Goethe, Johann Wolfgang von: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha, 1790.VI. Bildung der Staub-Werkzeuge. §. 46. ES wird uns dieses noch wahrscheinlicher, §. 47. Die Natur zeigt uns in einigen Fällen diesen VI. Bildung der Staub-Werkzeuge. §. 46. ES wird uns dieſes noch wahrſcheinlicher, §. 47. Die Natur zeigt uns in einigen Fällen dieſen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0046" n="31"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#c">VI.<lb/> Bildung der Staub-Werkzeuge.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c">§. 46.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#k">S</hi> wird uns dieſes noch wahrſcheinlicher,<lb/> wenn wir die nahe Verwandtſchaft der Kronen-<lb/> blätter mit den Staubwerkzeugen bedenken.<lb/> Wäre die Verwandtſchaft aller übrigen Theile<lb/> untereinander eben ſo in die Augen fallend, ſo<lb/> allgemein bemerkt und auſser allen Zweifel geſezt;<lb/> ſo würde man gegenwärtigen Vortrag für über-<lb/> flüſsig halten können.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c">§. 47.</hi> </head><lb/> <p>Die Natur zeigt uns in einigen Fällen dieſen<lb/> Uebergang regelmäſsig, z. B. bey der Canna,<lb/> und mehreren Pflanzen dieſer Familie. Ein<lb/> wahres, wenig verändertes Kronenblatt zieht ſich<lb/> am obern Rande zuſammen, und es zeigt ſich<lb/> ein Staubbeutel, bey welchem das übrige Blatt<lb/> die Stelle des Staubfadens vertritt.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [31/0046]
VI.
Bildung der Staub-Werkzeuge.
§. 46.
ES wird uns dieſes noch wahrſcheinlicher,
wenn wir die nahe Verwandtſchaft der Kronen-
blätter mit den Staubwerkzeugen bedenken.
Wäre die Verwandtſchaft aller übrigen Theile
untereinander eben ſo in die Augen fallend, ſo
allgemein bemerkt und auſser allen Zweifel geſezt;
ſo würde man gegenwärtigen Vortrag für über-
flüſsig halten können.
§. 47.
Die Natur zeigt uns in einigen Fällen dieſen
Uebergang regelmäſsig, z. B. bey der Canna,
und mehreren Pflanzen dieſer Familie. Ein
wahres, wenig verändertes Kronenblatt zieht ſich
am obern Rande zuſammen, und es zeigt ſich
ein Staubbeutel, bey welchem das übrige Blatt
die Stelle des Staubfadens vertritt.
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