Nicht dem Herren begegnet, ihr bischen Habe zusammen. Ja sie schwur: ein Schatz von Golde, wenn sie ihn hätte, Sollte sie wahrlich nicht reuen, sie wollt ihn missen. So jammert Sie die Schande des Herrn und seine schwere Verwundung. Endlich brachten sie ihn mit vielen Klagen zu Bette, Ließen Hinzen am Strick und hatten seiner vergessen.
Als nun Hinze, der Kater, in seiner Noth sich allein sah, Schmerzlich geschlagen und übel verwundet, so nahe dem Tode, Faßt er aus Liebe zum Leben den Strick und nagt ihn behende.
Nicht dem Herren begegnet, ihr bischen Habe zusammen. Ja sie schwur: ein Schatz von Golde, wenn sie ihn haͤtte, Sollte sie wahrlich nicht reuen, sie wollt ihn missen. So jammert Sie die Schande des Herrn und seine schwere Verwundung. Endlich brachten sie ihn mit vielen Klagen zu Bette, Ließen Hinzen am Strick und hatten seiner vergessen.
Als nun Hinze, der Kater, in seiner Noth sich allein sah, Schmerzlich geschlagen und uͤbel verwundet, so nahe dem Tode, Faßt er aus Liebe zum Leben den Strick und nagt ihn behende.
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[87/0095]
Nicht dem Herren begegnet, ihr bischen Habe
zusammen.
Ja sie schwur: ein Schatz von Golde, wenn
sie ihn haͤtte,
Sollte sie wahrlich nicht reuen, sie wollt ihn
missen. So jammert
Sie die Schande des Herrn und seine schwere
Verwundung.
Endlich brachten sie ihn mit vielen Klagen zu
Bette,
Ließen Hinzen am Strick und hatten seiner
vergessen.
Als nun Hinze, der Kater, in seiner Noth
sich allein sah,
Schmerzlich geschlagen und uͤbel verwundet, so
nahe dem Tode,
Faßt er aus Liebe zum Leben den Strick und
nagt ihn behende.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/95>, abgerufen am 27.11.2024.
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