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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Ins Gesicht, verwundet ihn hart und riß ihm
   ein Auge

Aus dem Kopfe, es rann ihm das Blut die
   Nase herunter.

Reinecke rief: So wollt ich es haben! so ist es
   gelungen!

Blutend verzagte der Wolf und sein verlohr-
   nes Auge

Macht' ihn rasend, er sprang, vergessend Wun-
   den und Schmerzen,

Gegen Reinecken los und drückt ihn nieder zu
   Boden.

Uebel befand sich der Fuchs, und wenig half
   ihm die Klugheit.

Einen der vorderen Füße, die er als Hände
   gebrauchte,

Faßt ihm Isegrim schnell und hielt ihn zwi-
   schen den Zähnen.

Reinecke lag bekümmert am Boden, er sorgte
   zur Stunde

Ins Gesicht, verwundet ihn hart und riß ihm
   ein Auge

Aus dem Kopfe, es rann ihm das Blut die
   Nase herunter.

Reinecke rief: So wollt ich es haben! so ist es
   gelungen!

Blutend verzagte der Wolf und sein verlohr-
   nes Auge

Macht' ihn rasend, er sprang, vergessend Wun-
   den und Schmerzen,

Gegen Reinecken los und druͤckt ihn nieder zu
   Boden.

Uebel befand sich der Fuchs, und wenig half
   ihm die Klugheit.

Einen der vorderen Fuͤße, die er als Haͤnde
   gebrauchte,

Faßt ihm Isegrim schnell und hielt ihn zwi-
   schen den Zaͤhnen.

Reinecke lag bekuͤmmert am Boden, er sorgte
   zur Stunde

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[459/0467] Ins Gesicht, verwundet ihn hart und riß ihm ein Auge Aus dem Kopfe, es rann ihm das Blut die Nase herunter. Reinecke rief: So wollt ich es haben! so ist es gelungen! Blutend verzagte der Wolf und sein verlohr- nes Auge Macht' ihn rasend, er sprang, vergessend Wun- den und Schmerzen, Gegen Reinecken los und druͤckt ihn nieder zu Boden. Uebel befand sich der Fuchs, und wenig half ihm die Klugheit. Einen der vorderen Fuͤße, die er als Haͤnde gebrauchte, Faßt ihm Isegrim schnell und hielt ihn zwi- schen den Zaͤhnen. Reinecke lag bekuͤmmert am Boden, er sorgte zur Stunde

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/467>, abgerufen am 19.05.2024.