Meines Weibes. Ich bringe sie her, Beweise der Unthat. Ach, erbarmt euch, gnädiger Herr! denn solltet ihr diesmal Diesen Verräther verschonen, gerechte Rache verzögern, Eurem Frieden und Eurem Geleite nicht Nach- druck verschaffen, Vieles würde darüber gesprochen, es würd' euch misfallen. Denn man sagt: der ist schuldig der That, der zu strafen Gewalt hat, Und nicht strafet; es spielet alsdann ein jeder den Herren. Eurer Würde ging es zu nah, ihr mögt es bedenken.
Also hatte der Hof die Klage des guten Kaninchen
Meines Weibes. Ich bringe sie her, Beweise der Unthat. Ach, erbarmt euch, gnaͤdiger Herr! denn solltet ihr diesmal Diesen Verraͤther verschonen, gerechte Rache verzoͤgern, Eurem Frieden und Eurem Geleite nicht Nach- druck verschaffen, Vieles wuͤrde daruͤber gesprochen, es wuͤrd' euch misfallen. Denn man sagt: der ist schuldig der That, der zu strafen Gewalt hat, Und nicht strafet; es spielet alsdann ein jeder den Herren. Eurer Wuͤrde ging es zu nah, ihr moͤgt es bedenken.
Also hatte der Hof die Klage des guten Kaninchen
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="6"><pbfacs="#f0256"n="248"/><l>Meines Weibes. Ich bringe sie her, Beweise<lb/><spacedim="horizontal"/>der Unthat.</l><lb/><l>Ach, erbarmt euch, gnaͤdiger Herr! denn solltet<lb/><spacedim="horizontal"/>ihr diesmal</l><lb/><l>Diesen Verraͤther verschonen, gerechte Rache<lb/><spacedim="horizontal"/>verzoͤgern,</l><lb/><l>Eurem Frieden und Eurem Geleite nicht Nach-<lb/><spacedim="horizontal"/>druck verschaffen,</l><lb/><l>Vieles wuͤrde daruͤber gesprochen, es wuͤrd'<lb/><spacedim="horizontal"/>euch misfallen.</l><lb/><l>Denn man sagt: der ist schuldig der That, der<lb/><spacedim="horizontal"/>zu strafen Gewalt hat,</l><lb/><l>Und nicht strafet; es spielet alsdann ein jeder<lb/><spacedim="horizontal"/>den Herren.</l><lb/><l>Eurer Wuͤrde ging es zu nah, ihr moͤgt es<lb/><spacedim="horizontal"/>bedenken.</l><lb/></lg><lgn="7"><l>Also hatte der Hof die Klage des guten<lb/><spacedim="horizontal"/>Kaninchen</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[248/0256]
Meines Weibes. Ich bringe sie her, Beweise
der Unthat.
Ach, erbarmt euch, gnaͤdiger Herr! denn solltet
ihr diesmal
Diesen Verraͤther verschonen, gerechte Rache
verzoͤgern,
Eurem Frieden und Eurem Geleite nicht Nach-
druck verschaffen,
Vieles wuͤrde daruͤber gesprochen, es wuͤrd'
euch misfallen.
Denn man sagt: der ist schuldig der That, der
zu strafen Gewalt hat,
Und nicht strafet; es spielet alsdann ein jeder
den Herren.
Eurer Wuͤrde ging es zu nah, ihr moͤgt es
bedenken.
Also hatte der Hof die Klage des guten
Kaninchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/256>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.