Reinecke sey ein Verräther, ein Dieb, ein Mörder und aller Missethat schuldig, er sey auf Gewalt und Ehbruch betreten, Falsch in jeglicher Sache, das gelte Leben um Leben! Reinecke schwur zur Stelle dagegen: er seye sich keiner Dieser Verbrechen bewußt und Isegrim lüge wie immer, Schwöre falsch wie gewöhnlich, doch soll es ihm nimmer gelingen, Seine Lüge zur Wahrheit zu machen, am we- nigsten diesmal. Und es sagten die Wärter des Kreises: Ein jeglicher thue Was er schuldig zu thun ist; Das Recht wird bald sich ergeben. Groß und klein verließen den Kreis, die bey- den alleine
Reinecke sey ein Verraͤther, ein Dieb, ein Moͤrder und aller Missethat schuldig, er sey auf Gewalt und Ehbruch betreten, Falsch in jeglicher Sache, das gelte Leben um Leben! Reinecke schwur zur Stelle dagegen: er seye sich keiner Dieser Verbrechen bewußt und Isegrim luͤge wie immer, Schwoͤre falsch wie gewoͤhnlich, doch soll es ihm nimmer gelingen, Seine Luͤge zur Wahrheit zu machen, am we- nigsten diesmal. Und es sagten die Waͤrter des Kreises: Ein jeglicher thue Was er schuldig zu thun ist; Das Recht wird bald sich ergeben. Groß und klein verließen den Kreis, die bey- den alleine
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[453/0461]
Reinecke sey ein Verraͤther, ein Dieb, ein
Moͤrder und aller
Missethat schuldig, er sey auf Gewalt und
Ehbruch betreten,
Falsch in jeglicher Sache, das gelte Leben um
Leben!
Reinecke schwur zur Stelle dagegen: er seye
sich keiner
Dieser Verbrechen bewußt und Isegrim luͤge
wie immer,
Schwoͤre falsch wie gewoͤhnlich, doch soll es
ihm nimmer gelingen,
Seine Luͤge zur Wahrheit zu machen, am we-
nigsten diesmal.
Und es sagten die Waͤrter des Kreises: Ein
jeglicher thue
Was er schuldig zu thun ist; Das Recht wird
bald sich ergeben.
Groß und klein verließen den Kreis, die bey-
den alleine
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/461>, abgerufen am 22.11.2024.
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