eine gute Flinte bey sich, und man machte sich mit einer hohen Freudigkeit auf den Weg.
Den zweyten Tag schlugen die Fuhrleute, die der Gegend wohl kundig waren, vor: sie wollten auf einem waldigen Bergplatze Mit¬ tagsruhe halten, weil das Dorf weit abgele¬ gen sey, und man bey guten Tagen gern diesen Weg nähme.
Die Witterung war schön und jedermann stimmte leicht in den Vorschlag ein. Wil¬ helm eilte zu Fuß durch das Gebirge vor¬ aus, und über seine sonderbare Gestalt mußte jeder, der ihm begegnete, stutzig werden. Er eilte mit schnellen und zufriedenen Schritten den Wald hinauf, Laertes pfiff hinter ihm drein, nur die Frauen ließen sich in den Wagen fortschleppen. Mignon lief gleich¬ falls nebenher, stolz auf den Hirschfänger, den man ihr, als die Gesellschaft sich bewaff¬
eine gute Flinte bey ſich, und man machte ſich mit einer hohen Freudigkeit auf den Weg.
Den zweyten Tag ſchlugen die Fuhrleute, die der Gegend wohl kundig waren, vor: ſie wollten auf einem waldigen Bergplatze Mit¬ tagsruhe halten, weil das Dorf weit abgele¬ gen ſey, und man bey guten Tagen gern dieſen Weg nähme.
Die Witterung war ſchön und jedermann ſtimmte leicht in den Vorſchlag ein. Wil¬ helm eilte zu Fuß durch das Gebirge vor¬ aus, und über ſeine ſonderbare Geſtalt mußte jeder, der ihm begegnete, ſtutzig werden. Er eilte mit ſchnellen und zufriedenen Schritten den Wald hinauf, Laertes pfiff hinter ihm drein, nur die Frauen ließen ſich in den Wagen fortſchleppen. Mignon lief gleich¬ falls nebenher, ſtolz auf den Hirſchfänger, den man ihr, als die Geſellſchaft ſich bewaff¬
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eine gute Flinte bey ſich, und man machte
ſich mit einer hohen Freudigkeit auf den
Weg.
Den zweyten Tag ſchlugen die Fuhrleute,
die der Gegend wohl kundig waren, vor: ſie
wollten auf einem waldigen Bergplatze Mit¬
tagsruhe halten, weil das Dorf weit abgele¬
gen ſey, und man bey guten Tagen gern
dieſen Weg nähme.
Die Witterung war ſchön und jedermann
ſtimmte leicht in den Vorſchlag ein. Wil¬
helm eilte zu Fuß durch das Gebirge vor¬
aus, und über ſeine ſonderbare Geſtalt mußte
jeder, der ihm begegnete, ſtutzig werden. Er
eilte mit ſchnellen und zufriedenen Schritten
den Wald hinauf, Laertes pfiff hinter ihm
drein, nur die Frauen ließen ſich in den
Wagen fortſchleppen. Mignon lief gleich¬
falls nebenher, ſtolz auf den Hirſchfänger,
den man ihr, als die Geſellſchaft ſich bewaff¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/222>, abgerufen am 22.11.2024.
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