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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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die Hoffnung, sie zu besitzen, nicht aufgeben,
bis sie auch überzeugt ist, und alsdann zwi¬
schen mir und dem Freunde mit ruhiger
Überlegung entscheidet. Laß ihn, ich bitte
Dich, nicht von Deiner Seite! das Glück,
das Leben eines Bruders hängt davon ab.
Ich verspreche Dir, diese Ungewißheit soll
nicht lange dauern.

Sie sehen, wie die Sache steht, sagte sie
freundlich zu Wilhelmen, geben Sie mir
Ihr Ehrenwort nicht aus dem Hause zu gehn.

Ich gebe es! rief er aus, indem er ihr
die Hand reichte, ich will dieses Haus wider
Ihren Willen nicht verlassen. Ich danke
Gott und meinem guten Geist, daß ich dies¬
mal geleitet werde und zwar von Ihnen.

Natalie schrieb Theresen den ganzen Ver¬
lauf, und erklärte: daß sie ihren Freund
nicht von sich lassen werde, sie schickte zu¬
gleich Lothario's Brief mit.

die Hoffnung, ſie zu beſitzen, nicht aufgeben,
bis ſie auch überzeugt iſt, und alsdann zwi¬
ſchen mir und dem Freunde mit ruhiger
Überlegung entſcheidet. Laß ihn, ich bitte
Dich, nicht von Deiner Seite! das Glück,
das Leben eines Bruders hängt davon ab.
Ich verſpreche Dir, dieſe Ungewißheit ſoll
nicht lange dauern.

Sie ſehen, wie die Sache ſteht, ſagte ſie
freundlich zu Wilhelmen, geben Sie mir
Ihr Ehrenwort nicht aus dem Hauſe zu gehn.

Ich gebe es! rief er aus, indem er ihr
die Hand reichte, ich will dieſes Haus wider
Ihren Willen nicht verlaſſen. Ich danke
Gott und meinem guten Geiſt, daß ich dies¬
mal geleitet werde und zwar von Ihnen.

Natalie ſchrieb Thereſen den ganzen Ver¬
lauf, und erklärte: daß ſie ihren Freund
nicht von ſich laſſen werde, ſie ſchickte zu¬
gleich Lothario’s Brief mit.

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[315/0319] die Hoffnung, ſie zu beſitzen, nicht aufgeben, bis ſie auch überzeugt iſt, und alsdann zwi¬ ſchen mir und dem Freunde mit ruhiger Überlegung entſcheidet. Laß ihn, ich bitte Dich, nicht von Deiner Seite! das Glück, das Leben eines Bruders hängt davon ab. Ich verſpreche Dir, dieſe Ungewißheit ſoll nicht lange dauern. Sie ſehen, wie die Sache ſteht, ſagte ſie freundlich zu Wilhelmen, geben Sie mir Ihr Ehrenwort nicht aus dem Hauſe zu gehn. Ich gebe es! rief er aus, indem er ihr die Hand reichte, ich will dieſes Haus wider Ihren Willen nicht verlaſſen. Ich danke Gott und meinem guten Geiſt, daß ich dies¬ mal geleitet werde und zwar von Ihnen. Natalie ſchrieb Thereſen den ganzen Ver¬ lauf, und erklärte: daß ſie ihren Freund nicht von ſich laſſen werde, ſie ſchickte zu¬ gleich Lothario’s Brief mit.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/319>, abgerufen am 22.11.2024.