Goethe, Johann Wolfgang von: Torquato Tasso. Leipzig, 1790.Ein Schauspiel. Antonio. Es ist nicht mein Betragen, meine Kunst, Durch die ich deinen Willen, Herr, vollbracht. Denn welcher Kluge fänd' im Vatican Nicht seinen Meister? Vieles traf zusammen Das ich zu unserm Vortheil nutzen konnte. Dich ehrt Gregor und grüßt und segnet dich. Der Greis, der würdigste dem eine Krone Das Haupt belastet, denkt der Zeit mit Freu- den, Da er in seinen Arm dich schloß. Der Mann Der Männer unterscheidet, kennt und rühmt Dich hoch! Um deinetwillen that er viel. Alphons. Ich freue seiner guten Meinung mich, So fern sie redlich ist. Doch weißt du wohl, Vom Vatican herab sieht man die Reiche Schon klein genug zu seinen Füßen liegen, Geschweige denn die Fürsten und die Men- schen. Gestehe nur was dir am meisten half! Ein Schauſpiel. Antonio. Es iſt nicht mein Betragen, meine Kunſt, Durch die ich deinen Willen, Herr, vollbracht. Denn welcher Kluge fänd’ im Vatican Nicht ſeinen Meiſter? Vieles traf zuſammen Das ich zu unſerm Vortheil nutzen konnte. Dich ehrt Gregor und grüßt und ſegnet dich. Der Greis, der würdigſte dem eine Krone Das Haupt belaſtet, denkt der Zeit mit Freu- den, Da er in ſeinen Arm dich ſchloß. Der Mann Der Männer unterſcheidet, kennt und rühmt Dich hoch! Um deinetwillen that er viel. Alphons. Ich freue ſeiner guten Meinung mich, So fern ſie redlich iſt. Doch weißt du wohl, Vom Vatican herab ſieht man die Reiche Schon klein genug zu ſeinen Füßen liegen, Geſchweige denn die Fürſten und die Men- ſchen. Geſtehe nur was dir am meiſten half! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0049" n="41"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ein Schauſpiel</hi>.</fw><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker><hi rendition="#g">Antonio</hi>.</speaker><lb/> <p>Es iſt nicht mein Betragen, meine Kunſt,<lb/> Durch die ich deinen Willen, Herr, vollbracht.<lb/> Denn welcher Kluge fänd’ im Vatican<lb/> Nicht ſeinen Meiſter? Vieles traf zuſammen<lb/> Das ich zu unſerm Vortheil nutzen konnte.<lb/> Dich ehrt Gregor und grüßt und ſegnet dich.<lb/> Der Greis, der würdigſte dem eine Krone<lb/> Das Haupt belaſtet, denkt der Zeit mit Freu-<lb/> den,<lb/> Da er in ſeinen Arm dich ſchloß. Der Mann<lb/> Der Männer unterſcheidet, kennt und rühmt<lb/> Dich hoch! Um deinetwillen that er viel.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALP"> <speaker><hi rendition="#g">Alphons</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich freue ſeiner guten Meinung mich,<lb/> So fern ſie redlich iſt. Doch weißt du wohl,<lb/> Vom Vatican herab ſieht man die Reiche<lb/> Schon klein genug zu ſeinen Füßen liegen,<lb/> Geſchweige denn die Fürſten und die Men-<lb/> ſchen.<lb/> Geſtehe nur was dir am meiſten half!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0049]
Ein Schauſpiel.
Antonio.
Es iſt nicht mein Betragen, meine Kunſt,
Durch die ich deinen Willen, Herr, vollbracht.
Denn welcher Kluge fänd’ im Vatican
Nicht ſeinen Meiſter? Vieles traf zuſammen
Das ich zu unſerm Vortheil nutzen konnte.
Dich ehrt Gregor und grüßt und ſegnet dich.
Der Greis, der würdigſte dem eine Krone
Das Haupt belaſtet, denkt der Zeit mit Freu-
den,
Da er in ſeinen Arm dich ſchloß. Der Mann
Der Männer unterſcheidet, kennt und rühmt
Dich hoch! Um deinetwillen that er viel.
Alphons.
Ich freue ſeiner guten Meinung mich,
So fern ſie redlich iſt. Doch weißt du wohl,
Vom Vatican herab ſieht man die Reiche
Schon klein genug zu ſeinen Füßen liegen,
Geſchweige denn die Fürſten und die Men-
ſchen.
Geſtehe nur was dir am meiſten half!
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