Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

hatte; sollte es erhalten, Terminweise zahlen
und so Terminweise wollte man die planmä¬
ßigen Anlagen von Strecke zu Strecke vor¬
nehmen.

So eine vernünftige gemäßigte Einrich¬
tung mußte durchaus Beyfall finden, und
schon sah die ganze Gesellschaft im Geiste die
neuen Wege sich schlängeln, auf denen und
in deren Nähe man noch die angenehmsten
Ruhe- und Aussichtsplätze zu entdecken
hoffte.

Um sich alles mehr im Einzelnen zu ver¬
gegenwärtigen nahm man Abends zu Hause
sogleich die neue Charte vor. Man übersah
den zurückgelegten Weg und wie er vielleicht
an einigen Stellen noch vortheilhafter zu füh¬
ren wäre. Alle früheren Vorsätze wurden
nochmals durchgesprochen und mit den neue¬
sten Gedanken verbunden, der Platz des neuen
Hauses, gegen dem Schloß über, nochmals

hatte; ſollte es erhalten, Terminweiſe zahlen
und ſo Terminweiſe wollte man die planmaͤ¬
ßigen Anlagen von Strecke zu Strecke vor¬
nehmen.

So eine vernuͤnftige gemaͤßigte Einrich¬
tung mußte durchaus Beyfall finden, und
ſchon ſah die ganze Geſellſchaft im Geiſte die
neuen Wege ſich ſchlaͤngeln, auf denen und
in deren Naͤhe man noch die angenehmſten
Ruhe- und Ausſichtsplaͤtze zu entdecken
hoffte.

Um ſich alles mehr im Einzelnen zu ver¬
gegenwaͤrtigen nahm man Abends zu Hauſe
ſogleich die neue Charte vor. Man uͤberſah
den zuruͤckgelegten Weg und wie er vielleicht
an einigen Stellen noch vortheilhafter zu fuͤh¬
ren waͤre. Alle fruͤheren Vorſaͤtze wurden
nochmals durchgeſprochen und mit den neue¬
ſten Gedanken verbunden, der Platz des neuen
Hauſes, gegen dem Schloß uͤber, nochmals

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0142" n="137"/>
hatte; &#x017F;ollte es erhalten, Terminwei&#x017F;e zahlen<lb/>
und &#x017F;o Terminwei&#x017F;e wollte man die planma&#x0364;¬<lb/>
ßigen Anlagen von Strecke zu Strecke vor¬<lb/>
nehmen.</p><lb/>
        <p>So eine vernu&#x0364;nftige gema&#x0364;ßigte Einrich¬<lb/>
tung mußte durchaus Beyfall finden, und<lb/>
&#x017F;chon &#x017F;ah die ganze Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft im Gei&#x017F;te die<lb/>
neuen Wege &#x017F;ich &#x017F;chla&#x0364;ngeln, auf denen und<lb/>
in deren Na&#x0364;he man noch die angenehm&#x017F;ten<lb/>
Ruhe- und Aus&#x017F;ichtspla&#x0364;tze zu entdecken<lb/>
hoffte.</p><lb/>
        <p>Um &#x017F;ich alles mehr im Einzelnen zu ver¬<lb/>
gegenwa&#x0364;rtigen nahm man Abends zu Hau&#x017F;e<lb/>
&#x017F;ogleich die neue Charte vor. Man u&#x0364;ber&#x017F;ah<lb/>
den zuru&#x0364;ckgelegten Weg und wie er vielleicht<lb/>
an einigen Stellen noch vortheilhafter zu fu&#x0364;<lb/>
ren wa&#x0364;re. Alle fru&#x0364;heren Vor&#x017F;a&#x0364;tze wurden<lb/>
nochmals durchge&#x017F;prochen und mit den neue¬<lb/>
&#x017F;ten Gedanken verbunden, der Platz des neuen<lb/>
Hau&#x017F;es, gegen dem Schloß u&#x0364;ber, nochmals<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0142] hatte; ſollte es erhalten, Terminweiſe zahlen und ſo Terminweiſe wollte man die planmaͤ¬ ßigen Anlagen von Strecke zu Strecke vor¬ nehmen. So eine vernuͤnftige gemaͤßigte Einrich¬ tung mußte durchaus Beyfall finden, und ſchon ſah die ganze Geſellſchaft im Geiſte die neuen Wege ſich ſchlaͤngeln, auf denen und in deren Naͤhe man noch die angenehmſten Ruhe- und Ausſichtsplaͤtze zu entdecken hoffte. Um ſich alles mehr im Einzelnen zu ver¬ gegenwaͤrtigen nahm man Abends zu Hauſe ſogleich die neue Charte vor. Man uͤberſah den zuruͤckgelegten Weg und wie er vielleicht an einigen Stellen noch vortheilhafter zu fuͤh¬ ren waͤre. Alle fruͤheren Vorſaͤtze wurden nochmals durchgeſprochen und mit den neue¬ ſten Gedanken verbunden, der Platz des neuen Hauſes, gegen dem Schloß uͤber, nochmals

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/142
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/142>, abgerufen am 25.11.2024.