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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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zu erklären, da der andere hingegen seiner
freundschaftlichen Freude völlig den Lauf ließ.
Wahrhaftig! rief er aus, wenn Du Deine
Zeit schlecht angewendet, und, wie ich ver¬
muthe, nichts gewonnen hast, so bist Du
doch indessen ein Persönchen geworden, das
sein Glück machen kann und muß, verschlen¬
dere und verschleudere nur auch das nicht
wieder; Du sollst mir mit dieser Figur eine
reiche und schöne Erbin erkaufen. -- Du
wirst doch, versetzte Wilhelm lächelnd, Dei¬
nen Character nicht verleugnen! kaum fin¬
dest Du nach langer Zeit Deinen Freund
wieder, so siehst Du ihn schon als eine
Waare, als einen Gegenstand Deiner Spe¬
culation an, mit dem sich etwas gewinnen
läßt.

Jarno und der Abbe schienen über diese
Erkennung keinesweges verwundert, und
ließen beyde Freunde sich nach Belieben über

zu erklären, da der andere hingegen ſeiner
freundſchaftlichen Freude völlig den Lauf ließ.
Wahrhaftig! rief er aus, wenn Du Deine
Zeit ſchlecht angewendet, und, wie ich ver¬
muthe, nichts gewonnen haſt, ſo biſt Du
doch indeſſen ein Perſönchen geworden, das
ſein Glück machen kann und muß, verſchlen¬
dere und verſchleudere nur auch das nicht
wieder; Du ſollſt mir mit dieſer Figur eine
reiche und ſchöne Erbin erkaufen. — Du
wirſt doch, verſetzte Wilhelm lächelnd, Dei¬
nen Character nicht verleugnen! kaum fin¬
deſt Du nach langer Zeit Deinen Freund
wieder, ſo ſiehſt Du ihn ſchon als eine
Waare, als einen Gegenſtand Deiner Spe¬
culation an, mit dem ſich etwas gewinnen
läßt.

Jarno und der Abbé ſchienen über dieſe
Erkennung keinesweges verwundert, und
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[216/0220] zu erklären, da der andere hingegen ſeiner freundſchaftlichen Freude völlig den Lauf ließ. Wahrhaftig! rief er aus, wenn Du Deine Zeit ſchlecht angewendet, und, wie ich ver¬ muthe, nichts gewonnen haſt, ſo biſt Du doch indeſſen ein Perſönchen geworden, das ſein Glück machen kann und muß, verſchlen¬ dere und verſchleudere nur auch das nicht wieder; Du ſollſt mir mit dieſer Figur eine reiche und ſchöne Erbin erkaufen. — Du wirſt doch, verſetzte Wilhelm lächelnd, Dei¬ nen Character nicht verleugnen! kaum fin¬ deſt Du nach langer Zeit Deinen Freund wieder, ſo ſiehſt Du ihn ſchon als eine Waare, als einen Gegenſtand Deiner Spe¬ culation an, mit dem ſich etwas gewinnen läßt. Jarno und der Abbé ſchienen über dieſe Erkennung keinesweges verwundert, und ließen beyde Freunde ſich nach Belieben über

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/220>, abgerufen am 27.11.2024.