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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Der sich hülfreich bewiesen, allein ihr dachtet
   dagegen

Auch des schmähligen Hungers. Und so berieft
   ihr die Räthe.

Leider war die Meinung der meisten dem
   Manne zum Nachtheil,

Denn sie wünschten die Mahlzeit und dachten
   der Schlange zu helfen.

Doch ihr sendetet Boten nach Reinecken, alle
   die Andern

Sprachen gar manches und konnten die Sache
   zu Rechte nicht scheiden.

Reinecke kam, und hörte den Vortrag, ihr leg-
   tet das Urtheil

Ihm in die Hände, und wie er es spräche, so
   sollt es geschehen.

Reinecke sprach mit gutem Bedenken: Ich
   finde vor allem

Der sich huͤlfreich bewiesen, allein ihr dachtet
   dagegen

Auch des schmaͤhligen Hungers. Und so berieft
   ihr die Raͤthe.

Leider war die Meinung der meisten dem
   Manne zum Nachtheil,

Denn sie wuͤnschten die Mahlzeit und dachten
   der Schlange zu helfen.

Doch ihr sendetet Boten nach Reinecken, alle
   die Andern

Sprachen gar manches und konnten die Sache
   zu Rechte nicht scheiden.

Reinecke kam, und hoͤrte den Vortrag, ihr leg-
   tet das Urtheil

Ihm in die Haͤnde, und wie er es spraͤche, so
   sollt es geschehen.

Reinecke sprach mit gutem Bedenken: Ich
   finde vor allem

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[338/0346] Der sich huͤlfreich bewiesen, allein ihr dachtet dagegen Auch des schmaͤhligen Hungers. Und so berieft ihr die Raͤthe. Leider war die Meinung der meisten dem Manne zum Nachtheil, Denn sie wuͤnschten die Mahlzeit und dachten der Schlange zu helfen. Doch ihr sendetet Boten nach Reinecken, alle die Andern Sprachen gar manches und konnten die Sache zu Rechte nicht scheiden. Reinecke kam, und hoͤrte den Vortrag, ihr leg- tet das Urtheil Ihm in die Haͤnde, und wie er es spraͤche, so sollt es geschehen. Reinecke sprach mit gutem Bedenken: Ich finde vor allem

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/346>, abgerufen am 17.05.2024.