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Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

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ab. Da sie nun eine gute Strecke in einem fort so gewandert waren, sprach sie:

"Hier wolle mer ruhen!"

Daher hat dort das Dorf Wollmar, eine Stunde von Christenberg, den Namen.

Nachdem sie ausgeruht hatten, zogen sie weiter durch wilde gebirgige Gegenden, und trafen auf einen freien Platz. Da sagte die Prinzessin:

"Hier hats Feld!"

und da blieben sie, bauten ein Schloß, und nannten es Hatsfeld.

Bis auf den heutigen Tag sieht man noch Ueberbleibsel vom Schlosse, und nahe dabei liegt das Städtchen Hatsfeld an der Eder, vier Stunden westlich vom Christenberge.



Eine auffallende Aehnlichkeit hat diese Sage mit der in Shakespeare's Macbeth,

ab. Da sie nun eine gute Strecke in einem fort so gewandert waren, sprach sie:

„Hier wolle mer ruhen!“

Daher hat dort das Dorf Wollmar, eine Stunde von Christenberg, den Namen.

Nachdem sie ausgeruht hatten, zogen sie weiter durch wilde gebirgige Gegenden, und trafen auf einen freien Platz. Da sagte die Prinzessin:

„Hier hats Feld!“

und da blieben sie, bauten ein Schloß, und nannten es Hatsfeld.

Bis auf den heutigen Tag sieht man noch Ueberbleibsel vom Schlosse, und nahe dabei liegt das Städtchen Hatsfeld an der Eder, vier Stunden westlich vom Christenberge.



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[298/0337] ab. Da sie nun eine gute Strecke in einem fort so gewandert waren, sprach sie: „Hier wolle mer ruhen!“ Daher hat dort das Dorf Wollmar, eine Stunde von Christenberg, den Namen. Nachdem sie ausgeruht hatten, zogen sie weiter durch wilde gebirgige Gegenden, und trafen auf einen freien Platz. Da sagte die Prinzessin: „Hier hats Feld!“ und da blieben sie, bauten ein Schloß, und nannten es Hatsfeld. Bis auf den heutigen Tag sieht man noch Ueberbleibsel vom Schlosse, und nahe dabei liegt das Städtchen Hatsfeld an der Eder, vier Stunden westlich vom Christenberge. Eine auffallende Aehnlichkeit hat diese Sage mit der in Shakespeare’s Macbeth,

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Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/337>, abgerufen am 22.11.2024.