Jetzo dreist und zierlich die hohe Straße da- her ging, Muthig kam er heran und gelassen, als wär er des Königs Eigener Sohn und frey und ledig von allen Gebrechen. Ja so trat er vor Nobel den König, und stand im Palaste Mitten unter den Herren; er wußte sich ru- hig zu stellen.
Edler König, gnädiger Herr, begann er zu sprechen, Edel seyd ihr und groß, von Ehren und Wür- den der Erste, Darum bitt' ich von Euch mich heute recht- lich zu hören. Keinen treueren Diener hat eure fürstliche Gnade
Jetzo dreist und zierlich die hohe Straße da- her ging, Muthig kam er heran und gelassen, als waͤr er des Koͤnigs Eigener Sohn und frey und ledig von allen Gebrechen. Ja so trat er vor Nobel den Koͤnig, und stand im Palaste Mitten unter den Herren; er wußte sich ru- hig zu stellen.
Edler Koͤnig, gnaͤdiger Herr, begann er zu sprechen, Edel seyd ihr und groß, von Ehren und Wuͤr- den der Erste, Darum bitt' ich von Euch mich heute recht- lich zu hoͤren. Keinen treueren Diener hat eure fuͤrstliche Gnade
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[122/0130]
Jetzo dreist und zierlich die hohe Straße da-
her ging,
Muthig kam er heran und gelassen, als waͤr
er des Koͤnigs
Eigener Sohn und frey und ledig von allen
Gebrechen.
Ja so trat er vor Nobel den Koͤnig, und stand
im Palaste
Mitten unter den Herren; er wußte sich ru-
hig zu stellen.
Edler Koͤnig, gnaͤdiger Herr, begann er
zu sprechen,
Edel seyd ihr und groß, von Ehren und Wuͤr-
den der Erste,
Darum bitt' ich von Euch mich heute recht-
lich zu hoͤren.
Keinen treueren Diener hat eure fuͤrstliche
Gnade
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/130>, abgerufen am 02.05.2024.
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