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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Welch ein Nest voll häßlicher Thiere, größer
   und kleiner!

Und die Mutter dabey, ich dacht' es wäre der
   Teufel.

Weit und groß ihr Maul mit langen häßli-
   chen Zähnen,

Lange Nägel an Händen und Füßen und hin-
   ten ein langer

Schwanz an den Rücken gesetzt: so was ab-
   scheuliches hab ich

Nicht im Leben gesehn! Die schwarzen leidi-
   gen Kinder

Waren seltsam gebildet wie lauter junge Ge-
   spenster.

Gräulich sah sie mich an. Ich dachte: wär
   ich von dannen!

Größer war sie als Isegrim selbst und einige
   Kinder

Fast von gleicher Statur. Im faulen Heue
   gebettet

Welch ein Nest voll haͤßlicher Thiere, groͤßer
   und kleiner!

Und die Mutter dabey, ich dacht' es waͤre der
   Teufel.

Weit und groß ihr Maul mit langen haͤßli-
   chen Zaͤhnen,

Lange Naͤgel an Haͤnden und Fuͤßen und hin-
   ten ein langer

Schwanz an den Ruͤcken gesetzt: so was ab-
   scheuliches hab ich

Nicht im Leben gesehn! Die schwarzen leidi-
   gen Kinder

Waren seltsam gebildet wie lauter junge Ge-
   spenster.

Graͤulich sah sie mich an. Ich dachte: waͤr
   ich von dannen!

Groͤßer war sie als Isegrim selbst und einige
   Kinder

Fast von gleicher Statur. Im faulen Heue
   gebettet

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[424/0432] Welch ein Nest voll haͤßlicher Thiere, groͤßer und kleiner! Und die Mutter dabey, ich dacht' es waͤre der Teufel. Weit und groß ihr Maul mit langen haͤßli- chen Zaͤhnen, Lange Naͤgel an Haͤnden und Fuͤßen und hin- ten ein langer Schwanz an den Ruͤcken gesetzt: so was ab- scheuliches hab ich Nicht im Leben gesehn! Die schwarzen leidi- gen Kinder Waren seltsam gebildet wie lauter junge Ge- spenster. Graͤulich sah sie mich an. Ich dachte: waͤr ich von dannen! Groͤßer war sie als Isegrim selbst und einige Kinder Fast von gleicher Statur. Im faulen Heue gebettet

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/432>, abgerufen am 26.11.2024.