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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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Eduarden ein flinkes Bauermädchen zu, und
forderte Ottilien auf, welche daneben stand.
Die beyden Paare fanden sogleich ihre Nach¬
folger und bald genug wechselte Eduard, in¬
dem er Ottilien ergriff und mit ihr die Runde
machte. Die jüngere Gesellschaft mischte sich
fröhlich in den Tanz des Volks, indeß die
älteren beobachteten.

Sodann, ehe man sich auf den Spazir¬
gängen zerstreute, ward abgeredet, daß man
sich mit Untergang der Sonne bey den Pla¬
tanen wieder versammeln wolle. Eduard fand
sich zuerst ein, ordnete alles und nahm Abrede
mit dem Kammerdiener, der auf der andern
Seite, in Gesellschaft des Feuerwerkers, die
Lusterscheinungen zu besorgen hatte.

Der Hauptmann bemerkte die dazu getrof¬
fenen Vorrichtungen nicht mit Vergnügen; er
wollte wegen des zu erwartenden Andrangs
der Zuschauer mit Eduard sprechen, als ihn

Eduarden ein flinkes Bauermaͤdchen zu, und
forderte Ottilien auf, welche daneben ſtand.
Die beyden Paare fanden ſogleich ihre Nach¬
folger und bald genug wechſelte Eduard, in¬
dem er Ottilien ergriff und mit ihr die Runde
machte. Die juͤngere Geſellſchaft miſchte ſich
froͤhlich in den Tanz des Volks, indeß die
aͤlteren beobachteten.

Sodann, ehe man ſich auf den Spazir¬
gaͤngen zerſtreute, ward abgeredet, daß man
ſich mit Untergang der Sonne bey den Pla¬
tanen wieder verſammeln wolle. Eduard fand
ſich zuerſt ein, ordnete alles und nahm Abrede
mit dem Kammerdiener, der auf der andern
Seite, in Geſellſchaft des Feuerwerkers, die
Luſterſcheinungen zu beſorgen hatte.

Der Hauptmann bemerkte die dazu getrof¬
fenen Vorrichtungen nicht mit Vergnuͤgen; er
wollte wegen des zu erwartenden Andrangs
der Zuſchauer mit Eduard ſprechen, als ihn

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[246/0251] Eduarden ein flinkes Bauermaͤdchen zu, und forderte Ottilien auf, welche daneben ſtand. Die beyden Paare fanden ſogleich ihre Nach¬ folger und bald genug wechſelte Eduard, in¬ dem er Ottilien ergriff und mit ihr die Runde machte. Die juͤngere Geſellſchaft miſchte ſich froͤhlich in den Tanz des Volks, indeß die aͤlteren beobachteten. Sodann, ehe man ſich auf den Spazir¬ gaͤngen zerſtreute, ward abgeredet, daß man ſich mit Untergang der Sonne bey den Pla¬ tanen wieder verſammeln wolle. Eduard fand ſich zuerſt ein, ordnete alles und nahm Abrede mit dem Kammerdiener, der auf der andern Seite, in Geſellſchaft des Feuerwerkers, die Luſterſcheinungen zu beſorgen hatte. Der Hauptmann bemerkte die dazu getrof¬ fenen Vorrichtungen nicht mit Vergnuͤgen; er wollte wegen des zu erwartenden Andrangs der Zuſchauer mit Eduard ſprechen, als ihn

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/251>, abgerufen am 24.11.2024.