Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.Er mag sie mir gleich bringen, rief Lu¬ Es möchte jetzt der Zeitpunkt nicht seyn, Was! rief Luciane gebieterisch: Sie wol¬ Seyn Sie nicht eigensinnig, sagte Ottilie Der Architect entfernte sich mit einer Kaum war er fort, als Luciane sich mit Er mag ſie mir gleich bringen, rief Lu¬ Es moͤchte jetzt der Zeitpunkt nicht ſeyn, Was! rief Luciane gebieteriſch: Sie wol¬ Seyn Sie nicht eigenſinnig, ſagte Ottilie Der Architect entfernte ſich mit einer Kaum war er fort, als Luciane ſich mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0064" n="61"/> <p>Er mag ſie mir gleich bringen, rief Lu¬<lb/> ciane. Nicht wahr, Sie bringen ſie gleich?<lb/> ſetzte ſie ſchmeichelnd hinzu, indem ſie ihn<lb/> mit beyden Haͤnden freundlich anfaßte.</p><lb/> <p>Es moͤchte jetzt der Zeitpunkt nicht ſeyn,<lb/> verſetzte der Architect.</p><lb/> <p>Was! rief Luciane gebieteriſch: Sie wol¬<lb/> len dem Befehl Ihrer Koͤniginn nicht gehor¬<lb/> chen? Dann legte ſie ſich auf ein neckiſches<lb/> Bitten.</p><lb/> <p>Seyn Sie nicht eigenſinnig, ſagte Ottilie<lb/> halb leiſe.</p><lb/> <p>Der Architect entfernte ſich mit einer<lb/> Beugung, ſie war weder bejahend noch ver¬<lb/> neinend.</p><lb/> <p>Kaum war er fort, als Luciane ſich mit<lb/> einem Windſpiel im Saale herumjagte. Ach!<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0064]
Er mag ſie mir gleich bringen, rief Lu¬
ciane. Nicht wahr, Sie bringen ſie gleich?
ſetzte ſie ſchmeichelnd hinzu, indem ſie ihn
mit beyden Haͤnden freundlich anfaßte.
Es moͤchte jetzt der Zeitpunkt nicht ſeyn,
verſetzte der Architect.
Was! rief Luciane gebieteriſch: Sie wol¬
len dem Befehl Ihrer Koͤniginn nicht gehor¬
chen? Dann legte ſie ſich auf ein neckiſches
Bitten.
Seyn Sie nicht eigenſinnig, ſagte Ottilie
halb leiſe.
Der Architect entfernte ſich mit einer
Beugung, ſie war weder bejahend noch ver¬
neinend.
Kaum war er fort, als Luciane ſich mit
einem Windſpiel im Saale herumjagte. Ach!
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/64>, abgerufen am 16.02.2025. |