des Orts, wo es vorfiele, bei demjenigen zu verantworten, dessen Gesandter und Hirt er wäre. Das wirkte. Die Hildesheimer fochten wie die Löwen. Der schwache Kaiser gab sich zwar alle Mühe, durch Zurufen und Aufbieten seines ganzen Ansehns dem Tumulte Einhalt zu thun, aber umsonst. Kein Mensch hörte darauf, und er war froh, als er sich mit heiler Haut durch das Volk gedrängt und in seinen Pallast geflüchtet hatte.
Die Hildesheimer blieben Sieger. Sie schlugen die Fuldaer zum Tempel hinaus, und verrammelten die Thüren.
Unter den Metzlern und Zuschauern - so lautet nun die Sage - befand sich auch der Teufel. Er schlug wacker mit drein, und als der Sieg entschieden war, schwang er sich sichtbar empor, fuhr durch ein Loch des Kirchengewölbes in die Höhe, und rief den Goslarern mit Hohngelächter zu:
"Hunc diem bellicosum feci!"
des Orts, wo es vorfiele, bei demjenigen zu verantworten, dessen Gesandter und Hirt er wäre. Das wirkte. Die Hildesheimer fochten wie die Löwen. Der schwache Kaiser gab sich zwar alle Mühe, durch Zurufen und Aufbieten seines ganzen Ansehns dem Tumulte Einhalt zu thun, aber umsonst. Kein Mensch hörte darauf, und er war froh, als er sich mit heiler Haut durch das Volk gedrängt und in seinen Pallast geflüchtet hatte.
Die Hildesheimer blieben Sieger. Sie schlugen die Fuldaer zum Tempel hinaus, und verrammelten die Thüren.
Unter den Metzlern und Zuschauern – so lautet nun die Sage – befand sich auch der Teufel. Er schlug wacker mit drein, und als der Sieg entschieden war, schwang er sich sichtbar empor, fuhr durch ein Loch des Kirchengewölbes in die Höhe, und rief den Goslarern mit Hohngelächter zu:
„Hunc diem bellicosum feci!“
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0275"n="236"/>
des Orts, wo es vorfiele, bei demjenigen zu verantworten, dessen Gesandter und Hirt er wäre. Das wirkte. Die Hildesheimer fochten wie die Löwen. Der schwache Kaiser gab sich zwar alle Mühe, durch Zurufen und Aufbieten seines ganzen Ansehns dem Tumulte Einhalt zu thun, aber umsonst. Kein Mensch hörte darauf, und er war froh, als er sich mit heiler Haut durch das Volk gedrängt und in seinen Pallast geflüchtet hatte.</p><p>Die Hildesheimer blieben Sieger. Sie schlugen die Fuldaer zum Tempel hinaus, und verrammelten die Thüren.</p><p>Unter den Metzlern und Zuschauern – so lautet nun die Sage – befand sich auch der Teufel. Er schlug wacker mit drein, und als der Sieg entschieden war, schwang er sich sichtbar empor, fuhr durch ein Loch des Kirchengewölbes in die Höhe, und rief den Goslarern mit Hohngelächter zu:</p><p>„<hirendition="#aq">Hunc diem bellicosum feci</hi>!“</p></div></body></text></TEI>
[236/0275]
des Orts, wo es vorfiele, bei demjenigen zu verantworten, dessen Gesandter und Hirt er wäre. Das wirkte. Die Hildesheimer fochten wie die Löwen. Der schwache Kaiser gab sich zwar alle Mühe, durch Zurufen und Aufbieten seines ganzen Ansehns dem Tumulte Einhalt zu thun, aber umsonst. Kein Mensch hörte darauf, und er war froh, als er sich mit heiler Haut durch das Volk gedrängt und in seinen Pallast geflüchtet hatte.
Die Hildesheimer blieben Sieger. Sie schlugen die Fuldaer zum Tempel hinaus, und verrammelten die Thüren.
Unter den Metzlern und Zuschauern – so lautet nun die Sage – befand sich auch der Teufel. Er schlug wacker mit drein, und als der Sieg entschieden war, schwang er sich sichtbar empor, fuhr durch ein Loch des Kirchengewölbes in die Höhe, und rief den Goslarern mit Hohngelächter zu:
„Hunc diem bellicosum feci!“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/275>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.