kindische lächelnde Ruhe schwebte über ihrem Gesichte. Er sah sie eine Zeitlang an, und schien sich selbst über das Vergnügen zu ta¬ deln, womit er sie ansah, und wir wissen nicht, ob er seinen Zustand segnete oder ta¬ delte, der ihm Ruhe und Mäßigung zur Pflicht machte. Er hatte sie eine Zeitlang aufmerksam betrachtet, als sie sich zu regen anfing. Er schloß die Augen sachte zu, doch konnte er nicht unterlassen zu blinzen und nach ihr zu sehen, als sie sich wieder zurecht putzte und wegging, nach dem Frühstück zu fragen.
Nach und nach hatten sich nun die sämmt¬ lichen Schauspieler bey Wilhelmen gemeldet, hatten Empfehlungsschreiben und Reisegeld mehr oder weniger unartig und ungestüm gefordert und immer mit Widerwillen Phili¬ nens erhalten. Vergebens stellte sie ihrem Freunde vor, daß der Jäger auch diesen Leu¬
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kindiſche lächelnde Ruhe ſchwebte über ihrem Geſichte. Er ſah ſie eine Zeitlang an, und ſchien ſich ſelbſt über das Vergnügen zu ta¬ deln, womit er ſie anſah, und wir wiſſen nicht, ob er ſeinen Zuſtand ſegnete oder ta¬ delte, der ihm Ruhe und Mäßigung zur Pflicht machte. Er hatte ſie eine Zeitlang aufmerkſam betrachtet, als ſie ſich zu regen anfing. Er ſchloß die Augen ſachte zu, doch konnte er nicht unterlaſſen zu blinzen und nach ihr zu ſehen, als ſie ſich wieder zurecht putzte und wegging, nach dem Frühſtück zu fragen.
Nach und nach hatten ſich nun die ſämmt¬ lichen Schauſpieler bey Wilhelmen gemeldet, hatten Empfehlungsſchreiben und Reiſegeld mehr oder weniger unartig und ungeſtüm gefordert und immer mit Widerwillen Phili¬ nens erhalten. Vergebens ſtellte ſie ihrem Freunde vor, daß der Jäger auch dieſen Leu¬
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kindiſche lächelnde Ruhe ſchwebte über ihrem
Geſichte. Er ſah ſie eine Zeitlang an, und
ſchien ſich ſelbſt über das Vergnügen zu ta¬
deln, womit er ſie anſah, und wir wiſſen
nicht, ob er ſeinen Zuſtand ſegnete oder ta¬
delte, der ihm Ruhe und Mäßigung zur
Pflicht machte. Er hatte ſie eine Zeitlang
aufmerkſam betrachtet, als ſie ſich zu regen
anfing. Er ſchloß die Augen ſachte zu, doch
konnte er nicht unterlaſſen zu blinzen und
nach ihr zu ſehen, als ſie ſich wieder zurecht
putzte und wegging, nach dem Frühſtück zu
fragen.
Nach und nach hatten ſich nun die ſämmt¬
lichen Schauſpieler bey Wilhelmen gemeldet,
hatten Empfehlungsſchreiben und Reiſegeld
mehr oder weniger unartig und ungeſtüm
gefordert und immer mit Widerwillen Phili¬
nens erhalten. Vergebens ſtellte ſie ihrem
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/264>, abgerufen am 25.11.2024.
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