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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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kam ihm das vor! Anfänglich ließ er das
Essen stehen und hungerte. Das konnte er
nicht lange aushalten. Er stahl also Geld
im Laden, und kaufte sich Näschereyen. Das
wurde bald gemerkt. Er läugnete, und
doch ließ ers nicht. Endlich wurde er dar-
auf ertappt, brav abgeprügelt, und seinen
Aeltern wieder zugeschickt. Sie brachten ihn
an einen andern Ort. Da machte er es eben
so, und lief aus der Lehre. Seine Aeltern
wollten ihn nicht wieder annehmen. Da
gieng er unter die Schiffssoldaten, und muß-
te mit der elendesten Kost vorlieb nehmen.
Weil er das nun gar nicht ertragen konnte;
so starb er bald in seinen besten Jahren.

Woher kam das alles? Weil er sich nicht
von Kindheit an gewöhnt hatte, alles zu es-
sen. Kinder! spiegelt euch an diesem Exem-
pel. Ihr könnt ja nicht wissen, wohin ihr
noch einmal in der Welt kommt, und was ihr

für

kam ihm das vor! Anfaͤnglich ließ er das
Eſſen ſtehen und hungerte. Das konnte er
nicht lange aushalten. Er ſtahl alſo Geld
im Laden, und kaufte ſich Naͤſchereyen. Das
wurde bald gemerkt. Er laͤugnete, und
doch ließ ers nicht. Endlich wurde er dar-
auf ertappt, brav abgepruͤgelt, und ſeinen
Aeltern wieder zugeſchickt. Sie brachten ihn
an einen andern Ort. Da machte er es eben
ſo, und lief aus der Lehre. Seine Aeltern
wollten ihn nicht wieder annehmen. Da
gieng er unter die Schiffsſoldaten, und muß-
te mit der elendeſten Koſt vorlieb nehmen.
Weil er das nun gar nicht ertragen konnte;
ſo ſtarb er bald in ſeinen beſten Jahren.

Woher kam das alles? Weil er ſich nicht
von Kindheit an gewoͤhnt hatte, alles zu eſ-
ſen. Kinder! ſpiegelt euch an dieſem Exem-
pel. Ihr koͤnnt ja nicht wiſſen, wohin ihr
noch einmal in der Welt kommt, und was ihr

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[98/0120] kam ihm das vor! Anfaͤnglich ließ er das Eſſen ſtehen und hungerte. Das konnte er nicht lange aushalten. Er ſtahl alſo Geld im Laden, und kaufte ſich Naͤſchereyen. Das wurde bald gemerkt. Er laͤugnete, und doch ließ ers nicht. Endlich wurde er dar- auf ertappt, brav abgepruͤgelt, und ſeinen Aeltern wieder zugeſchickt. Sie brachten ihn an einen andern Ort. Da machte er es eben ſo, und lief aus der Lehre. Seine Aeltern wollten ihn nicht wieder annehmen. Da gieng er unter die Schiffsſoldaten, und muß- te mit der elendeſten Koſt vorlieb nehmen. Weil er das nun gar nicht ertragen konnte; ſo ſtarb er bald in ſeinen beſten Jahren. Woher kam das alles? Weil er ſich nicht von Kindheit an gewoͤhnt hatte, alles zu eſ- ſen. Kinder! ſpiegelt euch an dieſem Exem- pel. Ihr koͤnnt ja nicht wiſſen, wohin ihr noch einmal in der Welt kommt, und was ihr fuͤr

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/120>, abgerufen am 23.11.2024.