send Menschen trifft er kaum einen. Denn die meisten Blitze schlagen oberwärts in der Luft hin, und verzehren sich. Weißt du nun gewiß, daß du der Eine seyn sollst? Kann dich nicht eben so bald ein Dachziegel todt schlagen? Wer sich so vor alles in der Welt fürchten wollte, was ihn tödten könnte, der hätte keine ruhige Stunde. Davor ist der lie- be Gott, der uns behütet, und wie du schon gehört hast: ohne dessen Willen kein Sper- ling vom Dache, und kein Haar von deinem Kopfe fällt. Deswegen aber muß man nicht unvorsichtig und vorwitzig seyn, oder sich muthwillig in Gefahr begeben. Man muß zur Zeit eines nahen Gewitters die Zugluft vermeiden, weil der Blitz gern dahin ziehen soll, wo ein Zug ist. Auch des Abends, wenn es draußen sehr finster ist, muß man nicht viel in den Blitz sehen, weil das den Augen schadet; aber nicht vor Furcht in den
Keller
ſend Menſchen trifft er kaum einen. Denn die meiſten Blitze ſchlagen oberwaͤrts in der Luft hin, und verzehren ſich. Weißt du nun gewiß, daß du der Eine ſeyn ſollſt? Kann dich nicht eben ſo bald ein Dachziegel todt ſchlagen? Wer ſich ſo vor alles in der Welt fuͤrchten wollte, was ihn toͤdten koͤnnte, der haͤtte keine ruhige Stunde. Davor iſt der lie- be Gott, der uns behuͤtet, und wie du ſchon gehoͤrt haſt: ohne deſſen Willen kein Sper- ling vom Dache, und kein Haar von deinem Kopfe faͤllt. Deswegen aber muß man nicht unvorſichtig und vorwitzig ſeyn, oder ſich muthwillig in Gefahr begeben. Man muß zur Zeit eines nahen Gewitters die Zugluft vermeiden, weil der Blitz gern dahin ziehen ſoll, wo ein Zug iſt. Auch des Abends, wenn es draußen ſehr finſter iſt, muß man nicht viel in den Blitz ſehen, weil das den Augen ſchadet; aber nicht vor Furcht in den
Keller
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ſend Menſchen trifft er kaum einen. Denn
die meiſten Blitze ſchlagen oberwaͤrts in der
Luft hin, und verzehren ſich. Weißt du
nun gewiß, daß du der Eine ſeyn ſollſt?
Kann dich nicht eben ſo bald ein Dachziegel
todt ſchlagen? Wer ſich ſo vor alles in der Welt
fuͤrchten wollte, was ihn toͤdten koͤnnte, der
haͤtte keine ruhige Stunde. Davor iſt der lie-
be Gott, der uns behuͤtet, und wie du ſchon
gehoͤrt haſt: ohne deſſen Willen kein Sper-
ling vom Dache, und kein Haar von deinem
Kopfe faͤllt. Deswegen aber muß man nicht
unvorſichtig und vorwitzig ſeyn, oder ſich
muthwillig in Gefahr begeben. Man muß
zur Zeit eines nahen Gewitters die Zugluft
vermeiden, weil der Blitz gern dahin ziehen
ſoll, wo ein Zug iſt. Auch des Abends,
wenn es draußen ſehr finſter iſt, muß man
nicht viel in den Blitz ſehen, weil das den
Augen ſchadet; aber nicht vor Furcht in den
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/174>, abgerufen am 23.11.2024.
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