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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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an der Wand umher hingen, er wiederholte
den Anfang seiner Rede, und sie schien ihm
in Gegenwart dieser Harnische und Kragen
erst recht am Platz. So oft er etwas rauschen
hörte, setzte er sich in Positur, um seinen
Gegner mit Würde zu empfangen, ihm erst
den Brief zu überreichen, und ihn dann mit
den Waffen des Vorwurfs anzufallen.

Mehrmals war er schon getäuscht wor¬
den, und fing wirklich an verdrießlich und
verstimmt zu werden, als endlich aus einer
Seitenthür ein wohlgebildeter Mann, in
Stiefeln und einem schlichten Überrocke, her¬
austrat. Was bringen Sie mir Gutes? sag¬
te er mit freundlicher Stimme zu Wilhel¬
men; verzeihen Sie, daß ich Sie habe war¬
ten lassen.

Er faltete, indem er dieses sprach, einen
Brief, den er in der Hand hielt. Wilhelm,
nicht ohne Verlegenheit, überreichte ihm das

an der Wand umher hingen, er wiederholte
den Anfang ſeiner Rede, und ſie ſchien ihm
in Gegenwart dieſer Harniſche und Kragen
erſt recht am Platz. So oft er etwas rauſchen
hörte, ſetzte er ſich in Poſitur, um ſeinen
Gegner mit Würde zu empfangen, ihm erſt
den Brief zu überreichen, und ihn dann mit
den Waffen des Vorwurfs anzufallen.

Mehrmals war er ſchon getäuſcht wor¬
den, und fing wirklich an verdrießlich und
verſtimmt zu werden, als endlich aus einer
Seitenthür ein wohlgebildeter Mann, in
Stiefeln und einem ſchlichten Überrocke, her¬
austrat. Was bringen Sie mir Gutes? ſag¬
te er mit freundlicher Stimme zu Wilhel¬
men; verzeihen Sie, daß ich Sie habe war¬
ten laſſen.

Er faltete, indem er dieſes ſprach, einen
Brief, den er in der Hand hielt. Wilhelm,
nicht ohne Verlegenheit, überreichte ihm das

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[14/0018] an der Wand umher hingen, er wiederholte den Anfang ſeiner Rede, und ſie ſchien ihm in Gegenwart dieſer Harniſche und Kragen erſt recht am Platz. So oft er etwas rauſchen hörte, ſetzte er ſich in Poſitur, um ſeinen Gegner mit Würde zu empfangen, ihm erſt den Brief zu überreichen, und ihn dann mit den Waffen des Vorwurfs anzufallen. Mehrmals war er ſchon getäuſcht wor¬ den, und fing wirklich an verdrießlich und verſtimmt zu werden, als endlich aus einer Seitenthür ein wohlgebildeter Mann, in Stiefeln und einem ſchlichten Überrocke, her¬ austrat. Was bringen Sie mir Gutes? ſag¬ te er mit freundlicher Stimme zu Wilhel¬ men; verzeihen Sie, daß ich Sie habe war¬ ten laſſen. Er faltete, indem er dieſes ſprach, einen Brief, den er in der Hand hielt. Wilhelm, nicht ohne Verlegenheit, überreichte ihm das

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/18>, abgerufen am 23.11.2024.