Denn versammeln sich König und Herren, in kützlichen Sachen Klugen Rath zu ersinnen, so muß ihn Reinecke finden. Das mißgönnen mir viele. Die hab ich leider zu fürchten, Denn sie haben den Tod mir geschworen, und grade die schlimmsten Sind am Hofe versammelt, das macht mich eben bekümmert Ueber zehen und mächtige sinds, wie kann ich alleine Vielen widerstehn? Drum hab ich immer ge- zaudert Gleichwohl find ich es besser mit euch nach Hofe zu wandeln, Meine Sache zu wahren; das soll mehr Ehre mir bringen, Als durch Zaudern mein Weib und meine Kinder in Aengsten
Denn versammeln sich Koͤnig und Herren, in kuͤtzlichen Sachen Klugen Rath zu ersinnen, so muß ihn Reinecke finden. Das mißgoͤnnen mir viele. Die hab ich leider zu fuͤrchten, Denn sie haben den Tod mir geschworen, und grade die schlimmsten Sind am Hofe versammelt, das macht mich eben bekuͤmmert Ueber zehen und maͤchtige sinds, wie kann ich alleine Vielen widerstehn? Drum hab ich immer ge- zaudert Gleichwohl find ich es besser mit euch nach Hofe zu wandeln, Meine Sache zu wahren; das soll mehr Ehre mir bringen, Als durch Zaudern mein Weib und meine Kinder in Aengsten
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[95/0103]
Denn versammeln sich Koͤnig und Herren, in
kuͤtzlichen Sachen
Klugen Rath zu ersinnen, so muß ihn Reinecke
finden.
Das mißgoͤnnen mir viele. Die hab ich leider
zu fuͤrchten,
Denn sie haben den Tod mir geschworen, und
grade die schlimmsten
Sind am Hofe versammelt, das macht mich
eben bekuͤmmert
Ueber zehen und maͤchtige sinds, wie kann ich
alleine
Vielen widerstehn? Drum hab ich immer ge-
zaudert
Gleichwohl find ich es besser mit euch nach
Hofe zu wandeln,
Meine Sache zu wahren; das soll mehr Ehre
mir bringen,
Als durch Zaudern mein Weib und meine
Kinder in Aengsten
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/103>, abgerufen am 02.05.2024.
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