Aber des Königes Zorn entbrannte heftig, er dräute Dem Verräther den Tod ohn alle Gnade. Da ließ er Seine Räthe versammeln, es kamen seine Baronen, Seine Weisen zu ihm, er fragte: wie man den Frevler Endlich brächte zu Recht, der schon so vieles verschuldet? Als nun viele Beschwerden sich über Reinecken häuften, Redete Grimbart der Dachs: Es mögen in diesem Gerichte Viele Herren auch seyn, die Reinecken Uebels gedenken, Doch wird niemand die Rechte des freyen Mannes verletzen. Nun zum drittenmal muß man ihn fordern. Ist dieses geschehen,
Aber des Koͤniges Zorn entbrannte heftig, er draͤute Dem Verraͤther den Tod ohn alle Gnade. Da ließ er Seine Raͤthe versammeln, es kamen seine Baronen, Seine Weisen zu ihm, er fragte: wie man den Frevler Endlich braͤchte zu Recht, der schon so vieles verschuldet? Als nun viele Beschwerden sich uͤber Reinecken haͤuften, Redete Grimbart der Dachs: Es moͤgen in diesem Gerichte Viele Herren auch seyn, die Reinecken Uebels gedenken, Doch wird niemand die Rechte des freyen Mannes verletzen. Nun zum drittenmal muß man ihn fordern. Ist dieses geschehen,
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[89/0097]
Aber des Koͤniges Zorn entbrannte heftig,
er draͤute
Dem Verraͤther den Tod ohn alle Gnade.
Da ließ er
Seine Raͤthe versammeln, es kamen seine
Baronen,
Seine Weisen zu ihm, er fragte: wie man
den Frevler
Endlich braͤchte zu Recht, der schon so vieles
verschuldet?
Als nun viele Beschwerden sich uͤber Reinecken
haͤuften,
Redete Grimbart der Dachs: Es moͤgen in
diesem Gerichte
Viele Herren auch seyn, die Reinecken Uebels
gedenken,
Doch wird niemand die Rechte des freyen
Mannes verletzen.
Nun zum drittenmal muß man ihn fordern.
Ist dieses geschehen,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/97>, abgerufen am 23.11.2024.
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