Er machte einen langen Hals nach den beyden hin, und -- husch! bückte er sich, und nahm ein Birnchen auf. Schüchtern sah er nach der Gartenthür, und hurtig biß er hinein.
So machens alle Kinder, die etwas wider das Verbot ihrer Aeltern thun. Sie thun es allemal schüchtern und mit Furcht. Denn sie können es nicht mit gutem Gewissen thun.
Der Biß war kaum in die Birne gesche- hen, so dachte er, er sollte vor Schmerz um- kommen, und erhob ein entsetzliches Geschrey. Die beyden Kinder kamen gelaufen, und die Mutter auch.
Was ist dir denn, Anton? rief die Mutter voll Angst, und fragte die andern, was ihm widerfahren wäre? Wir wissen es nicht, lie- bes Mütterchen! sagten diese. Wir gehen da herum. Da fängt er auf einmal an so greu- lich zu schreyen. So sag doch, Antonchen! was fehlt dir denn?
Antonchen
Er machte einen langen Hals nach den beyden hin, und — huſch! buͤckte er ſich, und nahm ein Birnchen auf. Schuͤchtern ſah er nach der Gartenthuͤr, und hurtig biß er hinein.
So machens alle Kinder, die etwas wider das Verbot ihrer Aeltern thun. Sie thun es allemal ſchuͤchtern und mit Furcht. Denn ſie koͤnnen es nicht mit gutem Gewiſſen thun.
Der Biß war kaum in die Birne geſche- hen, ſo dachte er, er ſollte vor Schmerz um- kommen, und erhob ein entſetzliches Geſchrey. Die beyden Kinder kamen gelaufen, und die Mutter auch.
Was iſt dir denn, Anton? rief die Mutter voll Angſt, und fragte die andern, was ihm widerfahren waͤre? Wir wiſſen es nicht, lie- bes Muͤtterchen! ſagten dieſe. Wir gehen da herum. Da faͤngt er auf einmal an ſo greu- lich zu ſchreyen. So ſag doch, Antonchen! was fehlt dir denn?
Antonchen
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Er machte einen langen Hals nach den
beyden hin, und — huſch! buͤckte er ſich, und
nahm ein Birnchen auf. Schuͤchtern ſah er
nach der Gartenthuͤr, und hurtig biß er hinein.
So machens alle Kinder, die etwas wider
das Verbot ihrer Aeltern thun. Sie thun es
allemal ſchuͤchtern und mit Furcht. Denn ſie
koͤnnen es nicht mit gutem Gewiſſen thun.
Der Biß war kaum in die Birne geſche-
hen, ſo dachte er, er ſollte vor Schmerz um-
kommen, und erhob ein entſetzliches Geſchrey.
Die beyden Kinder kamen gelaufen, und die
Mutter auch.
Was iſt dir denn, Anton? rief die Mutter
voll Angſt, und fragte die andern, was ihm
widerfahren waͤre? Wir wiſſen es nicht, lie-
bes Muͤtterchen! ſagten dieſe. Wir gehen da
herum. Da faͤngt er auf einmal an ſo greu-
lich zu ſchreyen. So ſag doch, Antonchen!
was fehlt dir denn?
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/276>, abgerufen am 23.11.2024.
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