Sollt ich mich etwa erlösen vom großen Ue- bel? So dacht er. Und es gelang ihm, der Strick zerriß. Wie fand er sich glücklich! Eilte, dem Ort zu entfliehn, wo er so vieles erduldet, Hastig sprang er zum Loche heraus und eilte die Straße Nach des Königes Hof, den er des Morgens erreichte. Aergerlich schalt er sich selbst: so mußte den- noch der Teufel Dich durch Reineckens List, des bösen Verrä- thers, bezwingen. Kommst du doch mit Schande zurück, am Auge geblendet Und mit Schlägen schmerzlich beladen; wie mußt du dich schämen!
Sollt ich mich etwa erloͤsen vom großen Ue- bel? So dacht er. Und es gelang ihm, der Strick zerriß. Wie fand er sich gluͤcklich! Eilte, dem Ort zu entfliehn, wo er so vieles erduldet, Hastig sprang er zum Loche heraus und eilte die Straße Nach des Koͤniges Hof, den er des Morgens erreichte. Aergerlich schalt er sich selbst: so mußte den- noch der Teufel Dich durch Reineckens List, des boͤsen Verraͤ- thers, bezwingen. Kommst du doch mit Schande zuruͤck, am Auge geblendet Und mit Schlaͤgen schmerzlich beladen; wie mußt du dich schaͤmen!
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Sollt ich mich etwa erloͤsen vom großen Ue-
bel? So dacht er.
Und es gelang ihm, der Strick zerriß. Wie
fand er sich gluͤcklich!
Eilte, dem Ort zu entfliehn, wo er so vieles
erduldet,
Hastig sprang er zum Loche heraus und eilte
die Straße
Nach des Koͤniges Hof, den er des Morgens
erreichte.
Aergerlich schalt er sich selbst: so mußte den-
noch der Teufel
Dich durch Reineckens List, des boͤsen Verraͤ-
thers, bezwingen.
Kommst du doch mit Schande zuruͤck, am
Auge geblendet
Und mit Schlaͤgen schmerzlich beladen; wie
mußt du dich schaͤmen!
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/96>, abgerufen am 03.05.2024.
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