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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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Kunst daran vorgenommen, um alles das be¬
stehende Gute zu nutzen und zu steigern. Hie¬
von war der Uebergang zur eigenen Besitzung,
zur eignen Umgebung, und zu dem was man
daran ausbilden könnte, sehr leicht.

Die von dem Hauptmann entworfene
Charte zum Grunde zu legen war nunmehr
eine angenehme Beschäftigung, nur konnte
man sich von jener ersten Vorstellung, nach
der Charlotte die Sache einmal angefangen
hatte, nicht ganz losreißen. Doch erfand
man einen leichtern Aufgang auf die Höhe;
man wollte oberwärts am Abhange vor einem
angenehmen Hölzchen ein Lustgebäude auf¬
führen; dieses sollte einen Bezug aufs Schloß
haben, aus den Schloßfenstern sollte man
es übersehen, von dorther Schloß und Gärten
wieder bestreichen können.

Der Hauptmann hatte alles wohl über¬
legt und gemessen, und brachte jenen Dorf¬

Kunſt daran vorgenommen, um alles das be¬
ſtehende Gute zu nutzen und zu ſteigern. Hie¬
von war der Uebergang zur eigenen Beſitzung,
zur eignen Umgebung, und zu dem was man
daran ausbilden koͤnnte, ſehr leicht.

Die von dem Hauptmann entworfene
Charte zum Grunde zu legen war nunmehr
eine angenehme Beſchaͤftigung, nur konnte
man ſich von jener erſten Vorſtellung, nach
der Charlotte die Sache einmal angefangen
hatte, nicht ganz losreißen. Doch erfand
man einen leichtern Aufgang auf die Hoͤhe;
man wollte oberwaͤrts am Abhange vor einem
angenehmen Hoͤlzchen ein Luſtgebaͤude auf¬
fuͤhren; dieſes ſollte einen Bezug aufs Schloß
haben, aus den Schloßfenſtern ſollte man
es uͤberſehen, von dorther Schloß und Gaͤrten
wieder beſtreichen koͤnnen.

Der Hauptmann hatte alles wohl uͤber¬
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[121/0126] Kunſt daran vorgenommen, um alles das be¬ ſtehende Gute zu nutzen und zu ſteigern. Hie¬ von war der Uebergang zur eigenen Beſitzung, zur eignen Umgebung, und zu dem was man daran ausbilden koͤnnte, ſehr leicht. Die von dem Hauptmann entworfene Charte zum Grunde zu legen war nunmehr eine angenehme Beſchaͤftigung, nur konnte man ſich von jener erſten Vorſtellung, nach der Charlotte die Sache einmal angefangen hatte, nicht ganz losreißen. Doch erfand man einen leichtern Aufgang auf die Hoͤhe; man wollte oberwaͤrts am Abhange vor einem angenehmen Hoͤlzchen ein Luſtgebaͤude auf¬ fuͤhren; dieſes ſollte einen Bezug aufs Schloß haben, aus den Schloßfenſtern ſollte man es uͤberſehen, von dorther Schloß und Gaͤrten wieder beſtreichen koͤnnen. Der Hauptmann hatte alles wohl uͤber¬ legt und gemeſſen, und brachte jenen Dorf¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/126>, abgerufen am 22.11.2024.