Und der Krähe vernommen. Da zürnte Nobel der König, Rief: so sey es geschworen bey meiner ehrlichen Treue, Diesen Frevel bestraf' ich, man soll es lange gedenken! Mein Geleit und Gebot zu verhöhnen! Ich will es nicht dulden. Gar zu leicht vertraut ich dem Schelm und ließ ihn entkommen, Stattet ihn selbst als Pilger noch aus und sah ihn von hinnen Scheiden, als ging er nach Rom . Was hat uns der Lügner nicht alles Aufgeheftet! Wie wußt er sich nicht der Kö- niginn Vorwort Leicht zu gewinnen! Sie hat mich beredet, er ist uns entkommen; Aber ich werde der Letzte nicht seyn, den es bitter gereute,
Und der Kraͤhe vernommen. Da zuͤrnte Nobel der Koͤnig, Rief: so sey es geschworen bey meiner ehrlichen Treue, Diesen Frevel bestraf' ich, man soll es lange gedenken! Mein Geleit und Gebot zu verhoͤhnen! Ich will es nicht dulden. Gar zu leicht vertraut ich dem Schelm und ließ ihn entkommen, Stattet ihn selbst als Pilger noch aus und sah ihn von hinnen Scheiden, als ging er nach Rom . Was hat uns der Luͤgner nicht alles Aufgeheftet! Wie wußt er sich nicht der Koͤ- niginn Vorwort Leicht zu gewinnen! Sie hat mich beredet, er ist uns entkommen; Aber ich werde der Letzte nicht seyn, den es bitter gereute,
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Und der Kraͤhe vernommen. Da zuͤrnte Nobel
der Koͤnig,
Rief: so sey es geschworen bey meiner ehrlichen
Treue,
Diesen Frevel bestraf' ich, man soll es lange
gedenken!
Mein Geleit und Gebot zu verhoͤhnen! Ich
will es nicht dulden.
Gar zu leicht vertraut ich dem Schelm und
ließ ihn entkommen,
Stattet ihn selbst als Pilger noch aus und sah
ihn von hinnen
Scheiden, als ging er nach Rom . Was hat uns
der Luͤgner nicht alles
Aufgeheftet! Wie wußt er sich nicht der Koͤ-
niginn Vorwort
Leicht zu gewinnen! Sie hat mich beredet, er
ist uns entkommen;
Aber ich werde der Letzte nicht seyn, den es
bitter gereute,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/257>, abgerufen am 22.05.2024.
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