Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.Dreyzehntes Capitel. Serlo empfing ihn mit offnen Armen, und Wilhelm bat betroffen um eine nähere Sie haben sich, versetzte Serlo, gegen Dreyzehntes Capitel. Serlo empfing ihn mit offnen Armen, und Wilhelm bat betroffen um eine nähere Sie haben ſich, verſetzte Serlo, gegen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0280" n="271"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Dreyzehntes Capitel</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">S</hi>erlo empfing ihn mit offnen Armen, und<lb/> rief ihm entgegen: Seh ich Sie? Erkenn’ ich<lb/> Sie wieder? Sie haben ſich wenig oder nicht<lb/> geändert, iſt Ihre Liebe zur edelſten Kunſt<lb/> noch immer ſo ſtark und lebendig? So ſehr<lb/> erfreu ich mich über Ihre Ankunft, daß ich<lb/> ſelbſt das Mißtrauen nicht mehr fühle, das<lb/> Ihre letzten Briefe bey mir erregt haben.</p><lb/> <p>Wilhelm bat betroffen um eine nähere<lb/> Erklärung.</p><lb/> <p>Sie haben ſich, verſetzte Serlo, gegen<lb/> mich nicht wie ein alter Freund betragen;<lb/> Sie haben mich wie einen großen Herrn be¬<lb/> handelt, dem man mit gutem Gewiſſen un¬<lb/> brauchbare Leute empfehlen darf. Unſer<lb/> Schickſal hängt von der Meinung des Pu¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0280]
Dreyzehntes Capitel.
Serlo empfing ihn mit offnen Armen, und
rief ihm entgegen: Seh ich Sie? Erkenn’ ich
Sie wieder? Sie haben ſich wenig oder nicht
geändert, iſt Ihre Liebe zur edelſten Kunſt
noch immer ſo ſtark und lebendig? So ſehr
erfreu ich mich über Ihre Ankunft, daß ich
ſelbſt das Mißtrauen nicht mehr fühle, das
Ihre letzten Briefe bey mir erregt haben.
Wilhelm bat betroffen um eine nähere
Erklärung.
Sie haben ſich, verſetzte Serlo, gegen
mich nicht wie ein alter Freund betragen;
Sie haben mich wie einen großen Herrn be¬
handelt, dem man mit gutem Gewiſſen un¬
brauchbare Leute empfehlen darf. Unſer
Schickſal hängt von der Meinung des Pu¬
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