Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Euch sie in Frieden zu lassen und nehmet Se-
   gen zum Lohne.

Eure Seele gewinnt bey dieser Buße, beson-
   ders

Wenn ihr das Ende geduldig erwartet. Ihr
   werdet für diesmal

Nicht aus meinen Händen entrinnen, ihr
   müßtet mit Bitten

Mich versöhnen; da schont ich euch wohl und
   ließ euch das Leben.

Hastig sagte Reinecke das, und hatte den
   Gegner

Fest an der Kehle gepackt und hofft' ihn also
   zu zwingen.

Isegrim aber, stärker als er, bewegte sich
   grimmig,

Mit zwey Zügen riß er sich los. Doch Rei-
   necke griff ihm

Euch sie in Frieden zu lassen und nehmet Se-
   gen zum Lohne.

Eure Seele gewinnt bey dieser Buße, beson-
   ders

Wenn ihr das Ende geduldig erwartet. Ihr
   werdet fuͤr diesmal

Nicht aus meinen Haͤnden entrinnen, ihr
   muͤßtet mit Bitten

Mich versoͤhnen; da schont ich euch wohl und
   ließ euch das Leben.

Hastig sagte Reinecke das, und hatte den
   Gegner

Fest an der Kehle gepackt und hofft' ihn also
   zu zwingen.

Isegrim aber, staͤrker als er, bewegte sich
   grimmig,

Mit zwey Zuͤgen riß er sich los. Doch Rei-
   necke griff ihm

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="4">
              <pb facs="#f0466" n="458"/>
              <l>Euch sie in Frieden zu lassen und nehmet Se-<lb/><space dim="horizontal"/>gen zum Lohne.</l><lb/>
              <l>Eure Seele gewinnt bey dieser Buße, beson-<lb/><space dim="horizontal"/>ders</l><lb/>
              <l>Wenn ihr das Ende geduldig erwartet. Ihr<lb/><space dim="horizontal"/>werdet fu&#x0364;r diesmal</l><lb/>
              <l>Nicht aus meinen Ha&#x0364;nden entrinnen, ihr<lb/><space dim="horizontal"/>mu&#x0364;ßtet mit Bitten</l><lb/>
              <l>Mich verso&#x0364;hnen; da schont ich euch wohl und<lb/><space dim="horizontal"/>ließ euch das Leben.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="5">
              <l>Hastig sagte Reinecke das, und hatte den<lb/><space dim="horizontal"/>Gegner</l><lb/>
              <l>Fest an der Kehle gepackt und hofft' ihn also<lb/><space dim="horizontal"/>zu zwingen.</l><lb/>
              <l>Isegrim aber, sta&#x0364;rker als er, bewegte sich<lb/><space dim="horizontal"/>grimmig,</l><lb/>
              <l>Mit zwey Zu&#x0364;gen riß er sich los. Doch Rei-<lb/><space dim="horizontal"/>necke griff ihm</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[458/0466] Euch sie in Frieden zu lassen und nehmet Se- gen zum Lohne. Eure Seele gewinnt bey dieser Buße, beson- ders Wenn ihr das Ende geduldig erwartet. Ihr werdet fuͤr diesmal Nicht aus meinen Haͤnden entrinnen, ihr muͤßtet mit Bitten Mich versoͤhnen; da schont ich euch wohl und ließ euch das Leben. Hastig sagte Reinecke das, und hatte den Gegner Fest an der Kehle gepackt und hofft' ihn also zu zwingen. Isegrim aber, staͤrker als er, bewegte sich grimmig, Mit zwey Zuͤgen riß er sich los. Doch Rei- necke griff ihm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/466
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/466>, abgerufen am 27.05.2024.