſten Koͤniges, der niemahls beſſer, als
durch das vollkommene Vertrauen Seiner
Majeſtaͤt, gegen Dieſelben vergolten werden
koͤnnen: Dieſes alles, ſage ich, verdiente ja
wohl von einem ſolchen Dichter beſchrieben und
geprieſen zu werden, deſſen Gabe zu ſchildern ſo
vollkommen waͤre, als die Vorzuͤge, dadurch ſich
Ew. Excell. und Hochwohlgeb. Gnaden eine all-
gemeine Bewunderung zuwege gebracht haben.
Da nun die Abſicht dieſes Buches auch dieſe
hauptſaͤchlich iſt, den Groſſen dieſer Welt ge-
ſchickte Herolde ihrer Thaten zu verſchaffen; ſo
wird es verhoffentlich ſo unbillig nicht ſeyn,
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Gottsched, Johann Christoph: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Leipzig, 1730, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottsched_versuch_1730/13>, abgerufen am 21.11.2024.
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