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Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

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Die Erzminen Annaberg's und Goslar's.

Die Entdeckung der Erzminen Annaberg's im sächsischen Erzgebirge, und Goslar's am Harze, fällt so tief in die dunkle Vorzeit zurück, daß die wirkliche Geschichte derselben nur aus Hypothesen besteht. Die Fabel hat dagegen die Auffindung dieser noch immer ergiebigen Minen außer allen Zweifel zu setzen gewußt; denn sie erzählt Folgendes davon:

Es lebte einmal ein armer Bergmann, mit Namen Daniel Knappe. Er hatte Weib und Kind, liebte sie sehr, war aber nicht vermögend, sie mit seinen Händen zu ernähren. Er arbeitete zwar rastlos und betete, doch seiner Noth war kein Ende. So hoch aber auch sein Unglück stieg, so wich und wankte sein Glaube doch nicht.

Die Erzminen Annaberg’s und Goslar’s.

Die Entdeckung der Erzminen Annaberg’s im sächsischen Erzgebirge, und Goslar’s am Harze, fällt so tief in die dunkle Vorzeit zurück, daß die wirkliche Geschichte derselben nur aus Hypothesen besteht. Die Fabel hat dagegen die Auffindung dieser noch immer ergiebigen Minen außer allen Zweifel zu setzen gewußt; denn sie erzählt Folgendes davon:

Es lebte einmal ein armer Bergmann, mit Namen Daniel Knappe. Er hatte Weib und Kind, liebte sie sehr, war aber nicht vermögend, sie mit seinen Händen zu ernähren. Er arbeitete zwar rastlos und betete, doch seiner Noth war kein Ende. So hoch aber auch sein Unglück stieg, so wich und wankte sein Glaube doch nicht.

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[85/0124] Die Erzminen Annaberg’s und Goslar’s. Die Entdeckung der Erzminen Annaberg’s im sächsischen Erzgebirge, und Goslar’s am Harze, fällt so tief in die dunkle Vorzeit zurück, daß die wirkliche Geschichte derselben nur aus Hypothesen besteht. Die Fabel hat dagegen die Auffindung dieser noch immer ergiebigen Minen außer allen Zweifel zu setzen gewußt; denn sie erzählt Folgendes davon: Es lebte einmal ein armer Bergmann, mit Namen Daniel Knappe. Er hatte Weib und Kind, liebte sie sehr, war aber nicht vermögend, sie mit seinen Händen zu ernähren. Er arbeitete zwar rastlos und betete, doch seiner Noth war kein Ende. So hoch aber auch sein Unglück stieg, so wich und wankte sein Glaube doch nicht.

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Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/124>, abgerufen am 20.04.2024.