Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Fand ich die garstige Brut, und über und Fand ich die garstige Brut, und uͤber und <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0433" n="425"/> <l>Fand ich die garstige Brut, und uͤber und<lb/><space dim="horizontal"/>uͤber beschlabbert</l><lb/> <l>Bis an die Ohren mit Koth, es stank in ih-<lb/><space dim="horizontal"/>rem Reviere</l><lb/> <l>Aerger als hoͤllisches Pech. Die reine Wahr-<lb/><space dim="horizontal"/>heit zu sagen.</l><lb/> <l>Wenig gefiel es mir da, denn ihrer waren so<lb/><space dim="horizontal"/>viele,</l><lb/> <l>Und ich stand nur allein. Sie zogen graͤuliche<lb/><space dim="horizontal"/>Fratzen.</l><lb/> <l>Da besann ich mich denn und einen Ausweg<lb/><space dim="horizontal"/>versucht ich,</l><lb/> <l>Gruͤßte sie schoͤn — ich meynt es nicht so — und<lb/><space dim="horizontal"/>wußte so freundlich</l><lb/> <l>Und bekannt mich zu stellen. Frau Muhme<lb/><space dim="horizontal"/>sagt ich zur Alten,</l><lb/> <l>Vettern hieß ich die Kinder und ließ es an<lb/><space dim="horizontal"/>Worten nicht fehlen.</l><lb/> <l>Spar euch der gnaͤdige Gott auf lange gluͤck-<lb/><space dim="horizontal"/>liche Zeiten!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [425/0433]
Fand ich die garstige Brut, und uͤber und
uͤber beschlabbert
Bis an die Ohren mit Koth, es stank in ih-
rem Reviere
Aerger als hoͤllisches Pech. Die reine Wahr-
heit zu sagen.
Wenig gefiel es mir da, denn ihrer waren so
viele,
Und ich stand nur allein. Sie zogen graͤuliche
Fratzen.
Da besann ich mich denn und einen Ausweg
versucht ich,
Gruͤßte sie schoͤn — ich meynt es nicht so — und
wußte so freundlich
Und bekannt mich zu stellen. Frau Muhme
sagt ich zur Alten,
Vettern hieß ich die Kinder und ließ es an
Worten nicht fehlen.
Spar euch der gnaͤdige Gott auf lange gluͤck-
liche Zeiten!
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