Goethe, Johann Wolfgang von: Torquato Tasso. Leipzig, 1790.Torquato Tasso War einzig diesem frommen Lied geweiht.Bescheiden hofft' ich, jenen großen Meistern Der Vorwelt mich zu nahen; kühn gesinnt Zu edlen Thaten unsern Zeitgenossen Aus einem langen Schlaf zu rufen, dann Vielleicht mit einem edlen Christen-Heere, Gefahr und Ruhm des heil'gen Kriegs zu theilen. Und soll mein Lied die besten Männer wecken, So muß es auch der besten würdig seyn. Alphonsen bin ich schuldig was ich that, Nun möcht' ich ihm auch die Vollendung dan- ken. Antonio. Und eben dieser Fürst ist hier, mit andern, Die dich so gut als Römer leiten können. Vollende hier dein Werk, hier ist der Platz, Und um zu wirken eile dann nach Rom. Tasso. Alphons hat mich zuerst begeistert, wird Gewiß der letzte seyn, der mich belehrt. Torquato Taſſo War einzig dieſem frommen Lied geweiht.Beſcheiden hofft’ ich, jenen großen Meiſtern Der Vorwelt mich zu nahen; kühn geſinnt Zu edlen Thaten unſern Zeitgenoſſen Aus einem langen Schlaf zu rufen, dann Vielleicht mit einem edlen Chriſten-Heere, Gefahr und Ruhm des heil’gen Kriegs zu theilen. Und ſoll mein Lied die beſten Männer wecken, So muß es auch der beſten würdig ſeyn. Alphonſen bin ich ſchuldig was ich that, Nun möcht’ ich ihm auch die Vollendung dan- ken. Antonio. Und eben dieſer Fürſt iſt hier, mit andern, Die dich ſo gut als Römer leiten können. Vollende hier dein Werk, hier iſt der Platz, Und um zu wirken eile dann nach Rom. Taſſo. Alphons hat mich zuerſt begeiſtert, wird Gewiß der letzte ſeyn, der mich belehrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#TAS"> <p><pb facs="#f0178" n="170"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Torquato Taſſo</hi></fw><lb/> War einzig dieſem frommen Lied geweiht.<lb/> Beſcheiden hofft’ ich, jenen großen Meiſtern<lb/> Der Vorwelt mich zu nahen; kühn geſinnt<lb/> Zu edlen Thaten unſern Zeitgenoſſen<lb/> Aus einem langen Schlaf zu rufen, dann<lb/> Vielleicht mit einem edlen Chriſten-Heere,<lb/> Gefahr und Ruhm des heil’gen Kriegs zu<lb/> theilen.<lb/> Und ſoll mein Lied die beſten Männer wecken,<lb/> So muß es auch der beſten würdig ſeyn.<lb/> Alphonſen bin ich ſchuldig was ich that,<lb/> Nun möcht’ ich ihm auch die Vollendung dan-<lb/> ken.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker><hi rendition="#g">Antonio</hi>.</speaker><lb/> <p>Und eben dieſer Fürſt iſt hier, mit andern,<lb/> Die dich ſo gut als Römer leiten können.<lb/> Vollende <hi rendition="#g">hier</hi> dein Werk, hier iſt der Platz,<lb/> Und um zu wirken eile dann nach Rom.</p> </sp><lb/> <sp who="#TAS"> <speaker><hi rendition="#g">Taſſo</hi>.</speaker><lb/> <p>Alphons hat mich zuerſt begeiſtert, wird<lb/> Gewiß der letzte ſeyn, der mich belehrt.<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0178]
Torquato Taſſo
War einzig dieſem frommen Lied geweiht.
Beſcheiden hofft’ ich, jenen großen Meiſtern
Der Vorwelt mich zu nahen; kühn geſinnt
Zu edlen Thaten unſern Zeitgenoſſen
Aus einem langen Schlaf zu rufen, dann
Vielleicht mit einem edlen Chriſten-Heere,
Gefahr und Ruhm des heil’gen Kriegs zu
theilen.
Und ſoll mein Lied die beſten Männer wecken,
So muß es auch der beſten würdig ſeyn.
Alphonſen bin ich ſchuldig was ich that,
Nun möcht’ ich ihm auch die Vollendung dan-
ken.
Antonio.
Und eben dieſer Fürſt iſt hier, mit andern,
Die dich ſo gut als Römer leiten können.
Vollende hier dein Werk, hier iſt der Platz,
Und um zu wirken eile dann nach Rom.
Taſſo.
Alphons hat mich zuerſt begeiſtert, wird
Gewiß der letzte ſeyn, der mich belehrt.
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